Eine vermehrte Kontrolle der Hundehalter und schärfere Strafen für jene, die das „Gackerl“ nicht ins „Sackerl“ räumen, forderte am 19. Februar 2019 NR GR Carmen Schimanek im Wörgler Gemeinderat. „Jetzt taut es – und da kommt der ganze Hundedreck raus. Es ist skandalös, wie es mancherorts aussieht“, ärgert sich Schimanek. Hinsichtlich vermehrter Kontrollen solle die Stadtpolizei in Verbindung mit der Bergwacht treten, erklärte Bgm. Hedi Wechner.
„Die Langlaufloipe in Wörgl wird zweckentfremdet als Wanderweg benützt. Offenbar ist dafür ein Bedarf da“, merkte GR Michael Riedhart von der Jungen Wörgler Liste an und schlug vor, in der nächsten Wintersaison wie in anderen Gemeinden auch neben der Loipe einen Winterwanderweg zu präparieren. „Für jeden Langläufer ist das eine Zumutung“, meinte dazu Bgm. Wechner und will mit dem TVB reden, ob auch in Wörgl ein Winterwanderweg auf Schnee errichtet werden kann.
Drei Gemeinderäte wollen sich künftig vermehrt um EU-Agenden kümmern. „Carmen Schimanek, Christian Kovacevic und Hubert Mosser haben sich bereit erklärt, als Europa-Gemeinderäte uns künftig über alle Agenden der Europäischen Union zu informieren“, teilte Bgm. Wechner mit und freut sich, dass sich gleich drei Mandatare dieser Aufgabe annehmen wollen.
Wieviel Lärm verträgt Wohnbau?
Keine Zustimmung erteilten die Wörgler Grünen bei der Abstimmung im Gemeinderat der Flächenwidmungsplanänderung sowie dem Bebauungsplan für ein Wohnbauprojekt der Neuen Heimat direkt neben den Bahngleisen westlich des Wörgler Bahnhofsgeländes. Das Grundstück erwarb die Wohnbaugesellschaft von den ÖBB. Der Wörgler Architekt DI Markus Moritz überarbeitete den 2014 eingereichten Entwurf. Anstatt 25 sind nun 32 Wohnungen geplant. Statt einer Hochgarage als Lärmschutz kommt nun eine Tiefgarage, die bahnseitige Fassade soll hingegen als verglaster Laubengang ausgeführt werden und damit Lärmschutz bieten.
Das vorab erforderliche Lärmgutachten ergab, dass es für eine Baulandwidmung zu laut ist. „Laut Lärmgutachten werden knapp die Bedingungen für ein Mischgebiet erfüllt – dieses Grundstück ist für Wohnbau nicht geeignet“, erklärte Grün-GR Richard Götz und wies auf einen weiteren Grund hin, weshalb die Grünen gegen dieses Wohnbauprojekt sind. Sie wollen die Schließung der Lücken im Lärmschutz entlang der Bahntrasse. „Warum gibt es in Wörgl keinen durchgehenden Lärmschutz im Ortszentrum? Das ist sehr verwunderlich“, so Götz.
Das Grundstück im Ausmaß von 3.742 Quadratmeter wurde mit Mehrheitsbeschluss von 19:2 Stimmen in Allgemeines Mischgebiet mit eingeschränkter Baulandwidmung gewidmet. Festgelegt wurde, dass flankierende Fassaden bei beiden Baukörpern in südöstlicher Richtung über die volle Geschosshöhe und Balkontiefe verlängert werden müssen und dass jeder Aufenthaltsraum eine natürliche Lüftungsmöglichkeit entlang der Südostfassade sowie jede Wohnung einen Balkon oder eine Terrasse aufweisen muss.
Stadtpark im Fischerfeld sorgt für Unstimmigkeit im Gemeinderat
Einmal mehr schieden sich im Wörgler Gemeinderat am 19. Februar 2019 die Geister bei der Causa Fischerfeld-Bebauung. Dem Gemeinderat wurde ein Antrag auf die Erteilung einer „Vorrangeinräumungserklärung“ für die Alpenländische Heimstätte vorgelegt, da diese „dringend für die grundbücherliche Eintragung des Baurechtsvertrages“ erforderlich sei.
Die Alpenländische Heimstätte errichtet auf dem Fischerfeld eine Wohnanlage, wobei der Grund dafür im Eigentum der WIST bleibt. Der Einräumung des Baurechtes auf 50 Jahre im Grundbuch steht die bereits eingetragene Dienstbarkeit für den 3000 Quadratmeter großen Stadtpark im Weg, da sich dessen Positionierung im Zuge der Projektentwicklung verändert hat. Diese Vorgangsweise wurde im Juni 2016 mittels Vertrag zwischen Stadt, Wist und Wohnbaugesellschaft festgelegt.
„Eine Vorrangeinräumung ist nicht notwendig“, erklärte ÖVP-Ersatz-GR Dr. Andreas Widschwenter. „Jetzt waren zweieinhalb Jahre Zeit für eine Vertragsausarbeitung betreffend die Dienstbarkeit. Wir sollten erst über diesen Vertrag abstimmen“, so Widschwenter. Schließlich habe die Vorgangsweise der Stadt, diese Dienstbarkeit von immerwährend auf 50 Jahre zu begrenzen, viele Diskussionen ausgelöst.
Bgm. Hedi Wechner und Bauamtsjurist Dr. Egerbacher teilten mit, dass der Dienstbarkeitsvertrag bereits vorliege, aber erst noch geprüft werden müsse und dann im März-Gemeinderat vorgelegt werde. „Die Alpenländische Heimstätte ist äußerst vertrauenswürdig. Durch die Vorrangeinräumung entsteht der Stadt kein Nachteil“, so Wechner.
Auf die Frage nach der Eile angesichts der Tatsache, dass schon längst gebaut wird, begründete GR Dr. Herbert Pertl (Liste Hedi Wechner) die Vorgangsweise damit, dass die grundbücherliche Eintragung des Baurechts Grundlage für die Abrufung von Wohnbaufördermitteln sei – Hintergrund sei die rechtliche Absicherung. Bei der Abstimmung waren 13 Mandatare der Liste Hedi Wechner sowie der FWL für die Vorrangeinräumung, die 8 Mandatare von ÖVP, Team Wörgl, Junge Wörgler Liste und Wörgler Grüne dagegen.