Kameraüberwachung und Waffenverbot bewegen in Wörgl die Gemüter. Völlig überzogen sagen die Einen, notwendig die Anderen. Vizebürgermeister sowie Familien- und Jugendreferent Kayahan Kaya nimmt am 27.2.2025 in einer Presseaussendung Stellung, ebenso Stadtrat und Wörgl-Bewegen-Klubobmann Thomas Embacher.
„Ein Schwerpunkt lag im vergangenen Jahr auf der Präventionsarbeit in den Bereichen Sucht, Stress und Gewalt, wobei eng mit dem Verein komm!unity zusammengearbeitet wird. In diesem Zusammenhang wurde bereits im Jahr 2023 ein Vernetzungstreffen mit den Polizeidienststellen in Wörgl und Umgebung organisiert. Es folgten Veranstaltungen wie Safer Internet für Eltern sowie ein Fachtag für Vereine. Weitere Veranstaltungen sind in Planung, wie beispielsweise im Rahmen des Projekts ´Wörgl gegen Gewalt´. Ergänzend sind Austausch- und Vernetzungstreffen mit Behörden und Sozialvereinen vorgesehen“, teilt Kayahan Kaya mit und lehnt es als Jugendreferent ab, dass „ immer wieder versucht wird, das Thema Jugend in Verbindung mit Sicherheitsaspekten negativ darzustellen. Unsere Jugendlichen werden in der öffentlichen Diskussion oft unfair beurteilt. Natürlich gibt es in jeder Generation Herausforderungen, aber gerade unsere Jugendlichen verdienen es, positiv gefördert und unterstützt zu werden.“
Kaya nimmt auch Stellung zu Budgetkürzungen, die den Verein komm!unity betreffen. Er wolle „darauf hinweisen, dass auch in anderen Bereichen Budgeteinsparungen vorgenommen werden mussten. Diese Kürzungen haben jedoch keinerlei Auswirkungen auf das bisherige Angebot für Jugendliche und es sind auch keine personellen Reduzierungen erfolgt.“
Eine Absage erteilt der Klubobmann der Liste Wörgl Bewegen, Stadtrat Thomas Embacher, der Forderung der Wörgler Grünen nach einem „Runden Tisch“ zur Erarbeitung eines neuen Sicherheitskonzepts. Die Stadt Wörgl zeige in der Sicherheitspolitik „ein neues Tempo und will sich nicht länger von grünen Argumenten bremsen lassen“.
„Bürgermeister Michael Riedhart hat bereits für alle Sicherheitsbereiche die richtigen Konzepte vorgelegt. Unsere Stadtpolizei zeigt spürbar mehr Präsenz – auch abends und an Wochenenden. Darüber hinaus leistet der Verein Kommunity großartige Arbeit in der Jugendarbeit: Von Aufklärungsarbeit gegen Gewalt bis hin zur Suchtmittelprävention wird bereits vieles umgesetzt“, teilt Embacher mit. „Damit hat die Stadtregierung alles getan, was ihr im Rahmen des Gemeinderechts möglich ist. Jetzt geht es darum, das Land Tirol bzw. die BH Kufstein davon zu überzeugen, uns die Videoüberwachung in sensiblen Bereichen zu genehmigen und eine Waffenverbotszone in der Innenstadt einzurichten.“
Da werde man „nicht lockerlassen“, so Embacher, der darauf verweist, dass der Antrag auf Einrichtung einer Waffenverbotszone mit einer überwältigenden Mehrheit von 18:3 Stimmen angenommen wurde. „Dieser Rückhalt zeigt, dass sich auch der Wörgler Gemeinderat nicht mehr bremsen lassen will“, so Embacher.
Wenig Verständnis habe er für grüne Gegenargumente. In der Wörgler Innenstadt habe es bereits „zahlreiche unerwünschte Vorfälle gegeben. Sowohl die Videoüberwachung als auch die Einrichtung einer Waffenverbotszone seien bewährte Instrumente zur Aufklärung von Straftaten und würden „präventiv wirken“.