Die „Superväter“ in Hochform

Wenn das Wörgler Kabarett-Duo Peschta & Heiss als „Superväter“ die Bühne rocken, gibt´s Familienberatung der Extraklasse mit höchstem Unterhaltungswert. Die beiden Papas lassen sich bei ihrem humorvollen „Erziehungsratgeber“ ohne erhobenen Zeigefinger beim Alltag mit den lieben Kleinen von der Geburt bis zur Pubertät über die Schulter blicken und dabei auch peinliche Pannen nicht aus.

„Sie lachen!“ – „Ja! Dich aus. Mich an…“  – so stolpern die beiden „Superväter“ in ihr abendfüllendes Programm, bei dem das Publikum aber vor allem aus einem anderen Grund lacht: Aus eigener Betroffenheit. Ha! Das war bei uns ja auch so! Da stehen ja zwei Kumpels, die die dieselben Herausforderungen zu meistern haben!

Zwei, die sich nicht nur auf der Bühne beistehen, sondern auch im echten Leben. Und da hatte Jürgen Heiss die Nase vorn – seine beiden Töchter waren schon auf der Welt, als Stefan Peschta als frisch gebackener Vater feststellen musste, dass selbst seine Elementarpädagogen-Ausbildung keine „Betriebsanleitung für ein Kind“ lieferte. Und was macht man dann, wenn das Baby die Nacht durchschreit? Man ruft den besten Freund an – und besorgt sich Literatur.

In der Stefan auch auf heute verpönte Pädagogik-Ratschläge aus der NS-Zeit wie „Babies schreien lassen, das stärkt die Lunge“ stieß und damit darauf, wie man´s nicht macht. Aber was hat ein Vater denn zu tun? Dazu durchforstete Stefan in seiner gründlichen Art die familienpolitischen Parteiprogramme, in denen zwar ideologisch von „geburtenorientierter Familienpolitik“ bis zum „erweiterten Familienbegriff“ fabuliert wird, aber wenig von praktischer Umsetzung steht.

Die passiert im Haushalt, der so seine Tücken hat. Etwa die Waschmaschine. Oder Haustiere. Und dann, wenn aus der verliebten Zweisamkeit sich mit der hormonellen Achterbahnfahrt der Schwangerschaft der Nachwuchs ankündigt, bei dessen Ankunft vom modernen Vater erwartet wird, dabei zu sein. Und spätestens dabei beginnt dann für die Väter die emotionale Achterbahnfahrt, denn danach ist nichts mehr wie zuvor. Und es erschließt sich „eine völlig neue Konsumwelt!“  Mit motorisierten Hightech-Kinderwagen, der „Humanmilchbank“ und Baby-Snacks vom „Flascherl bis zum Glaserl“, die ja alle aus dem Baby auch wieder rauskommen. Und wie! „Haben Sie schon mal einen Wickeltisch am Herrenklo gesehen?“

Mit den Kids wachsen die Herausforderungen. Im Supermarkt an der Kasse angesichts der Süßigkeitenauswahl auf Kinderaugenhöhe. Oder am Flughafen in Ägypten, wenn plötzlich das geliebte Kuscheltier weg ist. Einem Ereignis, dem Jürgen ein Einhorn-Gedicht widmete, nachdem in väterlicher Solidarität der Flughafen-Sicherheitschef die gesamte Mannschaft ausrücken ließ, um nach dem Schmusetier zu fahnden.

Ereignisse wie den ersten Schultag samt ellenlanger Einkaufsliste für den Schultascheninhalt bauen die Beiden ebenso in ihren rasanten Trip durchs Vatersein ein wie den Wandel im familiären Medienkonsum samt dem musikalisch verpackten Tipp: „Lass das Handy doch mal weg!“ Die beiden „Superväter“ performen im Lauf des Abends mehrfach Hitparaden-bewährte Songs mit selbst verfassten Texten, wobei Stefan zur E-Gitarre greift und Jürgen etwa beim „LaLeLu-Rap“ als Beatboxer alle Register zieht. Angekommen in der Pubertät beginnt der Abschied von der Kindheit  samt erstem Liebeskummer – bis irgendwann die Kinder dann ausziehen. Doch damit endet nicht das Vatersein. Und so lieferten die beiden „Superväter“ noch eine Zugabe – als „Superopas“! Nach langem Schlussapplaus am 22. November 2025 in der Kufsteiner Kulturfabrik hatte das Publikum dann auch noch nicht genug – also: Fortsetzung erwünscht! Und mehr zu weiteren Lacherfolgen mit Peschta & Heiss online auf deren Website www.peschtaheiss.com