WAVE lockt mit thailändischem Flair: neues tropical spa Bathai

Eine europaweit einzigartige Attraktion für Einheimische wie Gäste richtet derzeit das Wörgler Erlebnisbad WAVE mit dem neuen tropical spa  „Bathai“ ein.  Im 400 Quadratmeter umfassenden neuen Wellness-Bereich erwartet die Badegäste ohne Aufpreis traditionelles thailändisches Flair, wobei bei der Ausstattung großer Wert auf Qualität, Handwerk und Authentizität gelegt wurde.  Neues gibt´s seit 1. Oktober auch in der Küche – nach jahrelanger Verpachtung übernimmt das WAVE nun selbst den Gastrobereich und setzt auch hier künftig voll auf Qualität.

Ein riesiger, handgeschnitzter Torbogen führt vom Sportbecken aus zum neuen tropical spa-Bereich Bathai, in dem die Badegäste von einem schwebenden Buddha begrüßt werden. Eukalyptus-Dampf, Wärmekabinen, Massage-, Sport- und Ruheräume beinhaltet der neue Entspannungsbereich, der mit hochwertiger, in aufwändiger Handarbeit in Nordthailand hergestellter Dekoration ausgestattet ist. Wer sich zu entspannender Hintergrund-Musik auf den Liegen niederlässt, blickt in einen tirolweit auch einzigartigen echten Bambusdschungel. Einzigartig ist auch, dass dieser Saunabereich in Badekleidung und nicht nackt betreten wird.

Nach dem ersten Probelauf am Wochenende stellten WAVE-Geschäftsführer Andreas Ramsauer und Wörgls TVB-Geschäftsführer Stefan Astner am 4. Oktober 2016 im Rahmen einer Pressekonferenz die insgesamt 900.000,- Euro teure Investition in die Aufwertung des 2003 errichteten Erlebnisbades vor.

Zugrunde liegt der Entscheidung, ein exotisches Thema für einen neuen Wellness-Bereich zu wählen, eine Analyse internationaler Trends. Man wollte nicht „die 200. Alpine Wellness-Zone“ einrichten. „Bei der Zielgruppen-Analyse waren wir überrascht, dass heute die größte Wellness-Nutzergruppe die 20-30Jährigen sind – sie machen 31 % aus“, erklärte Ramsauer. Die „Selfie-Generation“ habe ein hohes Körperbewusstsein, setze sich aber nicht gern in eine klassische Sauna. Da das WAVE  vor allem im Winter auch von vielen Touristen genützt wird, flossen die Gewohnheiten dieser Länder ein. „Wir stellten fest, dass die Nacktbadekultur in der Sauna nur im deutschsprachigen Raum üblich ist – nicht allerdings in Ländern wie Italien, Frankreich und England – ja nicht einmal im skandinavischen Raum“, so Ramsauer.

Die Zielgruppe körperbewusster junger Erwachsener habe auch dazu bewogen, Handys zuzulassen – dafür wird auch gratis WLAN eingerichtet. Badekleidung sei auch deshalb selbstverständlich. „Diese Überlegungen haben uns bewogen, einen neuen Weg bei der Einrichtung des Wellness-Bereiches zu gehen.“  Als überzeugter Partner konnte der TVB Ferienregion Hohe Salve ins Boot geholt werden. Ohne dessen Unterstützung wäre die Finanzierung nicht möglich. „Der TVB zeigte sich sehr großzügig und unterstützt damit einen heimischen Betrieb“, erklärte Ramsauer. „Unsere Gästeschichten wollen solche Einrichtungen – das WAVE ist für uns neben den Bergbahnen die zweitwichtigste touristische Einrichtung“, betonte TVB-GF Stefan Astner, der sich über ein neuerliches Plus beim Sommertourismus freut: „Wir konnten eine Steigerung um 5,5 % zum Vorjahr verzeichnen – und 2015 war schon der beste Sommer aller Zeiten.“

Der TVB übernimmt 700.000 Euro der gesamten Investitionskosten von 900.000,- Euro, die auch den Neubau von WC´s und Duschen für das Sportbad beinhalten. 200.000 Euro bringt das WAVE selbst auf. Wobei hier die Kontakte des selbstredend als „Asien-Junkie“ bezeichneten WAVE-Geschäftsführers zu kleinen Handwerksbetrieben in Nordthailand sich äußerst positiv aufs Budget auswirkten. „Die gesamte Dekoration wurde in Thailand für uns angefertigt “, betonte Ramsauer. Die kunstvoll geschnitzten Statuen, Sandsteinreliefs und Holzarbeiten – etwa aus einzelnen Baumstämmen gefertigte Ruheliegen  aus Akazienholz – kosteten nur 45.000 Euro. Dabei habe man den von den Handwerkern verlangten Preis ohne nach unten zu verhandeln bezahlt. Überrascht war Ramsauer dann von der thailändischen, akribischen Export-Bürokratie: „Thailand hat hohe Naturschutzstandards. Es darf nur Holz von Bäumen verwendet werden, die umfallen – das Roden von Urwald ist untersagt. Wir mussten für jedes Stück einen Herkunftsnachweis erbringen.“  Auch kuriose Bewilligungen waren dabei: „Ohne Buddha-License keine Ausfuhr – wir mussten eine Schulung über das richtige Aufstellen von Buddha-Statuen absolvieren.“ Gedauert haben die Behördenverfahren zwei Monate lang. Dafür ist garantiert, dass weder Mensch noch Natur für das Erlebnis europäischer Badegäste den Preis zahlen.

