Für Wörgls Vizebürgermeister Mario Wiechenthaler sind die neuerlichen Aussagen von Kufsteins Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer nicht nachvollziehbar. Er vermisst auch Ausgewogenheit beim jüngst präsentierten Kostenbeteiligungsmodell für die Errichtung des Hochwasserschutzes im zu gründenden Wasserverband.
„Mit Befremden musste ich bei der letzten Hochwassersitzung feststellen, dass auf die Stadtgemeinde Wörgl ersten Schätzungen zufolge das Gros der Kosten innerhalb der Gemeinden zukommen wird. 48 Prozent, also rund 12 – 15 Mio. Euro wären demnach jener Anteil, den Wörgl zu bezahlen hätte, um den Hochwasserschutz zu bekommen“, erläutert Vize-Bgm. Mario Wiechenthaler in einer Aussendung und hinterfragt die Grundlagen dieses Berechnungsmodelles.
„So wird unter anderem in Wörgl die gesamte Uferlänge des Inns zur Berechnung herangezogen. Im Vergleich dazu ist dies in Breitenbach nicht der Fall. Ein Schelm wer Böses dabei denkt, ist doch Breitenbachs Bürgermeister Alois Margreiter einer der führenden Vertreter dieses Wasserverbandsszenarios“, zeigt Wiechenthaler auf.
Nicht minder hinterfragungswürdig sei auch die Vorgehensweise in dieser Modellberechnung, was die Retentionsflächen betrifft. Denn auch Wörgl hat bereits vor 2013 derartige Flächen zwischen Inn und Autobahndamm bereitgestellt. „Diese werden nun nicht berücksichtigt“, so Wiechenthaler. Warum nun Kufsteins Bezirkshauptmann Dr. Christoph Platzgummer auf die Idee komme, dass die Richtigkeit dieses Kostenmodells von allen außer Streit gestellt worden sei, verwundert ihn deshalb sehr: „Und so kann ich mich auch nicht des Eindruckes erwehren, dass in der Causa Hochwasserschutz nach wie vor mit zweierlei Maß gemessen wird. Weil ich bei dem von den ÖVP-Politikern nun favorisierten Kostenbeteiligungsmodell auch jene Gemeinden vermisse, die unterhalb von Wörgl Nutznießer eines derartigen Verbandes sind. So auch die Bezirkshauptstadt Kufstein, die bisher in dieser Angelegenheit vollkommen unerwähnt blieb. Auch stört mich nach wie vor, dass Wörgls Hochwasseropfer nun pausenlos, auch von Platzgummer, beinahe abwertend als Nutznießer hingestellt werden. Dieser Terminus ist mehr als fehl am Platz, zumal 2005 diese im Unterland beinahe die einzigen waren, die davon betroffen waren.“ Für Wiechenthaler ist klar: „Wenn Berechnungen mit einem derartigen Ungleichgewicht maßgeblich werden, dann ist dies für die Stadt nicht finanzierbar.“