Zur Regionalbad-Thematik meldeten sich am 17. Jänner 2025 auch Bürgermeister Michael Riedhart und der Landtagsabgeordnete Stadtrat Christian Kovacevic mit Stellungnahmen. Riedhart bestätigt das Ende des Ganzjahresbads in Wörgl und sieht die Schuld beim Land – LH-Stv. Wohlgemuth lasse die Bevölkerung im Bezirk Kufstein im Stich, erklärt Riedhart und kündigt an, dass nun ein „neues Freibad in Planung“ sei. Kovacevic sieht die Schuld bei der Stadtführung.
„Angesichts der mangelnden Bereitschaft des Landes Tirol, den Neubau von Hallenbädern ausreichend zu fördern“, sehe Bürgermeister Michael Riedhart „keine Perspektive mehr für ein Ganzjahresbad in Wörgl. Die Stadt stellt daher ab sofort alle Weichen für die Realisierung eines neuen Freibades samt Saunalandschaft, dessen Finanzierung sich die Stadt im Stande sieht“, heißt es in der Presseaussendung.
Bürgermeister Riedhart enttäuscht: „Bei der Präsentation der Bäderstudie wurde der Bevölkerung ein ganzjähriger Badebetrieb versprochen. Die Bäderrichtlinie des Landes Tirol sieht aber maximal 13,5 Millionen Euro für den Neubau eines Hallenbades vor – mit so geringen Mitteln baut man kein Hallenbad. Damit lassen sich weder die Baukosten, geschweige denn der anschließende laufende Betrieb finanzieren. Die Gesamtkosten belaufen sich selbst bei der kleinsten Hallenbadvariante auf mindestens das Dreifache. Es liegt auf der Hand, dass die Differenz weder von einer Stadtgemeinde allein noch mit Hilfe der Umlandgemeinden getragen werden kann“, so Riedhart, der der Landesregierung vorwirft, „somit eine Scheinförderung auf den Weg gebracht zu haben.“
Als Georg Dornauer noch für die Sportagenda beim Land verantwortlich war, hatte Riedhart große Hoffnungen auf eine baldige Lösung für ein ganzjähriges Schwimmen in der Region. Nach einem Gespräch mit seinem Nachfolger, dem neuen Landeshauptmann-Stellvertreter Philip Wohlgemuth (SPÖ), habe sich diese Hoffnung schnell zerschlagen. Riedhart meint, „dass der Neubau eines Hallenbades aufgrund des Bildungsauftrages des Landes zu seinen Aufgaben gehört.“ Jetzt würden alle, „die gerne wieder ins Hallenbad gehen würden, endgültig auf der Strecke bleiben“, so Riedhart, der „den Wörglerinnen und Wörglern nun bald ein neues Freibad mit Saunalandschaft präsentieren will“.
Kovacevic kritisiert Versuch der Schuldabwälzung durch Bürgermeister Riedhart
„Die Art und Weise, wie Bürgermeister Riedhart an das Projekt Regionalbad herangegangen ist, war von Anfang an zum Scheitern verurteilt: Zuerst großspurig versprechen – und dann die Schuld bei allen anderen suchen“, kommentiert der Wörgler Stadtrat Christian Kovacevic, Fraktionsvorsitzender der Liste Hedi Wechner, das von Riedhart verkündete, abrupte Aus hinsichtlich der Regionalbad-Pläne.
Der Versuch des Bürgermeisters, die Schuld nun an das Land abzuwälzen, komme dabei einer „politischen Bankrotterklärung“ gleich. „Der Einzige, der den Menschen im Bezirk Kufstein von Beginn an falsche Hoffnungen gemacht hat, ist Bürgermeister Riedhart. Sich mit Schwimmflügerl und Gummi-Krokodil in die grüne Wiese zu stellen und der Bevölkerung ein Schwimmbad zu versprechen, ohne sich auch nur ansatzweise mit der Finanzierung oder überhaupt der Umsetzung beschäftigt zu haben, ist nichts weiter als ein Versuch, die Wählerinnen und Wähler für dumm zu verkaufen“, erinnert Kovacevic an das Wahlversprechen von Riedhart: „Nun aber wurden Unsummen an Steuergeld für Grundstücke, Planungen und Bäderreisen quer durch Europa ausgegeben und am Ende scheint alles hinausgeschmissenes Geld gewesen zu sein.“
Neben dem finanziellen Schaden sieht Kovacevic eine vertane Chance: „Das Land Tirol nimmt – trotz enorm angespannter finanzieller Situation – erstmals eine noch nie dagewesene Summe für die Förderung von Schwimmflächen in die Hand. Dies wurde auch vom Gemeindeverband und der Wirtschaftskammer mit beschlossen. Wenn selbst das nicht reicht, liegt die Verantwortung nicht mehr beim Land, sondern beim Bürgermeister der Stadt Wörgl. Letztlich wurden auch mit den Umlandgemeinden bis heute nie konkrete Gespräche über eine finanzielle Beteiligung geführt. Gerade das hätte man aber schon zu Beginn der Planungen machen müssen.“