Sinfonische Blasmusik als imposantes Hörerlebnis

Ein Hörerlebnis der Extraklasse bescherte die Bundesmusikkapelle Bruckhäusl zum Auftakt der neuen Kufsteiner Veranstaltungsreihe „Kultur aus dem Bezirk“ am 20. November 2022 im Kufsteiner Kulturquartiert. Unter dem Titel „Dantes infernaler Tanz mit Godzilla“ wurde das über 60köpfige Blasmusikorchester unter der Leitung von Bezirkskapellmeister Hannes Ploner seinem Ruf gerecht, zu den besten Musikkapellen des Landes zu zählen.

Musikalisch überschreiten die Bruckhäusler gerne Raum und Zeit. Sie fühlen sich in Renaissance-Musik ebenso ein wie in feurigen südamerikanischen Tango, den Swing des Wilden Westens, in zeremonielle japanische Totenmusik oder orientalischen Bauchtanz. Mitreißend umgesetzt mit Yosuke Fukudas fünf „Symphonic Dances“, mit denen der Konzertabend eröffnet wurde.

Von den Qualen des Höllenfeuers bis in die Sphärenklänge des Paradieses – beim Gesamtkunstwerk „La Divina Commedia“ von Robert W. Smith rezitierte Kufsteins Kulturreferent Klaus Reitberger mit beeindruckender Bühnenpräsenz aus Dante Alighieris „Göttlicher Komödie“, buchstäblich als Reiseleiter der aufregenden Pilgerfahrt. Hannes Ploner peitschte sein Orchester durch das Inferno der Albträume hinauf zu musikalischen Höhenflügen und forderte dabei nicht nur das instrumentale Können – auch stampfen, stöhnen und singen war angesagt, um geläutert nach Überwindung des Fegefeuers in die Himmelsphären einzutreten.

Der Markusdom in Venedig zählte zu den bedeutendsten musikalischen Institutionen Europas. Und er inspirierte den Schweizer Komponisten Mario Bürki zum Choral „La Basilica die San Marco“, in die die BMK Bruckhäusl nach  dem musikalischen Ausflug in die italienische Weltliteratur einkehrte. So richtig Spaß hatten die Musikantinnen und Musikanten dann bei der parodistischen Filmmusik „Godzilla eats Las Vegas“ von Eric Whitcare. Da wurde das Kulturquartier zur Kinoleinwand, die furchterregende Echse tauchte nicht nur hörbar, sondern auch sichtbar aus dem Dunkel auf. Effektvoll kontrastieren Lebenslust und drohender Untergang durch das wütende Filmmonster. Spitze Schreie inklusive. Dass die BMK Bruckhäusl ihre Stimmen auch noch ganz anders einsetzen kann, zeigte die a cappella vorgetragene Zugabe des mehrstimmigen Volksliedes „A ganze Weil ham ma heit gsunga“. Das Publikum bedankte sich für den außergewöhnlichen Konzertabend schließlich mit tosendem Applaus inklusive Standing Ovations!