Nach der erfolgreichsten Theaterproduktion in der Vereinsgeschichte mit „Einer flog über das Kuckucksnest“ im vergangenen Jahr feiert die Gaststubenbühne Wörgl heuer ihr 30 Jahr-Jubiläum. Und hat sich dafür einiges vorgenommen, wie Obmann Stuart Kugler beim Neujahrstreffen der Bühne durchblicken ließ.
„Mit 1.200 Leuten verzeichnete das Stück ´Einer flog über das Kuckucksnest´ unter der Regie von Mike Zangerl den bisher absoluten Besucherrekord“, freut sich Kugler über die große Resonanz auf das Drama mit nach wie vor gesellschaftspolitischer Aktualität. Zum Jubiläum bringt die Laienbühne im Frühjahr jenes Stück auf die Bühne im Astnersaal, das 1987 zur Vereinsgründung im darauffolgenden Jahr geführt hat: Die bissige Satire „Für Frieden und Freiheit“ vom bayerischen Kabarettisten Sigi Zimmerschied, Regie führt dabei Anna Etzelstorfer.
Im Herbst wird Helmuth A. Häusler, seit Jahren Mitglied der Gaststubenbühne Wörgl, bei der Komödie „Floh im Ohr“ von Georges Feydeau (aus dem Französischen übersetzt von Sebastian Puchas) Regie führen. Kabarett aus den eigenen Reihen steht mit einer weiteren Auflage von „Lost in Wörgl“, dem satirischen Jahresrückblick der beiden Wörgler Gaststubenbühnen-Mitglieder Stefan Peschta und Jürgen Chmela-Heiss am Spielplan. Spieltermine sind am 25. und 26. Mai sowie am 1. und 2. Juni 2018, Spielorte sind der Astnersaal sowie die Kulturzone.
Die Gaststubenbühne ist zudem ebenso wie die Kulturzone Wörgl Partner des Vereins „Wörgler Lichtspiele“, dessen Vorstand aus den Gaststubenbühnen-Mitgliedern Dominic Kainzner, Stefan Peschta sowie Sophia und Anna Etzelstorfer besteht. Die Kurzfilmfestival-Crew wird 2018 zum 6. Mal das Tiroler Kurzfilm Festival auf die Beine stellen. Erstmals dreitägig, wie Kugler verrät: „Zu den beiden Abenden mit Musik-Videos am Freitag und dem klassischen Kurzfilm-Wettbewerb am Samstag gibt es heuer noch ein ganz besonderes Highlight am Donnerstag. Wir haben die Zusage, die Premiere des Spielfilmes ´Der Geldmacher´ in Wörgl zu zeigen.“ Karl Markovics spielt im TV-Drama mit Beteiligung von ORF, BR, ARTE, SRF und Rai Bozen übers Wörgler Freigeld den Wörgler Bürgermeister Michael Unterguggenberger. Um dem erwarteten Besucherinteresse bei diesem Event gerecht zu werden, soll als Veranstaltungsort heuer die Aula des Bundesschulzentrums als „Filmpalast“ adaptiert werden. Die Terminkoordination läuft noch.
Ensemble-Mitglieder der Gaststubenbühne wirken nicht nur bei Produktionen des Vereines, sondern auch wieder bei Theaterproduktionen auswärts mit, etwa beim „Glöckner von Notre Dame“ in der Fassung von Felix Mitterer am Rattenberger Schlossberg oder im Theater in der Arche Noe, wo Birgit Hermann-Kraft und Thomas Kraft mit Martin Heis und Brigitte Einkemmer in der 4-Personen-Komödie „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza unter der Regie von Stefan Bric auf der Bühne stehen werden, Premiere ist am 24. März 2018.
„Zwei Jahre steht uns der Astnersaal noch fix zur Verfügung, danach werden wir sehen“, teilte Kugler in Bezug auf das „Ablaufdatum“ der seit Jahrzehnten genutzten und mit Eigenleistung der Bühne erhaltenen Spielstätte mit. Der Astnersaal zählt zu jenem Gebäudekomplex bestehend aus dem Hotel Alte Post, dem Zangerl-Haus und dem Schachtnerhof, der einer Neubebauung durch ein Investorenprojekt weichen soll. Wie es dann weitergeht, steht noch in den Sternen.