Videoüberwachung im Wörgler Stadtgebiet?

Bei der Wörgler Gemeinderatsitzung am 24. September 2019 wurden zahlreiche Beschlüsse betreffend Bauprojekte gefasst und beim letzten Tagesordnungspunkt Anträge der Gemeinderatsfraktionen eingereicht. Darunter einer der Bürgerliste Wörgler Volkspartei, vom Team Wörgl und der Jungen Wörgler Liste „zur Videoüberwachung im Stadtgebiet“ – begründet mit „jüngsten Ereignissen in der Stadt“ und dem „subjektiven Sicherheitsgefühl“.

Durch eine Videoüberwachung könne die Aufklärung von Gewalttaten und Vandalismus durch die Polizei schneller abgewickelt werden, zudem setze man auf Abschreckung. Nach Rücksprache mit der Polizeiinspektion Wörgl wäre diese Maßnahme erwünscht. Der Antrag wurde von Bürgermeisterin Hedi Wechner dem Verwaltungsausschuss zugewiesen. Außerdem werde sie den Vorschlag mit dem Postenkommandant besprechen.

Die Wörgler Grünen beantragten, das voll funktionsfähige öffentliche WC beim alten Musikschulgebäude wieder aufzusperren. Die Toilettenanlage ist eine der wenigen öffentlichen WC´s und wurde im Rahmen von Budgeteinsparungen geschlossen. Auch dieser Antrag wird vom Verwaltungsausschuss weiterbehandelt.

Weiters regten die Wörgler Grünen an, im Stadtgebiet von Wörgl sogenannte „Mitfahr-Bankerl“ aufzustellen – als Treffpunkt für gemeinsame Autofahrten, analog zum früher öfter praktizierten Autostoppen. Damit wird sich der Verkehrsausschuss befassen.

„Gerüchte kursieren, dass die alte Landesmusikschule verkauft wird. Ist da was dran?“ wollte Grün-Gemeinderätin Christine Mey wissen. „Das Gebäude wird mit Sicherheit nicht verkauft“, teilte daraufhin Bgm. Hedi Wechner mit. Derzeit wird noch am Nachnutzungskonzept gearbeitet. Der Musikschulbetrieb übersiedelte bereits großteils mit Start des neuen Schuljahres. Auch die Volkshilfe-Betriebe sind bereits ins neue Gebäude in der Brixentaler Straße eingezogen.

Volkshilfe und Musikschule sind bereits in die neuen Räumlichkeiten in der Brixentaler Straße übersiedelt. Foto: Veronika Spielbichler

Volkshilfe und Musikschule sind bereits in die neuen Räumlichkeiten in der Brixentaler Straße übersiedelt. Foto: Veronika Spielbichler

Weitere Anfragen der Grünen betrafen eine Änderung der Verkehrssituation beim Pflichtschulzentrum. Dafür wurden im Ausschuss verschiedene Varianten diskutiert, die nun noch auf Machbarkeit geprüft werden müssen. „Im Sommer 2020 ist die Umsetzung der neuen Verkehrslösung geplant“, kündigte Verkehrsreferent Ing. Emil Dander an.

Die Wörgler Grünen wiesen weiters auf Missstände im Zubau der Volksschule hin: „Der Aufbau ist derart schlecht isoliert, dass in den Klassenzimmern im Sommer Temperaturen von 30 Grad C und im Winter gerade einmal 19 Grad C erreicht werden“, so Grün-Ersatz-Gemeinderätin DI Catharina Becherstorfer. Bei Beschwerden habe man die Auskunft erhalten, dass die Stadt kein Geld für die Sanierung habe, man da nichts machen könne. „Müssen die Kinder wirklich der Kälte und der Hitze überlassen werden?“ Bürgermeisterin Hedi Wechner zeigte sich überrascht über die schlechte Isolierung, wolle der Sache nun nachgehen. Stadtbaumeister DI Hermann Etzelstorfer wies auf eine Unterschriftenaktion der Volksschullehrpersonen dazu hin.