Bei der Ausführung der Bauarbeiten setzte man auf heimische Partner – die Firma Bodner, die Dachdeckerei Marschner und die Tischlerei Spitzenstätter etwa, wobei heimische Hölzer verarbeitet wurden.

Urlaubsflair ohne Aufpreis

Nach der Entscheidung für Badekleidung beschäftigte eine zweite große Frage  das WAVE-Team: Soll der neue Wellness-Bereich gegen Aufpreis benützt werden? Für Sauna und L2-Rutsche ist das ja der Fall. „Es war ein langer Diskussionsprozess. Die Benützung ohne Aufpreis soll das Erlebnis für den Badegast qualitativ verbessern“, begründet Ramsauer den Schritt, den Bereich für alle Erlebnisbadbesucher und Kombikartenbesitzer kostenfrei zu öffnen. Dazu gehören auch rund 200 SportlerInnen von elf Vereinen, die im WAVE im Sportbad trainieren. Zugangsbeschränkungen gibt es keine und dass es zu voll wird, davor hat man auch keine Angst: „Das reguliert sich selbst. Wenn zu viele Leute schon drin sind, geht man wieder und kommt später“, so Ramsauer, der erste Erfahrungen aus dem Probebetrieb am Wochenende hat. Da war das Bad aufgrund des Schlechtwetters „richtig voll“: Am Sonntag waren 1.700 Besucher im WAVE, davon 1.000 gleichzeitig. Bewährt habe sich dabei die leichte, entspannende Hintergrundmusik – „da reden die Leute automatisch leiser“. Und lärmende Kinder? „Kinder sind willkommen, laufen einmal durch und entscheiden sich dann lieber für die Wasserrutschen.“

Die Rückmeldungen nach dem ersten Probelauf waren durchwegs sehr positiv – auch zum neuen Gastro-Angebot, das neue Standards setzt – Schluss mit Wienerschnitzel aus der Fritöse. Jetzt wird jedes Schnitzel frisch paniert und in Butterschmalz in der Pfanne gebraten. „Wir haben das Großteil des Personals übernommen, das Team ist hoch motiviert“, erklärt Ramsauer, der als gelernter Koch sein Fachwissen jetzt auch im Gastro-Bereich einbringt. Geleitet wird das elfköpfige Team von Anni Hollrieder und in den nächsten Wochen wird getestet, was künftig vermehrt auf die Menükarten kommt. Pizza, Pasta und original italienisches Eis sind jetzt schon dabei.

Der neue Spa-Bereich ist übrigens Video-überwacht. Die beiden Wärmekabinen (Mythai Bambus Relax-Kabine mit 65-75 Grad Celsius und Asiatem Eukalyptusinhalation 55-65 Grad C) und der Ruhebereich sind frei zugänglich. Massagen oder EMS-Anwendungen sind individuell bei Partner-Betrieben zu buchen. Einer davon ist die „Proteus  Body Lounge Wörgl“ von Thomas Kirchmair, der maßgeschneiderte Personal- und EMS Krafttrainings anbietet. Etwas einfallen ließ sich das WAVE-TEAM auch für die Infrarot-Kabine.   „Mindestens fünf Minuten nur stillsitzen ist nicht jedermanns Sache. Also haben wir eine interaktive Projektionsfläche in Form eines Tisches reingestellt. Dieser Bildschirm interagiert mit Berührungen der Badegäste. Man kann hier Fische fangen – aber auch etwa ein Fußballspiel simulieren“, erklärt Ramsauer, der hofft, mit dem neuen Angebot auch eine Attraktion für die Wörgler Bevölkerung geschaffen zu haben.

Eintrittspreise finanzieren WAVE-Attraktivierungen

Als Marktbeobachter registrierte WAVE-GF Ramsauer, dass in den vergangenen Jahren seit Eröffnung des Erlebnisbades 2003 sich die Bäderlandschaft in der Umgebung geändert hat. Viele kleine Hallenbäder sperrten zu. Unwirtschaftlich. Bei Eintrittspreisen von 4-5 Euro sind öffentliche Bäder nicht ohne Steuergeld finanzierbar – und diese Zuschüsse wurden vielen Gemeinden zu teuer.

Den Steuerzahler zu belasten sei also auf Dauer keine Lösung. Für das WAVE bedeutet das, das jährliche Minus des Sportbeckens von 300.000 Euro künftig selbst aus den Eintrittstarifen von Erlebnisbad und Sauna abzudecken. Die jährliche Zuzahlung der Stadt Wörgl für den Betrieb des Sportbeckens in Höhe von 100.000 Euro endete 2015 nach sechs Jahren. Jetzt stützt die Stadt die Eintrittskarten der WörglerInnen, die mit der Energy-Card um 50 % ermäßigte Tarife erhalten. Mit anderen Gemeinden wurden ähnliche Partnerverträge geschlossen. Touristen mit Gästekarten erhalten 15  % Rabatt. „Seit 13 Jahren war es nun möglich, das Sportbecken mitzufinanzieren. Es wird immer schwieriger“, so Ramsauer, der mit dem Wunsch der Gäste nach immer neuen Attraktionen konfrontiert ist.

Um neue Gäste anzuwerben, hat sich das WAVE-Team zudem einen besonderen Gag einfallen lassen: Ein original thailändisches Tuktuk wurde ebenso importiert. Das lärmende Gefährt wird nun auf Werbetour gehen und dabei in Wörgl ebenso wie in anderen Städten Station machen.