„Grenzenlos helfen, gemeinsam feiern“ hieß es am 1. Dezember 2018 beim Benefizkonzert von Elisabeth Cerwenka, die sich Erich Kästners Zitat „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ zu Herzen nimmt. Bereits seit 16 Jahren organisiert Elisabeth Cerwenka für die Bevölkerung von Ntronang in Ghana alljährlich ein Benefizkonzert,damit es diesen Menschen insbesondere den dortigen Kindern ein wenig besser geht.
Bittere Armut begleitet diese Menschen, Schule und Arzt- oder Krankenhauskosten sind für viele unfinanzierbar. Viel wurde bereits getan wie etwa eine Schule oder eine Krankenstation gebaut, die Kinder wurden mit Schuluniformen ausgerüstet, um nur einige wichtige Stationen der Hilfe aufzuzählen. Nun will sich der „Engel von Ntronang“, wie Elisabeth Cerwenka dort genannt wird, mehr den Einzelschicksalen widmen.
Allen ist das Schicksal der kleinen schwerstverbrannten Mary in Erinnerung, für die ein Wörgler Ärztepaar das nicht genannt werden will, die Operationskosten übernahm. Mary ist wieder schmerzfrei, kann einen Kindergarten und in weiterer Folge eine Schule besuchen. Solche Schicksale gibt es aber sehr viele. „Man muss auf Grund des vielen Leidens dort regelrecht Prioritäten setzen, um effektiv und gezielt zu helfen“, so Cerwenka. „Jetzt ist man aber bereits an mich herangetreten, dass ich mich für den Bau eines Kindergartens einsetzen soll. Im Moment weiß ich noch nicht was ich tun soll, ich hab weder zugesagt noch abgesagt.“
Der Komma Saal in Wörgl war einmal mehr bis zum letzten Platz gefüllt, alle wollten einerseits mit ihrer Eintrittskarte und den Kauf von Bausteinen wie Kekse, Basteleien, Kerzen etc. den Menschen in Ntronang zumindest ein bisschen Hilfe damit angedeihen lassen, andererseits ein hervorragendes Konzert von verschiedenen Musikrichtungen genießen.
Mit Gunther Hölbl führte ein bekannter Moderator in seiner witzigen Art durch den Abend. Nach dem Einstand von zwei Trommlern der Gruppe Hakuna Mantata begeisterte Sabine Gruber mit ihrer herrlichen Stimme, die sich selbst auf der Zither begleitete. Die Bläser der gramArtmusig und die Schlitterer Sänger brachten gerade im zweiten Teil stille adventliche- und weihnachtliche Weisen in den Saal, während der österreichische Liedermacher Martin Locher mit seinen ehrlichen Liedtexten in bestem Austropop Sound das Publikum begeisterte.
Ein Highlight des Abends war aber wohl der Auftritt des Wörgler Jazztrios „Natur Ton“ mit Sepp Rangger, Florian Reider und Peter Pitterl, die hervorragenden Jazz präsentierten und das Publikum regelrecht zum Mitswingen animierten. Nicht zu vergessen, dass alle Künstler ob Sänger, Trommler, Bläser oder auch der Moderator sich gagenfrei für dieses Benefizkonzert zur Verfügung stellten. Großer Dank auch an die Schülerinnen und Schüler der NMS I Kufstein, die mit vollem Enthusiasmus die Bausteine fertigten, die weggingen wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln.
Text: Wilhelm Maier