Sicherheit am Schulweg macht Sorgen

Verkehr, Hochwasserschutz, Hunde – um diese Themen kreiste das Wörgler Stadtteilgespräch für den Ortsteil Bruckhäusl am 9. April 2019 im Gasthof Hauserwirt. Neben Lob für abgeschlossene Projekte bekam Bürgermeisterin Hedi Wechner auch Sorgen zu hören. Vor allem die Sicherheit von Kindern am Schulweg solle an zwei neuralgischen Punkten besser gewährleistet werden.

Bürgermeisterin Hedi Wechner gab zunächst einen Bericht über jene Projekte, die seit dem letzten Stadtteilgespräch im April 2018 durchgeführt wurden. Allen voran die Neugestaltung der Bushaltestelle auf Höhe der Stögersiedlung im Ortsteil Mayrhofen. Die Bushaltestelle samt Bushäuschen stadteinwärts wurde auf Verlangen des Landes neu situiert. „Auf der Fahrbahn stadtauswärts ist das Bushäuschen schon bestellt und wird demnächst installiert“, teilte Wechner mit. „Auf dem sehr schmalen Gehsteig warten in der Früh jeden Tag 9 Kinder auf den Schulbus. Große Lkw und Busse donnern da mit 50 km/h vorbei“, schilderte eine Mutter die Situation und hinterfragte die Straßenraumgestalten. Zugunsten der Gehfurt blieb weniger Platz für den Gehsteig. „Die Insel muss groß genug sein, um dort einen Kinderwagen abzustellen“, informierte Stadtbauamtsjurist Dr. Peter Egerbacher und teilte mit, dass man aufgrund der Radarmessungen in unmittelbarer Nähe feststellen kann, dass die Mittelinsel als Tempobremse wirke.

Die Gehfurt wurde als Alternative zum entfernten Zebrastreifen angelegt. „Es hat eine Unterschriftensammlung für einen Zebrastreifen gegeben“, teilte Ortsvorsteher GR Georg Breitenlechner mit. „Die Verkehrsexperten von Land und BH lehnen die Errichtung eines Zebrastreifen allerdings ab, da hier zu wenig Frequenz sei. Das wird landesweit mittlerweile so gehandhabt“, so Breitenlechner. Die jetzige Gehfurt mit Spezialbeleuchtung der Fußgänger sei da die bessere Lösung. Überlegt wird jetzt, ob mit optischen Fahrbahnmarkierungen den Autofahrern stadtauswärts die Gefahrenstelle zusätzlich angezeigt werden kann. Ein Vorschlag ging auch dahin, aufblinkende Geschwindigkeitsmesstafeln vorab zu platzieren, da diese erfahrungsgemäß auch als Tempobremse wirken.

Ortsvorsteher Breitenlechner dankte der Bushäuschen-Grundeigentümerin in Mayrhofen für ihr Verständnis und informierte darüber, dass man derzeit an einer Lösung für die Citybus-Haltestelle samt Erweiterung der Siedlungszufahrt beim Fuchs-Magazin gearbeitet werde. „Die Grundverhandlungen laufen, sobald der Plan da ist, wird das Projekt vorgestellt“, so Breitenlechner.

Gegen Falschparker vorgehen

Parkende Autos am Gehsteig und parkende Reisebusse auf Linienbus-Haltestellen gefährden im Ortsteil Weiler Haus wiederholt die Verkehrssicherheit, auch für Kinder am Schulweg. Anrainer wünschen sich mehr Stadtpolizeipräsenz und Kontrollen, auch betreffend den Schwerverkehr, der trotz Fahrverbotes von Fahrzeugen über 7,5 Tonnen auf der Gemeindestraße zum Glas Marte Industriebetrieb in Itter zufährt. Auch von Navigationsgeräten fehlgeleitete Lkw tragen dazu bei, dass große Brummis fast täglich durchs Siedlungsgebiet fahren. Neben Strafen könne auch helfen, dass der Betrieb auf seine Fahrer einwirkt und die Lkw-Zulieferer auf die Umfahrungsstraße verweist.

