Die Schallschutzlücke westlich des Wörgler Bahnhofes ist Anlass für die Wörgler Grünen, neuerlich auf die Errichtung einer durchgehenden Lärmschutzwand entlang der Gleisanlagen zu drängen. Harte Kritik hagelt es auch für die Mehrheitsentscheidung im Gemeinderat, ein Wohnbauprojekt der Neuen Heimat direkt neben den Gleisen mittels „Widmungstrick“ zu ermöglichen. Da die Lärmwerte für Wohngebiet nicht eingehalten werden können, wurde „Gemischtes Wohngebiet“ gewidmet.
„Die Gemeinde hat mit dieser Widmung ihren Hebel für guten Lärmschutz aus der Hand gegeben“, kritisiert Grün-Gemeinderat Richard Götz und sieht allerdings weiterhin Handlungsbedarf: „Der Bahnverkehr wird in den nächsten 10 Jahren massiv zunehmen.“ Vor allem der lärmintensive Gütertransport in der Nacht sei auch schon jetzt ein Problem. „Wir wissen, dass schon jetzt Anrainer-Beschwerden vorliegen“, verweist Götz auf bestehende Wohnanlagen in unmittelbarer Bahnhofsnähe.
Der Rest von Wörgl sei durch Lärmschutzmauern bereits hermetisch abgeriegelt. Was fehlt, ist eine durchgehende Lärmschutzwand vom Hauptbahnhof Richtung Westen auf einer Länge von rund 200 Metern. „Warum wird diese Lücke nicht geschlossen?“ fragt sich auch Grün-GR Christine Mey und unterstreicht die Kritik an der Widmung, die Wohnbau auf dem ehemaligen Bahngelände, das von der NHT gekauft wurde, zulässt: „In Zeiten wie diesen sollte man keinen Wohnbau machen, der gesundheitsschädlich ist.“
Die Wörgler Grünen fordern von der Bundesbahn, „den Lärmschutz durch die Errichtung einer durchgehenden Lärmschutzwand zu optimieren“. Zudem lehne man „Widmungstricks im ohnehin lärmgeplagten Inntal auf Kosten zukünftiger Mieter strikt ab. Erhöhter Umgebungslärm kann dauerhaft gesundheitliche Schäden verursachen. Sozialer Wohnbau darf nicht gleichbedeutend mit schlechter Wohnqualität sein“, so Götz.