1. Wörgler Bauernfrühling war ein voller Erfolg

Regionalität steht wieder hoch im Kurs – die Qualität heimischer Produkte überzeugte auch beim ersten Wörgler Bauernfrühling, zu dem am Sonntag, 29. April 2018 bei strahlendem Frühlingswetter tausende Menschen in die Wörgler Bahnhofstraße kamen. Das gelungene Fest bot kulinarische Schmankerl, edle Tropfen aus Weinkellern, Braukessel und Edelbrennerei nebst vielfältigem Handwerk, einem tollen Kinderprogramm mit Bauernhof-Tieren und musikalischem Rahmenprogramm.

Den Auftakt bildete um 10 Uhr der Einmarsch der Wörgler Traditionsvereine samt Defilierung und Ehrensalve der Schützenkompanie vor dem Wörgler Stadtamt. Angeführt von der Stadtmusikkapelle Wörgl marschierten dann die Schützen und Fahnenabordnungen des Kameradschaftsbundes, der Veteranen, der Schützengilden von Wörgl und Bruckhäusl, des Roten Kreuzes sowie der Landjugend zum Bieranstich gegenüber der Stadtapotheke, den Bürgermeisterin Hedi Wechner gemeinsam mit Vizebgm. Mario Wiechenthaler vornahm. Zur Eröffnung des Festes fand sich auch weitere regionale Polit-Prominenz ein – darunter die beiden Wörgler Nationalräte Carmen Schimanek und Christian Kovacevic, die Landtagsabgeordneten Alois Margreiter und Barbara Schwaighofer, Wörgls Vizebgm. Hubert Aufschnaiter und die Gemeinderäte Andreas Schmidt, Gabi Madersbacher, Jasmin Oberhauser, Hans-Peter Hager, Kayahan Kaya und Michael Riedhart.

Zu den musikalischen Gusto-Stückerln zählte der Auftritt der Familienmusik Puchleitner, die mit ihrer gleichermaßen herzerfrischenden wie hochprofessionellen Art das Publikum vor dem City Center mit bekannten und neuen Volksweisen begeisterte. Ob Wörgl-Boarischer, die Annen-Polka des Wörgler Inntaler-Pioniers Gottlieb Weißbacher oder die Uraufführung der Eigenkomposition „Zwoarahaus Drü-ei-ho“ von Johannes Puchleitner (gewidmet dem Wörgler Tonstudie, in dem bereits nach dem CD-Debüt 2017 das nächste Album eingespielt wird) – die Familienmusik Puchleitner vereint instrumentales wie gesangliches Können in perfekter Weise. Wer sie live erleben will, hat am dazu am 10. Mai in der Dreikleehalle in Angerberg sowie am Muttertag im Höfemuseum in Kramsach Gelegenheit. Die ORF Radio Tirol Musiktruch´n mit mehreren Musikgruppen zählte ebenso zum musikalischen Rahmenprogramm wie die Surfassl-Buam.

An der Schmankerl-Straße präsentierten sich natürlich auch die Wörgler Bäuerinnen und Bauern – mit selbstgemachten Produkten zum Mitnehmen ebenso wie mit Kuchen und warmen Speisen, wobei der „Tiroler Burger“ der absolute Renner und bereits um 13 Uhr ausverkauft war. Mit einer Schautafel informierte die Bauernschaft über alle 32 viehhaltenden Betriebe in Wörgl und deren Produkte sowie über Direktvermarkter.

Mit großem Einsatz war beim Wörgler Bauernfrühling Martin Hirner und sein „Bergbauern“-Team im Einsatz und boten Käsespezialitäten, begehrte Zillertaler Krapfen und Kiachl, ergänzt von einer delikaten Weinverkostung vom Weinhof Diry im Traisental. Zur kulinarischen Angebotsvielfalt trugen die Tourismusschulen am Wilden Kaiser etwa mit Bergkräuter-Risotto mit Frühlingsgemüse bei, während bei der Jägerschaft gschmackige Wildbret-Bratwürstl und andere Wildspezialitäten auftischt wurden. Zum Konzept des gelungenen Festes zählte, Speisen um zwei Euro anzubieten und somit die Schmankerl-Straße vielfältig auskosten zu können.

Beim Bauernfrühling wirkten auch Anbieter des wöchentlichen, samstäglichen Wörgler Bauernmarktes mit, wie der Gemüsebauer Huetz, der Mitterthrey Erbhof aus Niederndorferberg und das Wurzrainer-Kräuterstandl.

Zu den Attraktionen zählten Handwerksvorführungen wie Schnitzen, Ranzensticken oder Gamsbart-Binden – eine aussterbende Handwerkskunst, die nur mehr Wenige beherrschen. Einer davon ist Hans-Peter Osl aus Langkampfen. Der pensionierte Schweißer bei der Eisenbahn entdeckte seine Leidenschaft fürs feinmotorisch anspruchsvolle Handwerk vor etwa fünf Jahren. Beim Dachsbart-Binden ließ er sich gern zusehen und verriet allerlei Wissenswertes über das traditionelle Handwerk. Während in Bayern die Trophäen aus Tierhaaren auch bei Vereinen zur Ausstattung gehören, sind sie in Tirol vorwiegend bei der Jägerschaft begehrt. Wer denkt beim Anblick eines Gamsbartes schon daran, wie viele Stunden Arbeit dafür nötig sind? 100 bis 120 Stunden sind erforderlich, bis 30.000 Haare von bis zu sieben Gemsen gewaschen, sortiert, gekämmt und schließlich kunstvoll gebunden sind. Die Hutzierde wird hierzulande aus Hirsch-, Dachs-, Gams- oder  Büffelhaar angefertigt.

Großen Erlebniswert bot der Wörgler Bauernfrühling, der gemeinsam von Stadtmarketing und TVB Ferienregion Hohe Salve organisiert wurde, nicht nur für Erwachsene – auch für Kinder, die von den lebenden Bauernhof-Tieren gleichermaßen begeistert waren wie vom Ponyreiten und dem Kinderprogramm in der Fritz Atzl-Straße, das vom Verein komm!unity, der Spielothek Wörgl und Schmatzi´s auf die Beine gestellt wurde.