Das lang erwartete neue Verkehrskonzept für den Pflichtschulbereich wurde am 2. Juli 2020 von der Gemeinderats-Tagesordnung mit mehrheitlichem Beschluss (19:2) abgesetzt, da „noch mit den Anrainern geredet werden soll“. Die beiden Gegenstimmen kamen von den Wörgler Grünen, die in ihrer Oppositionsrolle auch bei weiteren Beschlüssen ihr Veto einlegten und einen Antrag an den Gemeinderat betreffend die „Musikschule alt“ einbrachten. Das Gebäude im Eigentum der Stadt solle „wichtigen Wörgler Kultureinrichtungen zur Gänze zur Verfügung gestellt und daür von ExpertInnen ein Konzept zur Realisierung dieses Projektes erarbeitet werden“.
Die Wörgler Grünen benennen als Einrichtungen das Heimatmuseum, das Unterguggenberger Institut, die Stadtgalerie sowie das Stadtarchiv und begründen ihren Antrag so: „Zurzeit sind wirchitge Wörgler Kultureinrichtungen über die ganze Stadt verstreut untergebracht und meist auch nicht mit dem nötigen Platzbedarf ausgestattet. Die „Musikschule alt“ bietet die einmalige Gelegenheit, die Kultureinrichtungen im Zentrum der Stadt in einem „Haus der Kultur“ sinnvoll und zeitgemäß zu kombinieren, das für BesucherInnen und BenutzerInnen in gleichem Mape attraktive Bedingungen bietet und der Bedeutung unserer Stadt gerecht wird.“ Bürgermeisterin Hedi Wechner nahm den Antrag entgegen und wies ihn dem Technik- sowie dem Kulturausschuss zu.
Musikschulbetrieb im alten Gebäude läuft noch
Bis Schulschluss sollte der Musikschulbetrieb komplett ins neue Gebäude an der Brixentaler Straße 14 übersiedeln – doch Corona-bedingt sind die Lärmschutzmaßnahmen noch nicht abgeschlossen. Die ausgelagerten Klassen lauter Instrumente wie Schlagzeug, Horn oder Trompete sind noch fix bis Semesterschluss am 10. Juli 2020 in der alten Musikschule untergebracht. „Mit Schulbeginn am 14. September hoffen wir auf Normalbetrieb“, teilt LMS-Direktor Mag. Johannes Puchleitner mit. Die Prüfungen finden heuer übrigens unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, auch alle Veranstaltungen wie Vorspielabende wurden abgesagt. Die noch ausstehenden Lärmschutz-Maßnahmen sollen während der Sommerferien umgesetzt werden. Ob dann im Herbst in den neuen Räumen mit allen Fächern gestartet wird, hängt von der behördlichen Abnahme nach Lärmmessungen ab.
Adventmarkt wird auf „Gradl-Angerplatz“ erweitert
Mit 19 Ja-Stimmen bei einer grünen Gegenstimme und einer Enthaltung endete die Abstimmung über die Novellierung der Wörgler Adventmarkt-Verordnung. Der Adventmarkt-Bereich wurde damit von der Innenstadt im Bereich Bahnhof- und Speckbacher Straße auch auf den neuen Stadtplatz beim ehemaligen Gradl-Anger ausgedehnt. Die Markttage werden um den Freitag einer Woche vor dem 1. Adventsonntag erweitert und die Öffnungszeit bis 22:00 Uhr verlängert.
An den langen Öffnungszeiten insbesonders beim „Gradl-Anger-Platz“, der von zwei Wohnblöcken , dem Kirchhof und der alten Musikschule umschlossen wird, stießen sich die Wörgler Grünen: „21 Uhr reicht. Da sind Konflikte vorprogrammiert“, meinte Grün-GR Richard Götz , der aufgrund der Lärmbelästigung Anrainerbeschwerden befürchtet und dem vorbeugen will.
Kein Problem sah die Mehrheit des Gemeinderates. „Der Platz hat viel Geld gekostet. Dort waren immer Events geplant. Bis 22 Uhr ist das kein Problem“, erklärte GR Michael Riedhart und Bgm. Hedi Wechner pflichtet dem auch bei: „Das war immer als Veranstaltungsplatz gedacht – auch wenn er im Augenblick etwas tot ist. Es besteht der Wunsch, den Platz zu bespielen.“ Außerdem hätten die Mieter beim Einzug schon gewusst, dass es Veranstaltungen gibt. GR Dr. Andreas Taxacher wies daraufhin, dass auch in der Bahnhofstraße Anrainer gleich belastet seien.