Auf ihrer Wahlwerbe-Tour durch Tirol kam die Vorsitzende und Spitzenkandidatin der neuen SPÖ Tirol Elisabeth Blanik am 22. Februar 2018 auch nach Wörgl. Begleitet wurde die Abgeordnete und Lienzer Bürgermeisterin bei ihrem Besuch in der Tagesbetreuung Wörgl und im Wörgler Seniorenheim von Landtagskandidatin Patricia Bittersam-Horjes und dem Bezirksvorsitzenden Nationalrat und Wörgler Sozialreferenten GR Christian Kovacevic sowie von Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner und Gemeinderat Georg Breitenlechner.
Pflege, Kinderbetreuung und Wohnen zählen zu den zentralen Themen der neuen SPÖ Tirol, die mit umfangreichem Programm und einem verjüngten, neuen Team bei der Landtagswahl am 25.2.2018 antritt. „Die Wörgler Tagesbetreuung ist ein tolles, vorbildliches Modell“, zeigte sich Blanik beim Besuch der im Jänner gestarteten Tagesbetreuung für Senioren durch den Gesundheits- und Sozialsprengel unter Mithilfe von Ehrenamtlichen begeistert und sieht hier für Tirol dringend Handlungsbedarf. „80 % der Pflege findet zuhause statt. Tagesstruktur-Einrichtungen und alternative Modelle zur Entlastung pflegender Angehöriger sind eine Notwendigkeit“, so Blanik, die künftig Pflege auch solidarisch abgesichert sehen will. Ob in Form einer Pflegeversicherung oder anderweitig, dazu wolle man Modelle ausarbeiten.
Im Seniorenheim diskutiert wurde dann auch die Abschaffung des Pflegeregresses, die auf Bundesebene im Herbst 2017 vom Nationalrat vor der Neuwahl noch schnell beschlossen wurde. Ohne Gegenfinanzierung – denn die hätte eine Vermögenssteuer bringen sollen, die keine Mehrheit fand. Jetzt stehen Gemeinden und Länder vor großen Mehrkosten und wollen den Aufwand aus Bundesmitteln vergütet erhalten.
Das Wörgler Seniorenheim verzeichnet derzeit einen größeren Andrang als in den vergangenen Jahren. Im November 2017 wurde der neue Zubau mit 36 Betten eröffnet, der in den nächsten Jahren stufenweise belegt werden soll – 7 neue BewohnerInnen sind bereits eingezogen. Für den gesteigerten Andrang kann der Wegfall des Pflegeregresses ebenso wie das vermehrte Platzangebot Ursache sein, darüber gibt es keine Erhebung.
Beim Austausch mit Heim- und Pflegedienstleitung kamen konkrete Problemstellungen zur Sprache. So wurde die Frage aufgeworfen, warum die Abschaffung des Pflegeregresses nicht nur unbewegliches Vermögen wie Wohnraum umfasse – denn so ist jetzt Realität, dass auch Menschen mit großen Geldvermögen von Steuerzahlern subventioniert werden. „Auf der Strecke bleiben beim jetzigen System Ehepartner, die nach dem Einzug des anderen ins Heim in einer Mietwohnung zurückbleiben – da reicht der Rest der Rente oft nicht mehr zum Leben“, zeigte Heimleiter Harald Ringer eine weitere Schwachstelle in der Praxis auf.
Spitzenkandidatin Blanik, Bittersam-Horjes und Kovacevic stellten am Vormittag in Kufstein bei einer Pressekonferenz das rund-erneuerte Team der neuen SPÖ Tirol vor. Das Durchschnittsalter der Kandidaten beträgt jetzt 37 Jahre – und mit den neuen Leuten kommt auch frischer Wind und Engagement in die Reihen. Neben dem umfangreichen Programm, nachzulesen auf https://www.freudich.tirol/programm, geht es Elisabeth Blanik in den nächsten fünf Jahren vor allem auch ums Umsetzen und Gestalten: „Gute Ideen zu diskutieren ist zu wenig.“