Thema waren weiters die WAVE-Eintrittspreise für Wörgler Schulkinder, die nach Meinung der Grünen viel zu hoch angesetzt seien. „Der Eintritt hat sich seit 2013 verdoppelt“, so Grün-GR Christine Mey. Ein Drei-Tages-Eintritt um 70 Euro pro Kind sei für viele Familien nicht leistbar. „Wörgler Kinder sollten günstiger ins Wave dürfen“, so Mey. „Es geht auch darum, dass Wörgler Schüler nach Kundl zum Schwimmen fahren, weil das Wave zu teuer ist“, pflichtete Vizebgm. FWL-STR Mario Wiechenthaler bei. Bgm. Hedi Wechner kündigte an, dass die Sonderkonditionen für Schulen nun überprüft würden. Zudem stünden fürs WAVE weitere Kosten für Sanierungs- und Attraktivierungsmaßnahmen an.

Neue Jugend-Info

Noch heuer soll als Ersatz für den geschlossenen Achterbahn-Standort in der Steinbacher Straße eine neue Jugend-Info im neu errichteten Gebäudekomplex der Neuen Heimat in der Südtiroler Siedlung eingerichtet werden. Der Gemeinderat beschloss dafür einstimmig die Anmietung von Räumlichkeiten in der Steinbacher Straße 31/33/35 im Erd- und Untergeschoß. Auf fast 200 Quadratmetern werden Büroflächen, ein Seminarraum, eine Teeküche und Jugendinfo mit Nebenräumen und Lager Platzfinden. Die Monatsmiete beträgt rund 1.740 Euro.

Hier entsteht auch eine neue Jugendinfo - die Stadt mietet Räumlichkeiten dafür von der Neuen Heimat an.

Hier entsteht auch eine neue Jugendinfo – die Stadt mietet Räumlichkeiten dafür von der Neuen Heimat an.

Feuerwehrhaus Abrechnung

Nach der im August 2019 erstellten Endabrechnung für den Neubau des Wörgler Feuerwehrhauses stehen jetzt die Gesamtkosten mit rund 6,1 Millionen Euro fest. In den Budgets der Stadt von 2017 bis 2019 wurden dafür 5,58 Millionen Euro veranschlagt. Mit einstimmigem Beschluss sanktionierte der Gemeinderat nun die Mehrkosten von 530.407 Euro, die aus Rücklagen der Stadt finanziert werden.

Tierpension in Lahntal

Nachdem gegen die geplante Tierpension im Lahntal Anrainer Einwände einbrachten, befasste sich der Gemeinderat am 24. September 2019 neuerlich mit der erforderlichen Änderung von Raumordnung und Flächenwidmung. Den Einsprüchen wurde mit 19:2 Gegenstimmen keine Folge geleistet, die Bewilligung zur Errichtung ist damit erteilt.

Riedhart Therapiezentrum wird erweitert

Mit einstimmigem Beschluss erteilte der Gemeinderat die Bewilligung zur Erweiterung des Therapiezentrums Riedhart in der Innsbrucker Straße. Dort sollen zusätzlich 32 Therapieplätze im Bereich Orthopädie, Kardiologie, Onkologie, Psychiatrie, Pulmologie und Stoffwechsel eingerichtet werden. Für die Erweiterung der ambulanten Reha ist der Abbruch und Wiederaufbau des nördlichen älteren Gebäudeteils geplant, weiters ein Anbau im Hofbereich, die Erhöhung des Gebäudes um ein weiteres Geschoß und die Errichtung einer Tiefgarage mit 42 Parkplätzen.

Der Wörgler Gemeinderat bewilligte am 24.9.2019 die Erweiterung des Riedhart-Therapiezentrums in der Innsbrucker Straße. Foto: Veronika Spielbichler

Der Wörgler Gemeinderat bewilligte am 24.9.2019 die Erweiterung des Riedhart-Therapiezentrums in der Innsbrucker Straße. Foto: Veronika Spielbichler