Ein Happy End nach einem turbulenten Jahr gibt´s für die Wörgler Stadtgalerie, die mit neuem Namen und neuem Vorstand in den seit 11 Jahren bewährten Räumlichkeiten wie gehabt von der Stadtgemeinde angemietet wird. Die frohe Botschaft verkündeten Neo-Obmann Prof. Mag. Helmut Nindl und Kurator Dr. Günther Moschig anlässlich der für heuer letzten Ausstellung des Vereines Polylog mit Arbeiten der Südtirolerin Karin Ferrari in der „Galerie am Stadtplatz“.
„Die Vorstandswahl war für März geplant, kam aber aufgrund der räumlichen Unsicherheit erst vergangene Woche zustande“, erklärte Dr. Günther Moschig, der seit Eröffnung der Galerie 2012 die Ausstellungen des Kunstvereins kuratiert, der sich künftig nicht mehr „Verein am Polylog“ sondern nur mehr „Verein Polylog“ nennt. Wörgls Kulturreferent Sebastian Feiersinger freut sich über den Fortbestand und die neue Leitung: „Mit Helmut Nindl wurde ein unpolitischer Obmann und Kunstkenner gefunden.“ Reinhard Atzl bleibt Obmannstellvertreter, neuer Kassier ist Sebastian Feiersinger, Schriftführer Markus Huber und dessen Stellvertreterin Gabi Madersbacher. Als Kassaprüfer fungieren Komma-Manager Luggi Ascher und Andreas Winderl.
Die Vertragsverlängerung auf Jahre hinaus sei zugesagt, wobei der „Verein Polylog“ künftig drei bis vier Ausstellungen durchführen will. Der Mietvertrag werde in der nächsten Stadtratsitzung unterzeichnet, so Feiersinger. Die Galerie-Verwaltung und Vermietung außerhalb der Ausstellungszeiten des Vereins Polylog erfolgt weiterhin übers Komma.
„Der Erhalt der Galerie ist für die ganze Region wichtig und ein großer Gewinn für die Kunstszene, diese braucht trotz zunehmender Vernetzung Orte des Engagements und Austausches“, erklärte Nindl, der einen fünf-Jahres-Vertrag für bessere Planbarkeit begrüßen würde. Man habe schon Ideen für 2023, aber an konkrete Planungen gehe man erst nach der noch ausständigen Vertragsunterzeichnung, so Moschig, der der Stadt vorschlägt, auch selbst die Galerieräumlichkeiten vermehrt etwa zur Präsentation von Architekturwettbewerbs-Ergebnissen zu nützen.
Karin Ferrari: „UN.HOLY HAUS“
Die aktuelle Ausstellung „UN.HOLY HAUS“ von Karin Ferrari wurde am 24. November eröffnet und ist noch bis 30. Dezember 2023 zu sehen. Zur Künstlerin und den eigens für den Galerieraum angefertigten Arbeiten sprach Kurator Moschig. Ferrari befasse sich mit der „Decodierung merkwürdiger Aspekte unseres Alltags“, mit dem versteckten Okkulten und Esotherischen. Fake-News seien dabei ebenso Thema wie die Verwendung pseudoreligiöser Symbole in der Architektur von Einkaufszentren oder Banken sowie im Konsum-Alltag. „Ferraris Kunst ist nicht eindeutig. Sie stellt die Frage, auf welche Medien wir uns heute verlassen“, so Moschig. Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt donnerstags und freitags von 16:30-18:30 Uhr und samstags von 10-13 und 14-16 Uhr geöffnet.
- „Trash Mysticism“ – Totems von Karin Ferrari in der Ausstellung UN.HOLY HAUS in der Galerie am Stadtplatz in Wörgl.
- Das Material für diese Installation fand Karin Ferrari in Indonesien – bei einem längeren Aufenthalt dort fiel ihr die Ähnlichkeit der Formen des Plastik-Geschirrs mit der Tempelarchitektur auf.
- Symbolische Bildsprache in der Architektur… Wo findet sich heute „Pseudoreligiöses“?
- Mit Karin Ferrari präsentiert der Verein Polylog heuer die dritte Künstlerin.
- Arbeiten von Karin Ferrari in der Ausstellung UN.HOLY HAUS.
- Freuen sich über die Vertragsverlängerung für die städtische Galerie: Kurator Dr. Günther Moschig und Prof. Mag. Helmut Nindl, neuer Obmann beim Verein Polylog.
- Am 24. November 2023 wurde die aktuelle Ausstellung in der Galerie am Stadtplatz „UN.HOLY HAUS“ eröffnet.
- Bei der Vernissage von links Sebastian Feiersinger, Luggi Ascher, Karin Ferrari, Günther Moschig und Helmut Nindl.
- Karin Ferrari stammt aus Südtirol, erhielt 2018 den Raiffeisen-Kunstpreis und gestaltete im Ferdinandeum die Sonderausstellung „Trash Mysticism“.