Theater auf der Alm begeisterte in der Kelchsau

Hopfgarten/Kelchsau. Komödiantisches Stationen-Theater auf der Alm verbunden mit einem Feinschmecker-Menü aus regionalen Lebensmitteln unter strahlend blauem Himmel – dieser Zutaten-Mix begeisterte Theaterfreunde am 4. August 2018 in der Kelchsau. Die Kulturinitiative Langer Grund organisierte zum zweiten Mal den ganzheitlichen Kultur-Genuss, dessen Charme auch Tirols Kultur-Landesrätin Beate Palfrader erlegen ist. Sie würdigte die tolle Initiative mit einem Auftritt als Schauspielerin.

„Eigentlich habe ich das ganze Jahr Theater, aber da klatschen die Leute nicht“, merkte Palfrader beim Dank an die beiden Initiatorinnen an. Die Wörgler Theater-Macherin Irene Turin vom Theater unterLand und die Wörgler Bio-Yakbäuerin Gabi Brunner, deren Yaks die Sommermonate im Langen Grund auf der Neuhögen-Alm verbringen, schlossen sich zur Kulturinitiative Langer Grund zusammen. Um Kultur in der faszinierenden Kulturlandschaft der Alm zu zeigen  mit der Absicht, damit auch die Arbeit der Menschen sichtbar zu machen, die hier den Lebensraum Natur als Freizeit-Erholungsraum gestalten und gesunde Lebensmittel produzieren.

Wie köstlich diese richtig zubereitet schmecken können, zeigten die Tiefental-Wirtsleute Hans und Helga Röck mit ihrem Team beim dreigängigen Menü, bestehend aus Kaspressknödel-Suppe, Bio-Yakgulasch mit Spatzeln und Rotkraut und Moosbeernocken mit Vanille-Eis.

Gleichermaßen wie die Gaumenfreuden mundete das „Theater-Menü“, das ein weiteres Wörgler Theater-Urgestein eröffnete: Michael Zangerl, den mit Irene Turin eine jahrzehntelange Theater-Zusammenarbeit verbindet, schrieb den humoristischen Sketch „Die Yak-Saga“. Eine satirische Abrechnung mit Tourismus-Klischees, die in den Alpen ebenso bedient werden wie im Himalaya. Da erscheint Luis Trenker als Engel auf der Suche nach einem „Yackele“ als Geschenk für Reinhold Messner bei zwei Sherpas, dargestellt von Christian „Jovi“ Zangerl und Meysam Jafari, der bereits beim Theater unterLand-Flüchtlingsstück 2017 beim Stationen-Theater auf der Neuhögen-Alm auf der Bühne stand.

Der Tiroler Kabarettist Florian Adamski entführte mit Wortwitz und Musik-Comedy als Sänger Blondel auf der Suche nach seinem König Richard Löwenherz ins 12. Jahrhundert – inklusive einem abkühlenden Bad im kalten Gebirgsbach.  Und Landesrätin Palfrader schlüpfte in drei Loriot-Sketches mit Heiner Ginther übers missglückte Frühstücksei, einen verpatzten Feierabend und ein kurioses Pausengespräch beim Konzertbesuch in die Rolle der „nervenden“ Ehefrau.

Nach dem überwältigenden Publikums-Echo steht für die beiden Organisatorinnen fest, dass es 2019 wieder ein Almtheater im Langen Grund geben wird. Dann wieder auf der Neuhögen-Alm im Frommbach-Tal von Gabi Brunner und bei der Brennhütte Erla im Langen Grund. Trotz des großen Interesses – 51 angemeldeten TeilnehmerInnen standen ebenso viele Absagen gegenüber – blieb der Theater-Event in kleinem Rahmen. Auch zugunsten der Qualität der kulinarischen Versorgung, wie Gabi Brunner betont. Und die soll so vielfältig bleiben wie die Tierwelt auf der Alm, die von Ziegen über unterschiedliche Rinderrassen bis hin zu Yaks reicht, die mit unterschiedlichen Futter-Vorlieben die Almflächen freihalten.