Die Zelte stehen, der rote Teppich ausgerollt, die Kulturzone licht-und sound-technisch hollywoodmäßig ins Rampenlicht gerückt – das Organisationsteam bot einmal mehr einen perfekten Rahmen für das mittlerweile 4. Wörgler Kurzfilmfestival. Am 16. September 2016 flimmerten 14 von einer Fachjury vorausgewählte Filme von 40 Einreichungen über die große Kinoleinwand und boten abwechslungsreiche Unterhaltung, aber auch Nachdenkliches.
Für Festival-Atmosphäre à la Venedig sorgte zu vorgerückter Stunde dann noch der Wetterumschwung, der glücklicherweise erst nach der Filmvorführung samt Publikumsvoting mittels Wolkenbruch den Zuschauerraum im Zelt flutete. Die Preisverleihung ging im Trockenen in der Kulturzone über die Bühne. In der Kategorie B – Energie holte sich die junge Filmemacherin Linda Gschwentner mit ihrem Musik-Clip Barstool Tune die Trophäe samt Preisgeld ab, performed von der gleichnamigen Breitenbacher Band. Da vom Publikums-Voting-Siegerfilm des Abends „Dandelion“ von Sandra Hofer & Sheeren Deen niemand anwesend war, ging der Preis an den zweitplatzierten Film „Heimschnee – Balloonskiing“ von Stefan Ager, der ab 20. Oktober in Spielfilmlänge ins Kino kommt und faszinierende Bilder von jungen Tiroler Extremsport-Athleten aus den Ötztaler Alpen liefert. Der Jury-Preis ging an die Münchner Produktion zum Thema Rechtsextremismus „Störgeräusch“, wobei die Hauptdarstellerin Regina Speiseder den Preis freudestrahlend entgegennahm.
Sonderapplaus ernteten die beiden Moderatoren und „Motoren“ des Wörgler Kurzfilmfestivals Dominic Kainzner und Stefan Peschta für ihren kabarettistischen Werbeclip, der gar kein Heel aus product-placement machte und so die Hauptsponsoren humorvoll präsentierte: Die Stadtwerke Wörgl, Funplexx Kufstein (in dem der Siegerfilm 14 Tage lang gescreent wird), Sparkasse und der Firma Geotec für die ansprechend gestalteten Siegerpreise. Für die Veranstalter – Gaststubenbühne Wörgl, Kulturzone und Stadtwerke steht übrigens schon fest, dass das Wörgler Kurzfilmfestival 2017 eine weitere Auflage erleben soll.
Gezeigt wurden in der Kategorie A Kurzfilme von Alexander Mair, Eyup Kus, Stefan Ager, Katharina Wenty, Recai Kockler, Rainhard Zach, Eva Rosenkranz, Michi Leitner, Leonhard Pill sowie von Sandra Hofer & Sheeren Deen und in der 3-Minuten Kategorie B von Stefan Ringler, Eyup Kus, Alexander Baldreich und Linda Gschwentner.
Der zunehmende Zuspruch aus der Independent-Filmszene gab schon heuer den Ausschlag dafür, eine Vorauswahl der Filme durch eine Fachjury aus den Bereichen Film, Ton, Schauspiel, Journalismus und Photographie zu treffen, in der Cornelia Thurnbauer , Andy Winderl, Helmut A. Häusler, Mathias Peschta und René Verzetnitsch mitwirkten. Sie trafen nach einem Punktesytem ihre Wahl aus den 40 aus ganz Österreich und dem süddeutschen Raum eingereichten Kurzfilmen.