Vorhang auf für „Stillhang“

Eine ganz besondere Welturaufführung steht am 28. Dezember 2018 am Spielplan der Tiroler Festspiele im Festspielhaus in Erl: Die Oper Stillhang. Das Auftragswerk der Tiroler Festspiele komponierte der junge Wörgler Ausnahme-Musiker Christian Spitzenstaetter, der bei der Aufführung der Oper in drei Akten mit einem Prolog dazwischen auch selbst am Dirigentenpult des von ihm gegründeten Orchesters KOMP.ART stehen wird. Prominent besetzt ist die Hauptrolle mit Isabel Karajan, der Wörgler Tenor Johannes Puchleitner steht ebenfalls auf der Bühne.

Die Oper Stillhang beruht auf der wahren Geschichte der bayerischen Komikerin Liesl Karlstadt, die nach einem Selbstmordversuch und Langzeitaufenthalt in der Psychiatrie wieder ins Leben zurückfindet, indem sie die Zeit während des 2. Weltkrieges zwischen 1941 und 1943 in einer Tiroler Gebirgsjägereinheit verbringt und diese Zeit zur „schönsten Zeit ihres Lebens“ wird.

„Liesl Karlstadt war als Partnerin von Karl Valentin die berühmteste Komikerin im Vorkriegsdeutschland. Als „Obergefreiter Gustl“  war sie auf der Ehrwalder Alm zunächst als „Stallbursche“ bei ihren geliebten Muli-Tragetieren direkt unterhalb der Zugspitze. Eine fünfzigjährige Frau am Tiefpunkt ihres Lebens, zwischen lauter jungen Rekruten.  Mal spielte sie den Vater, mal die stillende Mutter für die Neunzehnjährigen. Aber es wurde vor allem Frieden gespielt mitten im Krieg“, umreißen die Tiroler Festspiele Erl den Inhalt „des tragikomischen Bilderbogens voller Poesie und musikalischer Eloquenz. Ein skurriler Tanz auf dem Vulkan.“

Die einzige Aufführung der Oper unter der musikalischen Leitung des Komponisten und Dirigenten Christian Spitzenstaetter findet am Freitag, 28. Dezember 2018 um 18 Uhr im Festspielhaus Erl statt.  Die Besetzung:  Liesl Isabel Karajan, Oberstabswachtmeister Vinzenz Brandstätter, genannt „Schleif“ Frederik Baldus, Soldat Bernd Fröhlich Sascha Zarrabi, Untergefreiter Uwe Ruf David Zürcher, Wachtmeister David Weiter Johannes Puchleitner, Fähnrich Michael von Bene Thomas Lichtenecker, SS-Hauptmann Schwarzmann, Gebirgsjäger-Bataillonskommandant Major Breets-Becker und Militärarzt Dr. Seif Joseph Ruppert, Muli Kopf Ilja Martin Schwärsky, Muli Arsch Olivier Kessi . Libretto und Regie:  Klaus Ortner.  Ausstattung und Mitarbeit Regie: Peter Lorenz. Eine Produktion der Stillhang GmbH, Produzent Johannes Reisigl.

Restkarten sind noch erhältlich. Info:  0043-537381000-20 und per e-mail unter karten@tiroler-festspiele.at Der Eintritt kostet regulär 40 Euro, Ermäßigung u.a. für Ö1-Mitglieder, Jugendliche und Studierende, Präsenz- und Zivildiener, freier Eintritt für Kinder bis 10 Jahre.  Bei ermäßigten Karten bitte telefonisch bestellen.

Christian Spitzenstaetter  – zur Person (Quelle: facebook/stillhang)

​1994 in Wörgl geboren, begann er bereits im Alter von fünf Jahren Klarinette zu spielen. Nach einem Vorstudium bei Walter Seebacher am Tiroler Landeskonservatorium wechselte er für sein ordentliches Studium zu Ernesto Molinari an die Hochschule der Künste Bern. Sein Weg als Klarinettist führt ihn von klassischer Solo- und Kammermusikliteratur über Jazz bis hin zur zeitgenössischen, improvisierten und konzeptuellen Musik. Erste kleine Kompositionen schrieb er im Alter von neun Jahren. Als Kompositions-Mentor nennt er gerne seinen Freund und Lehrer Ralph Schutti. Inzwischen konnte er unter anderem im Auftrag von Isabel Karajan, Lorenz Raab, der Jeunesse Österreich und der Academia Vocalis komponieren. Aufführungen fanden in Österreich, Deutschland, Italien, Luxemburg und der Schweiz statt. Höhepunkte seiner Kompositionskarriere stellen seine Kinderoper „MAX & MORITZ – eine kinderoper in 7 streichen“ (UA im September 2016) und sein „Trompetenkonzert für Lorenz Raab“ (UA im Februar 2017) dar.
Im Jahr 2014 gründete Spitzenstaetter das Orchester KOMP.ART, das sich aus befreundeten Musik-Studierenden aus verschiedenen Ländern Europas zusammensetzt. Er arbeitet als Dirigent regelmäßig mit Isabel Karajan und Klaus Ortner zusammen. Weiters arbeitete er beteits mit dem Regisseur Norbert Mladek und Solisten wie Lorenz Raab, Fausto Quintabà, Fabio da Silva und einigen weiteren zusammen. Im März 2016 wurde er vom Mozarteum Orchester Salzburg für zwei Konzerte als Dirigent engagiert. Im September 2016 folgte die Uraufführungs-Produktion seines Werks „MAX & MORITZ – eine kinderoper in 7 streichen“, in der er die Kinder des Academia Vocalis Ensembles und das Orchester KOMP.ART dirigierte.