Eine Aschura-Feier fand am 12. Juli 2025 als Zeichen für Vielfalt und Gemeinschaft in Wörgl statt. Am Beginn des muslimischen Mondkalenders steht mit Muharrem eine in der alevitischen Glaubenstradition bedeutende Zeit. Mit einer zwölftägigen Trauer-Fastenzeit zeigen Alevit*innen ihre Verbundenheit mit Imam Hüseyin, einem direkten Nachfahren des Propheten Mohammed, der im Jahre 680 n. Chr. in Kerbela ermordet wurde. Das Fasten ist eine Zeit des Gedenkens, der Selbstreflexion und des Zusammenhalts.
Zu diesem Anlass lud der Verein Tayip Wörgl am Samstag, 12. Juli 2025, in seine Räumlichkeiten am Madersbacherweg zum gemeinsamen Feiern des diesjährigen Aschura-Tages. Traditionell wird zum Abschluss der Fastenzeit Aschura verteilt. Diese auch als „Noah-Suppe“ bekannte Speise symbolisiert im Alevitentum Dankbarkeit, Mitgefühl und Einheit und wird als Gabe an Nachbarn, Freunde und die Gemeinde ausgegeben. Die verschiedenen Zutaten, wie Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Früchte und Gewürze, erinnern auch daran, dass gerade in der Vielfalt auch eine besondere Energie und Stärke liegt.
Der Einladung zu dieser im Rahmen der interreligiösen Dialoggruppe organisierten Feier folgten unter anderem Pfarrprovisor Christian Hauser, Vizebürgermeister Kayahan Kaya, Martina Koidl (Katholisches Frauentreff Wörgl), Bülent Dönmez (ATIB Wörgl), Peter Warbanoff (Verein komm!unity) sowie Özgür Erdogan von der Alevitischen Glaubensgemeinschaft Tirol.
Mit der gemeinsamen Zubereitung und dem Teilen der Aschura-Speise setzten die Teilnehmer*innen ein eindrucksvolles Zeichen für ein respektvolles Miteinander in Wörgl. Der Vereinsobmann von Tayip, Mustafa Erdem, bedankte sich in seiner Begrüßungsrede bei allen Besucher*innen für ihr Kommen und betonte die Bedeutung solcher Veranstaltungen für den interkulturellen Dialog und das friedliche Zusammenleben.
Die wertschätzende Teilnahme aller Gäste sowie die interessanten Gespräche würden die Bedeutung des gemeinsamen Engagements für Toleranz und Zusammenhalt in Wörgl verdeutlichen. Stellvertretend für die interreligiöse Dialoggruppe Wörgl bedankte sich Pfarrprovisor Christian Hauser abschließend für die ausgezeichnete Gastfreundschaft und das nette, sehr interessante Treffen und regte gleich ein Folgetreffen an, zu dem er gerne in die Katholische Kirche und die Wörgler Pfarre einladen wird.
Text: Verein komm!unity
- Trafen sich zum Austausch über das Alevitentum, Aschura und das Zusammenleben in Wörgl: Mitglieder der Interreligiösen Dialoggruppe und des Vereins Tayip Wörgl. Foto: komm!unity