Zum fünften Mal hieß es am vergangenen Wochenende „Film ab!“ beim Wörgler Kurzfilmfestival, das heuer gleich mit mehreren Neuerungen aufwartete. Erstmals wurde der rote Teppich für die Filmschaffenden im Komma und gleich an zwei Abenden ausgerollt – am 15. September für Musik-Videos und am 16. September für Kurzfilme in den zwei Kategorien „allgemein“ und „Wörgl“. Insgesamt gingen vier Trophäen und Sachpreise an die besten Beiträge, die vom Publikum und von der Fachjury gewählt wurden.
Maximal 10 Minuten bei freier Themenwahl – so lautete die einfache Regel für alle kreativen Filmschaffenden für die Teilnahme. Bis zum Einsendeschluss am 1. August langten 50 Beiträge ein, von denen nach einer Jury-Vorauswahl die Hälfte auf großer Leinwand im Komma vorgeführt wurden. In der Fachjury wirkten Cornelia Thurnbauer, Andy Winderl, Helmut A. Häusler, Mathias Peschta und Renè Verzetnitsch mit. Mit Moderation wie mit eigens produziertem Videoclip als Dank an die Festival-Sponsoren sorgten Stefan Peschta und Dominic Kainzner für gute Stimmung, tatkräftig unterstützt vom Team der Kulturzone sowie der Gaststubenbühne, das von der Saaltechnik bis zum Popcorn-Stand und bei der „Jausenstation“ im Einsatz war.
Das ambitionierte Anliegen, Bands und MusikerInnen mit einem eigenen Musikvideo-Clip-Abend eine Bühne zu bieten, hat sich in den heimischen Proberäumen wohl noch nicht so richtig herumgesprochen und kam vor allem auswärts gut an. Das Publikumsvoting konnte „Memories of Gold“ zur Musik von Mary Broadcast mit Elisabeth Kannetis als wandlungsfähiger Hauptdarstellerin für sich entscheiden – Regisseur Alex Weber nahm freudestrahlend die Trophäe entgegen (das Video gibt´s online auf youtube: https://youtu.be/Z1kE5sDasaQ). Gezeigt wurden weiters Musik-Clips von Christopher James Beer, Bernhard Eder, Rupert Höller, Caroline Bobek, Eyup Kus, Roland Thaler, Hermann Leitner & Daniel Huber, Nikolaus Jantsch, Rafael Wagner, Michael Sauber und Manchester Snow, die mit ihrem Clip (online https://youtu.be/TWQ7G4luy7Q) ein engagiertes Statement gegen Rassismus ablieferten und die Flüchtlingshilfe Salzburg damit unterstützen.
Heftig zur Sache ging´s teilweise am Samstag in der allgemeinen Kategorie des Wörgler Kurzfilmfestivals. Beim Publikums-Voting punktete der in Innsbruck gedrehte Vampir-Film „Grenzgänger“ von Felix Gorbach. Der Preis der Jury ging an „Beautiful“ von Alexander Mair, der mit dem Kurzfilm ein Statement gegen die Zwangsverheiratung minderjähriger Mädchen abliefert. Weitere gezeigte Kurzfilme stammten von den Filmautoren Jakob M. Erwa, Stefan Zeiler & Jacob Turner, Alexander Baldreich, Lukas Halder, Nikolaus Jantsch, Karim und Faris Ramona sowie Clemens Wirth.
Besonders viel Applaus ernteten die drei Beiträge der Kategorie Wörgl. Manfred Farbmacher vermittelte mit Luminous stimuli den Zauber der Nordlichter. Mit „Perfekt Unzufrieden“ setzten Miriam und Sophie Puchleitner einen Außenseiter in Szene und vermittelten mit viel positiver Energie die Botschaft, dass jeder Mensch besondere Talente hat und liebenswert ist. Beim Publikumsvoting schaffte es ganz knapp der Gruselfilm von Berrin Bakmaz & der 3A der Bundesfachschule für wirtschaftliche Berufe mit Aufbaulehrgang in Wörgl mit dem Titel „Mara“, für den u.a. der Atombunker des Bundesschulzentrums zum unheimlichen Drehort wurde.
Auch bei der fünften Auflage des Independent-Filmfestivals konnten sich die Veranstalter über wachsendes Interesse bei den Filmemachern ebenso wie beim Publikum freuen – und so steht für den heuer eigens zur Festival-Abwicklung gegründeten Verein der „Wörgler Lichtspiele“ schon fest: Auch 2018 soll es wieder heißen „Film ab!“ bei der sechsten Auflage des Wörgler Kurzfilmfestivals.