So voll wie am vergangenen Samstag, 10. August 2019, war die Wörgler Stadtpfarrkirche in den vergangenen Jahrzehnten wohl nur ganz selten: Die Menschen drängten sich dicht auf Sitz- und Stehplätzen, um beim Festgottesdienst zu Ehren des scheidenden Wörgler Stadtpfarrers Theo Mairhofer dabei zu sein, ihm zu danken. Viele taten das auch persönlich mit Worten und Geschenken, auch bei der Agape danach, zu der die Stadtgemeinde Wörgl ins neue Wörgler Feuerwehrhaus luden. Mit Überreichung des Ehrenringes der Stadt ließ die Stadt dem beliebten Seelsorger eine besondere Auszeichnung zukommen.
Der Dank als Herzensanliegen stand im Mittelpunkt der Feierlichkeiten, die mit dem Einzug der Traditionsvereine in die Kirche unter den Klängen der Stadtmusikkapelle Wörgl begannen und das lebendige Pfarrleben, die Wertschätzung für den aufgeschlossenen und engagierten Pfarrer Theo Mairhofer wie auch das Bedauern über dessen Dienststellenwechsel ins Gasteinertal zum Ausdruck brachten. Theo Mairhofer kam 2003 als Stadtpfarrer nach Wörgl und war seit Gründung des Pfarrverbandes Wörgl-Bruckhäusl 2015 auch für die Pfarre dort zuständig.
In der festlich geschmückten Kirche umrahmten der Chor Sonamus, der Wörgler Stadtpfarrchor, der Rhythmics Chor und der Frauensingkreis Bruckhäusl sowie die Gruppe Tonamo(h)r musikalisch die Messfeier, an der 10 Fahnenabordnungen und zahlreiche Mitglieder der Feuerwehren von Wörgl und Bruckhäusl sowie der Traditionsvereine – darunter Schützen, Kameraden und Veteranen, Kassettlfrauen, das Rote Kreuz und die Landjugend – teilnahmen.
Theo Mairhofer eröffnete seine Abschiedsrede – wie könnte es anders sein – mit einem Scherz und kam dann schnell zum für ihn Wesentlichen, dem „Vergelt´s Gott“ sagen ans Pfarrteam, die Pfarr- und Kirchenräte, den Ministranten und den vielen Ehrenamtlichen, die Dienste in der Pfarre übernehmen und mithelfen – inklusive Kirchenputz und –schmuck, aber auch den ReligionslehrInnen und den Gemeindeführungen von Wörgl und Kirchbichl wie den Vereinen. Abschließend zitierte er die Worte des Bruckhäusler Weihbischofs Jakob Mayr aus der Festschrift zur 25-Jahr-Feier der Stadt Wörgl 1976. Ihren Respekt, Dank und Wertschätzung zeigten die Gottesdienstbesucher danach spontan mit lang anhaltendem Applaus, bei dem sie sich von den Sitzen erhoben.
„Der Schock im Pfarrverband war groß“, leitete Pfarrgemeinderatsobmann Heinz Werlberger seine Dankesansprache an den Pfarrer ein und rief dessen Titel, die er nie in den Vordergrund stellte, in Erinnerung: Dechant, Regionaldechant, Konsistorialrat und damit erzbischöflicher Berater. „Es ist bemerkenswert – du hast in den vergangenen 16 Jahren nie einen Eklat produziert“, betonte Werlberger. „Die Menschen haben dich ins Herz geschlossen – mit deiner offenen, fröhlichen Art, mit deinem Lachen und deiner Großzügigkeit hast du Brücken gebaut und Herzen erobert. Du hast ein Bild der Kirche, das den Mensch in den Mittelpunkt stellt.“ So sieht Werlberger das Zugehen auf die Menschen, die Kirche der Geschwisterlichkeit und Gleichberechtigung als Vermächtnis des scheidenden Pfarrers, zu dessen wesentlichen Verdienste er auch die vielen MitarbeiterInnen im Pfarrverband zählte – über 100 Ehrenamtliche seien keine Selbstverständlichkeit. Werlberger: „Der Garten Gottes ist groß – und du hast darin ganz viele Menschen leben lassen!“
Im Ausblick auf die neue Dienststelle im Gasteinertal mit gleich vier Pfarren überlegte sich das Pfarrteam ein passendes Abschiedsgeschenk. Und weil man dem Pfarrer zutraute, dass er allfällige Gutscheine verschenke, wählte man einen anderen Weg: Mit Pfarrsekretärin Ingrid Spitzenstätter und der Pfarrgemeinderätin Lotte Mayr-Engelke wurden zwei „Assistentinnen“ gewählt, die Pfarrer Theo Mairhofer als „gute Feen“ bei der Einrichtung einer Relax-Zone zum Stressabbau in Form eines neuen Wohnzimmers oder wahlweise einer Sauna-Kabine im neuen Zuhause zur Hand gehen werden.
