Abschied nehmen hieß es in diesen Tagen für die kleine Mary aus Ghana, sie kehrt wieder zurück in ihre Heimat. Das fünfjährige Mädchen, dessen schwere Verbrennungen in Innsbruck operiert wurden, ist am 15. Dezember 2017 wieder in ihre Heimat zurückgekehrt.
Initiatorin Elisabeth Cerwenka, nutzte die letzten Tage, um sich bei vielen Menschen zu bedanken, die die ganze Aktion möglich gemacht hatten. So besuchte Mary mit ihrer Mutter Abigail und Cerwenkas Vertrautem Samuel noch einmal die Innsbrucker Klinik, wo das Mädchen Anfang September von einem Team rund um Prof. Dr. Pierer und Evi Morandi operiert worden war. Dort stellte man bei einer Untersuchung fest, dass die Heilung weiter sehr zufriedenstellend verläuft.
Jetzt muss aber die weitere Versorgung auch in Ghana sichergestellt werden, deshalb wird Mary in der nächsten Zeit bei einer Pflegefamilie mit einer ausgebildeten Hebamme in Ntronang aufgenommen werden. Dort kann das aufgeweckte Mädchen jetzt auch einen Kindergarten und später die Schule besuchen. Ganz sind die gesundheitlichen Probleme aber noch nicht ausgestanden. „Natürlich ist es notwendig, dass Mary wieder an die Klinik nach Innsbruck kommt, wo man den weiteren Heilungsverlauf beobachten muss“, weiß Elisabeth Cerwenka. In etwa einem Jahr wird man also wieder eine Reise nach Tirol organisieren müssen.
Dann kann Mary auch ihre neuen Freunde wiedersehen. In den letzten Wochen konnte sie bekanntlich den Kindergarten in Mariastein besuchen, wo man das lebenslustige Mädel sofort ins Herz geschlossen hat. „Sie lernt sehr schnell, hat unheimlich viel Energie und Lebensfreude“, weiß Leiterin Verena Puchleitner, die am letzten Tage eine kleine Abschiedszeremonie organisiert hat: Alle Kinder hatten ein Geschenk für ihren Gast mitgebracht, und Mary gab ihren Spielkameraden einen Freundschaftsstern als Erinnerung.
„Sie fühlt sich unheimlich wohl hier, und sie wird uns vermissen – wir sie aber auch“, zerdrückt Elisabeth Cerwenka eine Träne. Letztlich aber überwiegt die Freude: „Alles ist gut gegangen, und dafür sind wir unendlich dankbar. Ein großes Dankeschön an die vielen Spender, die die Aktion unterstützt haben – sie haben Mary ein neues Leben geschenkt!“
Text und Bilder: Hermann Nageler