Angeregt wurde von Anrainern die dringend nötige Sanierung des Bachbettes des Dornhäuslgrabens vom Horngacher bis zur Mündung in die Brixentaler Ache: „Da brechen schon Steine aus der Mauer, es droht bei Hochwasser eine Verklausung.“ Dr. Egerbacher erklärte die Zuständigkeit der Gemeinde, die Sanierung werde durch die Stadt erfolgen.

Undisziplinierte Hundehalter waren weiters ein Anlass für Wortmeldungen. Vor allem freilaufende Hunde sorgen bei Bauern für Ärger und Unverständnis, die Hunde sollten angeleint und das kontrolliert werden.

Winter-Nachwehen…

Die enormen Schneefälle im Jänner stellten den Winterdienst heuer vor große Herausforderungen, wie Bauhofleiter Klaus Huber mitteilte und auf die besondere Situation am Ostende Wörgls hinwies: „Der Winter war prekär, der Niederschlag extrem. Nach eklatantem Schneebruch am Roten Bühel war durch umstürzende Bäume Gefahr in Verzug, die Straße musste aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.“  Das betraf den Citybusverkehr, da der Wendeplatz ebenfalls von der Sperre betroffen war – die Busse der Linie4 verkehrten nur bis zum Wendeplatz beim Horngacher.

Eine weitere Straßensperre in diesem Bereich folgte jetzt im Frühjahr, allerdings erst ab dem Buswendeplatz, um das Schadholz zu entfernen und im Wald aufzuräumen. Über 1.200 Festmeter Holz mussten entfernt werden. Und das bei einem Holzpreis, der 20 Euro unter dem Festmeterpreis des Jahres 2017/18 liegt. Nach den Waldarbeiten wird übrigens sofort mit der Aufforstung junger Bäume begonnen.

Ein Problem stellte auch die Schneeablagerung dar. „Wir suchen ein Schneelager für den Winterdienst“, teilte Huber mit und ein Anrainer aus Wörgl-Boden hinterfragte die Schneeablagerung im Hochwasser-Retentionsbecken des Dornhäuslbaches: „Da liegen jetzt noch Schneemassen oben, das Rückhaltevolumen ist um ein Drittel eingeschränkt.“ „Wir beobachten das“, erklärte Bgm. Hedi Wechner und Klaus Huber teilte mit, dass bei einsetzendem Regen und drohender Gefahr dort mittels Bagger der Schnee weggeräumt werde.

Lob  erhielt die Stadtführung für die Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen am Pfaffenberg, die in den nächsten Wochen nach den Erfahrungen des Winters noch punktuell nachgebessert werden. Ausgeräumt wurde nach den Hochwasserereignissen 2018 auch der Graben im Ortsteil Mayrhofen, der Hänge der Möslalm entwässert und für Vermurungen gesorgt hatte. Ein darüber hinaus gehendes Verbauungsprojekt steht hier nicht an. Zu den abgeschlossenen Projekten zählt weiters die Sanierung des Putzweges inklusive Hangsanierung.

Nichts Neues zur Aushubdeponie

„Gegen die Bodenaushubdeponie am Riederberg wurde von der Stadt Beschwerde eingebracht. Das liegt jetzt beim Landesverwaltungsgericht“, teilte Bgm. Hedi Wechner mit. Auf dessen Entscheidung müsse man nun warten.

„Per Email wurde ich gebeten, wegen spielender Kinder auf der Straße ein 30er Tempolimit zu verordnen. Derzeit prüft der Verfassungsgerichtshof die Gesamtnotwendigkeit des 30ers im Wörgler Stadtgebiet. Solange dieses Verfahren läuft, werden keine weiteren 30er-Tempolimits eingeführt“, so Wechner.

Kraftwerk Egerndorf: Warten auf Kirchbichler Entscheidung

Über den Stand beim Kraftwerksprojekt Egerndorf informierte Stadtwerke-GF Reinhard Jennewein. „Wir sind in der glücklichen Lage, dass nach einigen Nachbesserungen das Projekt jetzt grundsätzlich bewilligbar ist. Was noch fehlt, ist die Unterschrift von Bgm. Herbert Rieder.“ Bei diesem liege die von Rechtsanwälten ausformulierte Zustimmungserklärung unterschriftsreif am Schreibtisch.