Da sich kein Nachfolger für die frei werdende Pfarrerstelle beworben hat, erklärte sich Kooperator Christian Hauser bereit, für ein Jahr die Stelle als Pfarrprovisor und damit die Leitung der Pfarre zu übernehmen. Er dankte Theo Mairhofer dafür, dass er bei ihm viel gelernt habe, räumte aber schmunzelnd ein: „Ich hätte mich nicht so gut anstellen sollen – dann hätte ich nicht gleich eine so große Aufgabe erhalten.“ Theo´s Humor färbte ab – das zeigte sich dann auch bei den Geschenken der MinistrantInnen, die ihrem Pfarrer sogar ein Zeugnis mit Bestnoten für seine menschlichen Qualitäten ausstellten.
„Du hast die Menschen in Wörgl begeistert und eine neue Qualität von Kirche geschaffen“, erklärte Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner nach dem Umzug der Festgesellschaft von der Kirche auf den Vorplatz des Feuerwehrhauses. Zwei Dinge würden ihr vor allem in Erinnerung bleiben: Theo´s „Dankschön & Bittschön“ und „dein Lachen, das werden wir schmerzlich vermissen.“ Wechner dankte Christian Hauser für den Mut, Theos Nachfolge anzutreten, da dieser „große Fußstapfen hinterlässt“.
Die Stadtmusikkapelle unter Kapellmeister Thomas Peotta und eine Ehrensalve der Sepp Innerkofler Schützenkompanie umrahmten den feierlichen Festakt, bei dem Theo Mairhofer auch die Traditionsvereine der beiden Gemeinden ein Erinnerungsgeschenk überreichten. Im Feuerwehrhaus, in dem dann bei Würstel, Brot und Getränken zu den Klängen der Bruckhäusler Tanzlmusik noch in gemütlicher Runde gefeiert wurde, konnten die Festgäste ihre Wertschätzung für Theos Arbeit in zwei Spendenboxen „materialisieren“ – einerseits für die laufende Kirchenrenovierung, andererseits für Theo´s Hilfsprojekt in Uganda.
Den vielfach vorgebrachten Wunsch nach einem Wiedersehen können sich die WörglerInnen übrigens schon bald erfüllen: Die Installation als Pfarrer im Gasteinertal wird am 13. Oktober 2019 um 9:30 Uhr in der Pfarrkirche von Bad Hofgastein erfolgen – und Pfarrer Theo Mairhofer lädt zum Mitfeiern herzlich ein.
- Die Stadtmusikkapelle Wörgl unter Kapellmeister Thomas Peotta beim Einzug zum Festgottesdienst.
- Einzug der Traditionsvereine und Fahnenabordnungen zum Festgottesdienst.
- Gemeinsamer Einsatz für die MinistrantInnen des Pfarrverbandes Wörgl-Bruckhäusl.
- „Volles Haus“ beim Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Theo Mairhofer, der mit 1. September 2019 seine Dienststelle wechselt.
- Theo Mairhofer verabschiedete sich beim Festgottesdienst vom Pfarrverband Wörgl-Bruckhäusl.
- Volles Kirchenschiff beim Festgottesdienst.
- Bei der musikalischen Gestaltung des Festgottesdienstes unter der Leitung von Gerhard Baumgartinger wirkten mehrere Chöre und bei etlichen Liedern alle KirchenbesucherInnen mit.
- Pfarrer Theo Mairhofer verlässt einen gut aufgestellten Pfarrverband mit lebendigen Pfarrgemeinden.
- So bleibt Wörgls Stadtpfarrer Theo Mairhofer vielen Menschen in Erinnerung – sein Lachen wurde zu seinem „Markenzeichen“.
- Standing Ovations nach Theo´s Abschiedsrede.
- Bruckhäusler Pfarrgemeinderäte beim Verlesen der Fürbitten.
- Unter den Geistlichen, die mit Pfarrer Theo Mairhofer seinen Abschiedsgottesdienst in Wörgl feierten, war auch Wörgls Kooperator Christian Hauser, der die Leitung des Pfarrverbandes nun für ein Jahr übernehmen wird.
- Pfarrer Theo Mairhofer bei seinem letzten Gottesdienst in der Wörgler Pfarrkirche – ab 1. September tritt er seine neue Dienststelle im Gasteinertal an.
- Männer und Frauen am Altar – Pfarrer Theo Mairhofer lebte eine geschwisterliche, gleichberechtigte Kirchengemeinschaft.
- Das „Vater unser“ wurde gemeinsam gesungen.
