Tirols größte Freilichtbühne zeigt 2017 die neue Komödie „Die Kluibenschädel-Saga“ von Manfred Schild, die lustvoll den Urnengang aufs Korn nimmt. Nachdem im Vorjahr „Peter Pan“ in Rattenberg die Zeit angehalten hat, haben sich die Schlossbergspiele in diesem Sommer ganz bewusst für einen Stoff entschieden, der ein österreichisches Phänomen lustvoll auf die Schippe nimmt. Auf der Freilichtbühne wird die Wahl zur Lachnummer. „In diesem Jahr bereiten wir unserem Publikum eine Wahl als Riesenspaß“, schwört Obfrau Claudia Lugger ihr Team bei der Jahreshauptversammlung ein.
Mit der satirischen Komödie „Die Kluibenschädel-Saga“ wirft der Theaterverein einen ironischen Blick auf die Frage, ob die Politik tatsächlich nur im Sinne des Allgemeinwohls handelt und was passiert, wenn die treue Wahlherde einen anderen Weg geht. Verantwortlich für das humorvolle Wahldebakel zeichnet Manfred Schild, der Intendant des Innsbrucker Kellertheaters. Mit ihm hat der Theaterverein einen Autor verpflichtet, der tatsächlich ein gutes Händchen für Komödien hat. Denn Schild wurde kürzlich für seine Komödie „Sturm und Zwang“ mit dem Österreichischen Hörspiel-Kritikerpreis des Jahres ausgezeichnet. Der Innsbrucker wird auch die Regie in Rattenberg führen. Gut 40 Spieler werden bei dieser Produktion auf der Bühne stehen. Die wird laut Lugger außergewöhnlich und habe es in dieser Form auf dem Schlossberg noch nicht gegeben. Auch für Schild wird es eine ungewöhnliche Aufführung, da er bisher nur sehr selten etwas im Tiroler Dialekt geschrieben hat.
Die Geschichte spielt in „Niederoberunterberg“, einem kleinen Fleck auf der Landkarte, der weit über seine Grenzen hinaus dafür bekannt werden möchte, dass alle das Gleiche wählen. Nach dem Motto: Ein Land, ein Hirn, eine Heimat soll die Nationalratswahl zum innigen Wahlergebnis führen. Doch selbst ohne Wahlkarten und „Uhu-Gates“ läuft bei der Wahl etwas schief. Schlamperei gehört in Österreich zwar zur Folklore, aber nicht im kleinen Bergdorf.
Die Proben zur Freilichtproduktion, die am 30. Juni uraufgeführt wird, haben bereits Anfang des Jahres begonnen. „Die lange Zeit brauchen wir, weil alle berufstätig sind und alles bis dahin sitzen soll“, erklärt Claudia Lugger. Insgesamt fasst das Schlossberg-Team rund 80 Personen, die als Darsteller und freiwillige Helfer zum Gelingen der alljährlichen Großproduktion beitragen.
Text: Mag.a Gabriele Grießenböck