Ehrungsfeier der Stadt Wörgl: Zehn Ehrenzeichen und ein Ehrenring

Alle fünf Jahre ehrt die Stadtgemeinde Wörgl Persönlichkeiten, die besondere Leistungen für die Stadt im kulturellen, sozialen oder öffentlichen Bereich erbracht haben. Am 19. Oktober 2018 war es im Komma Wörgl wieder soweit: In festlichem Rahmen wurden zehn Ehrenzeichen und ein Ehrenring verliehen.

„Sie alle haben zur Stabilität unserer Gesellschaft beigetragen“, betonte Bürgermeisterin Hedi Wechner und dankte den Geehrten für ihren Einsatz im Dienst an der Gemeinschaft. Der Ehrenring wurde an Evelin Treichl für ihr gemeindepolitisches Wirken verliehen. Treichl war von 1992 bis 2016 Mandatarin im Wörgler Gemeinderat. Laudator Vizebgm. Mario Wiechenthaler würdigte Treichls Wirken als Vizebürgermeisterin, Stadträtin, Umwelt- und Sozialreferentin und ihren Einsatz für die Gründung des Wörgler Bauernmarktes.

Mit dem Ehrenzeichen bedankte sich die Stadt bei Franz Bode, Bernhard Eder, Hermann Hörhager, Helmut Knoll, Manfred Mohn, Irmgard Moritz, Michael Pferrer, Ekkehard Wieser und bei den beiden nicht anwesenden Adolf Hartmann und Dr. Daniel Wibmer.

Franz Bode wurde für sein Wirken im Kunstverein ARTirol, für seine Kunstaktionen im öffentlichen Raum sowie sein Engagement zur Dokumentation der Wörgler Geschichte mit seinem Homepage-Projekt heimat.woergl.at und neuerdings mit der Erfassung der Klein- und Flurdenkmäler Wörgls ausgezeichnet.

Bernhard Eder trat 1983 als ehrenamtliches Mitglied der Wörgler Rettungsgesellschaft bei und ist seitdem aktiv beim Roten Kreuz in vielen Funktionen tätig, u.a. als Wacheleiter, Betriebsratsobmann, Ortsstellenleiter, Schriftführer und Chronist. Seit 2014 versieht Eder auch Mesnerdienst in der Wörgler Stadtpfarrkirche.

Hermann Hörhager, besser bekannt als „Sonnblick-Peter“, war als Wirt mit seinem Gasthof Sonnblick über Jahrzehnte gesellschaftlicher Treffpunkt und Stützpunkt für Vereine wie den Radclub, den Kameradschaftsbund, den Männergesangsverein Liederkranz und die Naturfreunde. Hörhager war maßgeblich an der Gründung des Wörgler Wirtestammtisches beteiligt, engagierte sich bei den Hobbyköchen, legendär ist seine Geselligkeit und Hilfsbereitschaft.

Helmut Knoll wurde für seine sportlichen Erfolge wie auch für seine vielfachen Funktionärstätigkeiten im Sport und im Behindertensport ausgezeichnet. In jungen Jahren erkrankte der Wörgler an Kinderlähmung, gab sich aber vom Schicksal nicht geschlagen. Seine berufliche Laufbahn führte ihn u.a. ins Finanzamt Kufstein und schließlich ab 1972 in die Bezirkshauptmannschaft, wo er fürs Führerschein-Referat bis zur Pensionierung tätig war. Sportliche Erfolge feierte Knoll im Tischtennis und Bahnengolf, und das nicht nur im Behindertensport.

Aus einfachen Verhältnissen arbeitete sich Manfred Mohn vom Karosseriespengler zum Geschäftsführer der Berger Truck Service GmbH empor. Als Werkstättenleiter bildete er über 100 Lehrlinge aus, wirkt in der Meisterprüfungskommission mit und engagierte sich beim Neubau des Werkstattbetriebes 2012. Von 2004 bis 2016 war Mohn Gemeinderat, wirkte in den Ausschüssen für Verkehr, Soziales, Wohnbau und Personal mit und war von 2010 bis 2016 stellvertretendes Stadtratsmitglied. 1998 trat er der Sepp Innerkofler Standschützenkompanie bei, wurde 2002 in deren Ausschuss gewählt und ist seit 2013 Hauptmann.

Für ihr ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlingshilfe und Integrationsarbeit wurde Irmgard Moritz das Ehrenzeichen verliehen. Geboren in Augsburg und aufgewachsen in Argentinien, kam sie 1971 nach Wörgl. Irmgard Moritz wirkte in internationalen Firmen im Marketing und als Dolmetscherin und begann mit ihrer Pensionierung 2008, sich für das Gemeinwesen zu engagieren. 2008 wurde wie Obfrau des Integrationszentrums, 2012 Obfrau des Vereins Komm!unity, für den sie das Frauencafé leitete. Zudem war sie ehrenamtlich als Lesepatin tätig. Besonders setzte sie sich ab 2014 für Flüchtlinge ein, gab bis 2017 selbst Deutschkurse in Gruppen und einzeln, sogar privat zu Hause und ist mit vielen bis heute freundschaftlich verbunden.

Migrationshintergrund hat auch Michael Pfeffer, wie Laudator Helmut Wechner betonte. Nach seiner Jugendzeit in Frankfurt kam Michael Pfeffer nach Wörgl, wo er als Lehrling bei den Stadtwerken eintrat und dort dann bis zur Pensionierung 45 Jahre lang beschäftigt war. Besondere Herzensangelegenheit waren ihm immer Kultur & Soziales. Von 1998 bis 2016 wirkte Pfeffer im Wörgler Gemeinderat als Ersatzgemeinderat, Aufsichtsrat, Gemeinderat, Stadtrat, Umweltreferent sowie in Ausschüssen und im kulturpolitischen Leben, war Gründungsobmann der Kinderfreunde und der Spielothek, wirkte als Kassier in mehreren Vereinen und im Vorstand der Erler Festspiele, ist Vorstandsmitglied im Verein Komma Kultur und bei der Academia Vocalis und Stadtchronist.

23 Jahre lang wirkte Ekkehard Wieser im Wörgler Gemeinderat mit, war u.a. im Sozial- und Wohnungsausschuss tätig und engagierte sich fürs Wörgler Stadtfest, das er fünf Jahre lang als Stadtfestobmann koordinierte. Wieser wurde auch durch sein Engagement für den Modellfliegerclub Wörgl-Kundl bekannt, dem er 19 Jahre als Obmann und Ehrenobmann vorstand und erreichte, dass Modellfliegen als Sport anerkannt wird. In seiner launigen Laudatio erinnerte STR Emil Dander an Begebenheiten im Gemeinderat und die Vaterrolle, die er in seiner Fraktion innehatte und dafür auch den Spitznamen „Datti“ erhielt. Weshalb er zum Ehrenzeichen auch noch ein Schild mit der Aufschrift „Datti Wieser Platzerl“ für den gemütlichen Ruhestand zu Hause überreicht bekam.

Der langjährige Verwalter des Wörgler Krankenhauses Adolf Hartmann wurde in Abwesenheit für seine Verdienste um das Rettungs- und Bergrettungswesen in Wörgl geehrt. Nachgeholt wird auch die Ehrung für Dr. Daniel Wibmer, der als Wörgler Stadtamtsleiter sowie danach in der Gemeindepolitik tätig war.