BMK Bruckhäusl: Blasmusik in Vollendung

Ein Welt- und Zeiten-umspannendes Musikerlebnis bot die Bundesmusikkapelle Bruckhäusl mit ihrem diesjährigen Frühjahrskonzert, das am 10. und 11. März 2023 das Publikum im zum Konzertsaal umgebauten Turnsaal der Volksschule Kirchbichl in seinen Bann zog. Bezirkskapellmeister Hannes Ploner und sein Blasmusikorchester überraschen alle Jahre wieder mit musikalischen Höhenflügen.

Als wär´s ein Atem – in nur zwei Monaten Probezeit erarbeitete Hannes Ploner das gleichermaßen anspruchsvolle wie unterhaltsame Programm mit seinem 59 aktive MusikantInnen zählenden Blasmusikorchester, durch das Bezirksjugendreferentin Gloria Marrone mit bewährtem Charme führte. Gleich zu Beginn versprach sie einen „facetten- und temporeichen, energiegeladenen Melodien-Strauß“. Und dieses Versprechen löste die BMK Bruckhäusl von der ersten bis zur letzten Minute auch ein – „mit Blasmusik auf hohem Niveau und in Vollendung“, wie Kirchbichls Vizebürgermeister Franz Seil würdigte.

Nach der Ouvertüre „Sinfonia Nobilissima“ zum Auftakt entführte die sinfonische Dichtung „A Golden Apple of Hesperides“ des japanischen Komponisten Masanori Taruya in die griechische Mythologie. So wie Herakles alle Aufgaben löste, um die Zitrusfrüchte nach Europa zu holen, so bravourös bewältigte auch die BMK Bruckhäusl die Partitur einschließlich der Soli von Stefan Ehrenstrasser, Sarah Dissertori und Daniel Spitzenstätter. Wogende Klangwolken mit extravaganten Rhythmen bescherte die dreisätzige Suite Ceremonial von Ferrer Ferran und mit dem Konzertmarsch Jubilant gratulierte die BMK Bruckhäusl allen Geehrten, die im Rahmen des Frühjahrskonzertes für ihre Leistungen ausgezeichnet wurden.

Die Klangwelt des Orients durchwebte zum Auftakt des zweiten Konzertteiles den „Metal“-Marsch Xerxes von John Mackey. Mit Jan Hadermanns „When I walk alone“ zeigten zwei junge Musik-Talente ihr Können: Sarah Mair als Posaunen-Solistin. Sie spielt seit fünf Jahren im Posaunenregister und zeugt von der erfolgreichen Nachwuchsarbeit. Ihre Musikbegeisterung wurde in der Bläserklasse an der Volksschule Bruckhäusl geweckt. Und für ein kurzes Solo ließ Sebastian Persterer seine Trompete erklingen.

Die größte Herausforderung des Konzertabends wurde zum herausragenden optischen und akustischen Erlebnis – die Aufführung der Filmmusik von Antón Alcade zu Charlie Chaplins Stummfilm „Das Pfandhaus“, die dem Schlagwerk-Register neben musikalischen Höchstleistungen auch sportliche Sprints im umfangreichen Percussion-Set abverlangte.

Richtig schwungvoll endete der offizielle Programmteil mit dem Jitterbug!-Swing von Robert Buckley. Für die erste der beiden Zugaben erklomm Bruckhäusls Ehrenkapellmeister Alfred Kendlbacher das Dirigenten-Pult, wobei das Publikum beim Kaiserjäger-Marsch begeistert mitklatschte. Bezirkskapellmeister Hannes Ploner entließ die Zuhörer dann mit leiseren Klängen und einmal mehr mit einem mehrstimmig gesungenen Volkslied, Heidi Preisseggers „I tram vo mein Leben“.

Ehrungen und Auszeichnungen

Das Frühjahrskonzert bot den Rahmen für Ehrungen. Am Freitag stand der Musiknachwuchs im Rampenlicht. Felix Steinhuber, Simon Werlberger und Simon Pfluger wurde zum Bronzenen Jungmusikerleistungsabzeichen gratuliert, Sebastian Persterer zum Silbernen und Matthias Weiss zum Tiroler Musikschuldiplom, mit dem ihm die Aufnahme an einer Musikuniversität offen steht.

Am Samstag folgten Auszeichnung für langjährige Mitgliedschaft und besondere Leistungen. Thomas Resch wurde zu 40jähriger Mitgliedschaft bei der BMK Bruckhäusl gratuliert, Peter Spitzenstätter zu 50 Jahren, ihm wurde auch die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Helga Bartha erhielt das Ehrenzeichen „Förderer der Blasmusik“. Sie trat 1973 als erstes weibliches Mitglied in die BMK Bruckhäusl ein und war 15 Jahre aktive Musikantin. Seither unterstützt sie ehrenamtlich den Verein in vielfacher Weise.

Mit dem Verdienstzeichen in Silber des Tiroler Blasmusikverbandes wurde Bezirkskapellmeister Hannes Ploner für seine herausragenden Leistungen geehrt. Hannes kam  1994 mit elf Jahren zur BMK Bruckhäusl und arbeitet seit 23 Jahren im Vereinsausschuss mit – 14 Jahre Archivar, 6 Jahre Notenwart, 10 Jahre Jugendreferent-Stellvertreter, 4 Jahre Kapellmeister-Stellvertreter und seit 2013 Kapellmeister. Zudem leitet er seit 15 Jahren die vereinseigene Jugendmusikkapelle JUMU 2000 und wurde 2021 zum Bezirkskapellmeister des Unterinntaler Musikbundes gewählt.