Mit dem fiktiven, gleichermaßen unterhaltsamen wie spannenden Polit-Krimi „Zur Hölle mit den Bürokraten“ legt der Wörgler Walter Hohenauer seinen Debüt-Roman vor. Der Plot: Ein Staatsstreich in Österreich im Jahr 2015, der allerdings ganz anders endet als die Verschwörer planen.
Was tun, wenn einem die österreichische Bundespolitik nicht gefällt? Hinsetzen und ein Buch schreiben – das jedenfalls tat Mag. Walter Hohenauer, bevor er von den Niederungen der Hohen Politik am Schreibtisch zu den Höhen der niederen Politik in der Praxis wechselte und mit der Liste Hedi Wechner für den Wörgler Gemeinderat kandidierte, in dem er seit Februar 2016 im Sozialausschuss aktiv ist. Wer die Skandale der österreichischen Innenpolitik, gekrönt vom Hypo-Debakel mit Milliarden-Kosten für die Steuerzahler verfolgt, kann leicht zum Zyniker werden. Der Romanautor fand genügend Stoff vor, um mit seiner Satire eines Staatsstreiches an die Realität anzuknüpfen. „Persönlich bin ich aber für den demokratischen Weg, Veränderungen herbeizuführen“, räumt Hohenauer ein und meint im Hinblick auf die Wörgler Gemeindepolitik mit einem Augenzwinkern: „Da ist ein Staatsstreich nicht mehr nötig – das hat das Volk bereits erledigt. Zu meiner Zufriedenheit.“
„Zur Hölle mit den Bürokraten“ ist zwar Walter Hohenauers Debüt-Roman, aber nicht sein erstes Buch. Das war ein Gedichtband, der allerdings nie veröffentlicht wurde. Auszugsweise las der Autor daraus Kostproben am Aschermittwoch beim Bockbierfest heuer und zeigte dabei, dass er es mit viel Sprachgefühl versteht, sich auf allerlei Begebenheiten einen Reim zu machen. Sein lyrisches Talent brachte Hohenauer auch ins Libretto der Kinderoper Max & Moritz ein, für die er im Stile Wilhelm Buschs dessen Streiche für das Auftragswerk der Academia Vocalis zu Papier brachte. Die Musik dazu komponiert der junge Wörgler Musiker und Komponist Christian Spitzenstätter, der mit seinem Orchester KompArt für das Projekt engagiert wurde. Premiere wird am 9. September im Komma Wörgl sein.
Hohenauer lässt bei seinem Staatsstreich den Landwirtschaftsminister die Fäden ziehen, webt geschickt hochrangige Persönlichkeiten aus Politik, Militär und Wirtschaft in die Verschwörung ein. Wer zwielichtig agiert kann seiner Hinterlistigkeit aber auch selbst zum Opfer fallen – was allerdings lange noch kein Happy End bedeutet. So zieht sich auch eine Blutspur durch den Polit-Krimi bis zu dessen überraschendem Finale. Die Namen der Protagonisten seien allerdings ebenso frei erfunden wie die Geschichte selbst, betont Hohenauer.
Warum ausgerechnet ein Staatsstreich Thema seines ersten Romanes wurde? „Das ist mir plötzlich so eingepfiffen – ich schreibe schon ewig und drei Tage lang“, schildert Hohenauer salopp seinen literarischen Werdegang, der sein buntes Berufsleben begleitet. Als Kufsteiner besuchte er erst dort und dann in Wörgl das Gymnasium, studierte Betriebswirtschaft, war Koch, Kellner, Touristiker und „Op-Schwester“. Letzteres unfreiwillig. „Das war die Idee des Bundesheeres. Ich wurde vom Heer dazu abgestellt, die Ausbildung zu machen“, schildert Hohenauer die „durchwegs interessante Erfahrung“. Sie blieb ein kurzes Zwischenspiel. Heute arbeitet Hohenauer, der seit acht Jahren in Wörgl wohnt und seit 14 Jahren sich täglich hier aufhält, in der Immobilienbranche als Projektentwickler. „Wörgl hat ein ganz anderers, lockereres Flair als Kufstein“, schätzt Hohenauer die „Eisenbahnerstadt“, die er als Lebensumfeld der „Bürgerstadt“ vorzieht.
Der Roman „Zur Hölle mit den Bürokraten“ erschien im Novum Verlag für Neuautoren united p.c. und ist um 16,40 Euro im Buchhandel erhältlich, lagernd in der Wörgler Buchhandlung Zangerl. Eine Leseprobe gibt´s online auf http://www.amazon.de/o/ASIN/3710325781/lovebook-detail-21#reader_3710325781