Was kostet die anstehende WAVE-Sanierung? Damit befasste sich der Wörgler Gemeinderat am 20. Februar 2020 und gab mit einstimmigem Beschluss 150.000 Euro für Sofortmaßnahmen sowie weitere 100.000 Euro für ein weiteres Gutachten frei, um festzustellen, welche Reparaturen Vorrang haben. Die Finanzierung des einmaligen Zuschusses an die Wörgler Wasserwelt GmbH & CoKG soll je zur Hälfte aus der Gemeindkasse sowie von der Stadtwerke GmbH erfolgen. Die anstehenden Kosten für die Sanierung des in die Jahre gekommenen Erlebnisbades werden mit 7,5 bis 9,6 Millionen Euro beziffert.
Die Wörgler Wasserwelt wurde von 2001-2003 errichtet und ging im März 2003 in Betrieb. Die in Schwimmbädern typischen biophysikalischen Bedingungen wie Hitze, Feuchte, Chloride etc. führen zu einem hohen Verschleiß an Technik, erhöhen die Korrision. Zudem komme der natürliche Verschleiß, verursacht von jährlich bis zu 300.000 Personen. Bei Schwimmbädern rechne man etwa alle 20 Jahre mit größeren notwendigen Sanierungen, heißt es im Antrag der Wörgler Wasserwelt GmbH & CoKG.
Die Wörgler Wasserwelt erwirtschafte jährlich einen Betrag von 100.000 bis 200.000 Euro für laufende Instandhaltung. Da der „kommunale Infrastrukturteil“ mit Sport- und Freibad jährlich einen Verlust von ca. 300.000 Euro ohne Abschreibungskomponente und bis zu 560.000 Euro mit Abschreibungskomponente einfahre, sei es der Wörgler Wasserwelt nicht möglich, Rücklagen für größere Sanierungen oder Attraktivierungen zu bilden.
Im Jahr 2018 wurde seitens der Geschäftsführung die drohende Überalterung thematisiert und ein externes technisches Gutachten mit Kosten von 50.000 Euro in Auftrag gegeben, das nun seit Sommer 2019 vorliege. Es weise mehrere hundert kleinere und größere Mängel aus, deren Behebungskosten von 5,9 bis 7,7 Millionen beziffert werden. Dazu kommen Nebenkosten wie 500.000 Euro Betriebsausfallund Kosten für Planung, extzerne Projektsteuerung und Bauleitung, womit sich die Summe auf 7,5 bis 9,6 Millionen Euro erhöhe.
Zu den dringend nötigen Reparaturen, die nun mit 150.000 Euro vorgenommen werden, zählen Arbeiten an der Tunnel- & Rennrutsche zur Vorbeugung von Folgeschäden und Behebung scharfkantiger Übergänge, die Behebung von Maler- und Putzschäden im Innenbereich, die provisorische Abdichtung des Wellenbeckens zur Vermeidung von Folgeschäden sowie die Installation eines Sensorsystems zur rascheren Erkennung von Undichtheiten. Zudem sollen Elektroinstallationen überprüft und bei Mängeln repariert sowie Messtechnik erneuert werden.
Die 100.000 Euro Kosten für ein weiteres Gutachten zur Priorisierung der Sanierungsarbeiten beinhaltet die Beauftragung einer Firma, um das Dach zu öffnen und eventuelle Schäden festzustellen.
Diskussion im Gemeinderat
„9,6 Millionen Kosten sind der absolute Worst Case“, erklärte Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner. „Die FWL war noch nie ein glühender Verehrer des WAVE – aber es wurde mit gültigem Gemeinderatsbeschluss gebaut. Jetzt haben wir keine Alternative. Das Wave zusperren ist undenkbar“, meldete sich Vizebgm. Mario Wiechenthaler.
„Sind in den veranschlagten 7,5 bis 9,6 Millionen Euro Attraktivierungskosten enthalten?“ wollte GR Richard Götz wissen, was WAVE-Geschäftsführer Andreas Ramsauer verneinte. Bgm. Wechner regte an, künftig für Mängelbehebungen Rücklagen zu bilden. „Werden mit dem neuen Gutachten auch Szenarien für die Weiterentwicklung des Erlebnisbades aufgezeigt?“ wollte Götz weiter wissen und sieht durch für Erlebnisbäder übliche Attraktivierungen weitere Kosten in Millionenhöhe auf die Stadt zukommen. Bgm. Wechner stellte dazu klar, dass das nicht Thema des Antrages sei.