- Kommt auch nicht häufig vor: Bei der Kommunion wurde „Brot brechen“ auch ganz praktisch umgesetzt, da die Hostien sonst nicht gereicht hätten…
- Ein Sessel und ein Sauna-Zuber, gefüllt mit Sonnenblumen – diese symbolischen Geschenke überreichte das Pfarrteam an Theo Mairhofer, der als Abschiedsgeschenk zwischen neuer Wohnzimmer-Einrichtung und Sauna-Kabine wählen kann.
- Geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Pfarrer Theo Mairhofer wurde der Abschied von Wörgl nicht einfach gemacht…
- Auch Kooperator Christian Hauser dankte seinem „Chef“ Theo, von dem er viel gelernt habe. Ab 1. September übernimmt Christian Hauser als Pfarrprovisor die Leitung des Pfarrverbandes Wörgl-Bruckhäusl.
- Überraschten „ihren“ Pfarrer Theo mit einem Fotoalbum voller Erinnerungen und einem humorvollen Zeugnis: Die MinistrantInnen.
- Pfarrgemeinderatsobmann Heinz Werlberger ging auf die „jesuanische Herangehensweise“ Theo Mairhofers ein – die Menschen als Bruder und Schwester zu sehen und auf Augenhöhe zu kommunizieren.
- Zum Abschluss des Festgottesdienstes erteilte Stadtpfarrer den Segen.
- Aufstellung zum Festumzug von der Kirche zum Feuerwehrhaus.
- Wetterglück – nach dem Regenschauer während des Festgottesdienstes hielten die Wolken beim Festumzug wie auch beim Festakt vor dem FF-Haus dicht…
- Im Festzug dabei: Wörgls Bgm. Hedi Wechner und Nationalrat Christian Kovacevic an der Seite von Stadtpfarrer Theo Mairhofer.
- Die Stadtmusikkapelle führte den Festzug an.
- Politische Abordnung mit Bgm. Hedi Wechner, NR Kovacevic und den Vizebgm. Mario Wiechenthaler und Hubert Aufschnaiter, in zweiter Reihe die Gemeinderäte Kayahan Kaya, Jasmine Oberhauser und Andreas Schmidt.
- Festzug auf der Innsbrucker Straße, vorbei an der frisch sanierten Riedhart-Kapelle.
- Insgesamt 10 Fahnen wurden beim Festzug von den Traditionsvereinen mitgetragen.
- Die neu errichtete Feuerwehrhalle wurde für die Agape festlich geschmückt.
- Bem. Hedi Wechner und Pfarrer Theo Mairhofer beim Abschreiten der Formationen.
- Abschreiten der Formationen…
- Auch die Kasettl-Frauen kamen zahlreich zur Abschiedsfeier für Pfarrer Theo Mairhofer.
- Und dann das obligate Schnapserl von den Marketenderinnen: Prost!
- Mit seiner Schlagfertigkeit sorgte Pfarrer Theo Mairhofer auch bei der Ehrenring-Verleihung für Gelächter: Nach der kurzen Feststellung, dass das zuviel der Ehre und „scho fast peinlich“ sei, nahm er den Ring und schlug Bürgermeisterin Hedi vor, sie könne ja als Pfarrhaushälterin mitkommen….
- Bgm. Hedi Wechner und die Vizebgm. Hubert Aufschnaiter (links) und Mario Wiechenthaler (rechts) überreichten Pfarrer Theo Mairhofer zum Abschied den Ehrenring der Stadt Wörgl.
- Live-Musik zum Auftritt der Fahnenschwinger von der Wörgler Landjugend/Jungbauernschaft.
- Fahnenschwingen zu Ehren des Stadtpfarrers – die Wörgler Jungbauern in action.
- Beim Fahnenschwingen.
- Beleben die Tradition des Fahnenschwingens: Die Wörgler Landjugend.
- Die Wörgler und Bruckhäusler Traditionsvereine überreichten ein Gemeinschaftsgeschenk an Pfarrer Theo Mairhofer.
- Bei der Agape gab´s Würstl, Brot und Getränke für alle.
- Die Bruckhäusler Tanzlmusig unterhielt bei der Abschiedsfeier für Pfarrer Theo Mairhofer im Wörgler Feuerwehrhaus.
- Bewährt sich auch als Festhalle: Die neue Fahrzeughalle der Wörgler Feuerwehr.
- Pfarrer Theo Mairhofer drehte beim gemütlichen Ausklang der Feier auch einige Runden am improvisierten „Tanzparkett“.
- Ein Kirchturm mit glänzendem Kupferdachl, das Wörgler Wappen und daneben der „Wörgler Reara“ – mit diesem Gemeinschaftsgeschenk wollen die Wörgler und Bruckhäusler Traditionsvereine sichtbar in Erinnerung bleiben.
- Auch beim Abschiednehmen lachen – da fehlten auch nicht „Selfies“ und private Erinnerungsfotos mit Pfarrer Theo Mairhofer.