Im Juli 2004 hat Elisabeth Cerwenka ihr Hilfsprojekt für die Provinz Ntronang in Ghana gestartet. Nach 20 Jahren ist ihr Engagement für die Ärmsten der Armen ungebrochen – sie setzt ihre Arbeit mit ganzer Kraft fort und war erst kürzlich wieder für vier Wochen in Ghana.
„Die Herausforderungen sind weiterhin sehr groß: die Not, das Elend, die Schicksale der Menschen. Vieles ist kaum in Worte zu fassen, manchmal schwer anzuschauen und kaum auszuhalten. Wegschauen ist aber auch keine Lösung“, stellt Cerwenka immer wieder fest. Die Lebenssituation für die Menschen dort ist generell schwieriger geworden, die Preise steigen und steigen: „Innerhalb vier Wochen habe ich bei diversen Lebensmitteln dreimal Preissteigerungen erlebt – und dort gibt’s halt leider keine Unterstützungen. Dazu kommt, dass auch dort das Klima verrücktspielt: es ist viel zu heiß, zu trocken, es gibt kaum oder zu viel Regen.“
Auch für sie selbst war der letzte Besuch an sich schon beschwerlich: täglich ca. 40 Grad, Stromausfall über viele Stunden, eine Woche kein fließendes Wasser, vier Wochen schlafen bei geschlossenem Fenster…
Hilfe mit Spendengeldern
Mit dem Erlös des Benefizkonzertes 2023 und zusätzlichen Spendengeldern konnte auch dieses Mal wieder einiges ermöglicht werden: elf dringend benötigte Operationen, Therapien, Medikamente, Schulgelder etc. Hilfe zur Selbsthilfe gibt es über Basiskapital für einige Frauen, z. B. für den Verkauf von Secondhand Bekleidung, Waschseife-Erzeugung, Palmöl-Herstellung, um den Lebensunterhalt etwas zu verbessern.
Computerraum ohne Computer
Abgeschlossen wurde nun die Renovierung der „Primary Catholic School“, mit den Arbeiten an der „Catholic Junior High School“ wurde begonnen. Dringend notwendig wäre allerdings die Renovierung der „Primary Presby School“ in Ntronang. Das Dach muss komplett erneuert werden, die Wände sind feucht und grau, Böden und Elektrik sind kaputt. Auch die WC-Anlage ist völlig desolat, eine neue muss gebaut werden. Cerwenka: „In beiden Schulen muss Informatik unterrichtet werden, es gibt auch einen „Computerraum“, aber leider keinen einzigen Computer! Der Unterricht muss trotz dieser Umstände täglich stattfinden. Für alle eine menschenunwürdige Situation!“
Die Renovierung der Presby Schule ist jedenfalls ein finanzieller Kraftakt und kostet laut Kostenvoranschlag ca. 30.000 Euro (Toilettanlage nicht inkludiert).
Wie geht es Mary? „Das Mädchen wird im November 12 Jahre, sie ist eine liebenswürdige junge Dame geworden“, erzählt Cerwenka. Nach der letzten Operation in Salzburg entwickeln sich die Dinge gut: „Das Narbengewebe fühlt sich gut an, wir sind natürlich in ständigem Kontakt mit Professor Papp, und ich hoffe, sie muss erst wieder übernächstes Jahr zur Kontrolle kommen.“
Jubiläumskonzert im November
Mitte Juli fliegt Elisabeth Cerwenka nochmals nach Ghana. Ihr Engagement ist nach wie vor ungebrochen: „Mir ist es auch nach 20 Jahren ein echtes Herzensbedürfnis, Projekte für die Bevölkerung in Ntronang zu finanzieren und so manche Schicksale der Menschen zu lindern. Deshalb wieder einmal ein ganz großes Danke an alle, die mich dabei unterstützen.“ Zur Finanzierung dienen in erster Linie ihre bekannten Benefizkonzerte. Das nächste ist bereits fixiert: Das 20., also das große Jubiläumskonzert, findet am 30. November im VZ Komma in Wörgl statt.
Text: Hermann Nageler