Mittels Presseaussendung informierte diese Woche Angaths Bürgermeister Josef Haaser über die Entscheidung des Gemeinderates, dem Wasserverband Hochwasserschutz Mittleres Unterinntal nicht beizutreten sowie über die Ablehnung eines Konzeptes zur Sanierung des Inn-Radweges zwischen Wörgl und Angath durch den Bund.
„Die Errichtung eines Schutzbauwerks für die Wiedereröffnung des Rad- und Wanderweges von Angath nach Wörgl wurde vom öffentlichen Wassergut und damit von der Republik Österreich abgelehnt“, teilt Haaser mit. Das bereits ausgearbeitete Konzept sah eine 40 m lange Stahlröhre für den von einem Hangrutsch gefährdeten Bereich vor. Diese sei nun vom öffentlichen Wassergut aus verschiedenen Gründen abgelehnt und als nicht bewilligungsfähig beurteilt worden. „Nun stehen wir wieder bei null und es muss nun neuerlich nach einer Lösung gesucht werden, damit der für unsere Gemeinde so wichtige Weg wieder freigegeben werden kann“, so Haaser.
Kein Beitritt zum Wasserverband Hochwasserschutz Unteres Unterinntal
Die Gründung und der Beitritt zum „Wasserverband Hochwasserschutz Unteres Unterinntal“ wurde auf Grundlage der aktuellen Satzungen vom Gemeinderat Angath bei der Sitzung am 31.01.2019 einstimmig abgelehnt. Seit Spätherbst 2015 wurde der Gemeinderat Angath wie auch die Bevölkerung mehrmals zu Treffen und Projektvorstellungen geladen. Die finale Vorstellung im Gemeinderat Angath erfolgte am 29.11.2018.
„Die Gemeinde Angath hat sich eingehend mit der Thematik befasst: so wurde ein Hochwasserausschuss, in welchem alle Fraktionen der Gemeinde vertreten sind, gegründet und auch eigens eine Rechtsexpertise als Entscheidungshilfe eingeholt“, teilt Haaser mit.
Von dem vorliegenden Projekt seien in Angath die Gemeinde, 24 private Grundbesitzer, die TIWAG und die ASFINAG betroffen. Bei einer benetzten Fläche von ca. 52 ha und einer Dammaufstandsfläche von ca. 24 ha sind ca. 76 ha gesamt betroffen. „Die vorliegende Satzung sieht für die Gemeinde Angath eine von 24 Stimmen vor. Im Verhandlungsweg konnten zwar einige Forderungen gegenüber dem ursprünglichen generellen Projektdurchgesetzt werden, doch die für die Gemeinde essentielle Maßnahmen bei der Innbrücke wurde als nicht notwendig und als nicht machbar befunden und somit abgelehnt“, erklärt Haaser die Haltung des Gemeinderates und meint: „Angath ist zur Stunde vor Hochwasser relativ sicher. Es gibt nördlich des Inns im bewohnten Gebiet – außer dem Hof Taxacher –laut kommissioniertem Gefahrenzonenplan keine gelben und roten Zonen. Die derzeit bestehenden Gefahrenzonen im Bereich Aichat und Giglmair werden in Hinkunft durch die geplanten Maßnahmen aufgrund des Beitrittes zum Hochwasserschutzverband Brixental geschützt. Außerdem bestehen ohnehin für den Staubereich des Kraftwerkes Kirchbichl Verpflichtungen der TIWAG betreffend Hochwasserschutz.“
Eine Kosten-Nutzen-Analyse, bei der man alle möglichen positiven und negativen Auswirkungen dieses geplanten Vorhabens erfassen und bewerten würde, ergäbe keinen positiven Saldo. Aus diesen Gründen habe sich der Gemeinderat Angath einstimmig gegen den Beitritt zu diesem Projekt ausgesprochen, so Bürgermeister Josef Haaser.