Die Erzdiözese Salzburg gedenkt des ehemaligen Weihbischofs Jakob Mayr an seinem 100.Geburtstag – mit einem Gedenkgottesdienst am Mittwoch, 24. Juli 2024, wird um 7.20 Uhr im Salzburger Dom die Kapitelmesse im Gedenken an Weihbischof Jakob Mayr (1924–2010) gefeiert. Der gebürtige Bruckhäusler war von 1971 bis 2001 Weihbischof der Erzdiözese Salzburg. Er bekleidete wichtige Leitungsämter in der Salzburger Kirche.
Ein stilles Vorbild
Am 24. Juli 2024 wäre Weihbischof Jakob Mayr 100 Jahre alt geworden. Geblieben ist für viele Weggefährten die wertschätzende Erinnerung an eine der prägendsten Persönlichkeiten der Erzdiözese. Eine davon ist seine Nichte Elisabeth Kandler-Mayr. „Er war immer der Ausgleichende, wenn andere polarisierend waren, den Menschen zugewandt, sehr still, ein guter Zuhörer, nicht laut oder polternd. Und wenn er predigte, haben ihm die Leute zugehört, denn er war immer gut vorbereitet und hat es verstanden, mit den Menschen zu reden“, sagt die heutige Ordinariatskanzlerin der Erzdiözese, die in dieser Funktion in die Fußstapfen ihres Onkels getreten ist. „Das hat ihn sehr amüsiert“, erinnert sich Kandler-Mayr.
Die Würdigungen Mayrs zu Lebzeiten sind ähnlich. „Er ist ein Stiller. Aber wenn er das Wort ergreift, dann hören auch die Lautesten zu“, urteilte der damalige Erzbischof Georg Eder, der ihn auch als „Ruhepol der Erzdiözese“ bezeichnete. „Wenigen Menschen ist es gegeben, mit einigen, still gesprochenen Worten eine derartige Aufmerksamkeit und Konzentration auf das Wesentliche zu erreichen. Bei der Firmung meines Neffen durfte ich erleben, wie unruhige Jugendliche nach wenigen Minuten gebannt zuhörten“, erinnert sich Reinhard Ehgartner, ein Kollege von Mayr beim Österreichischen Bibliothekswerk.
Irland und der heilige Virgil
Unvergessen bleiben wird der langjährige Salzburger Generalvikar auch für den Aufbau der freundschaftlichen Beziehungen nach Irland: Mit Wallfahrten auf die „Grüne Insel“ rief er den zweiten Salzburger Diözesanpatron neben Rupert, den heiligen Virgil, neu ins Gedächtnis der Erzdiözese Salzburg. „1974 war das große 1.200-Jahr-Domjubiläum. Da wurde festgestellt, dass man relativ viel über Rupert, aber fast nichts über Virgil weiß. Daraufhin haben eine Münchner Historikerin und mein Onkel eine Reise ,Auf den Spuren des heiligen Virgil‘ nach Irland organisiert“, erinnert sich Elisabeth Kandler-Mayr. Das Ergebnis mehrerer Pilgerreisen war für beide Seiten befruchtend, denn auch in Irland wusste man kaum etwas über den heiligen Virgil, der letztlich in beiden Ländern bekannter wurde. Im irischen Bray wurde dann sogar eine Virgilkirche gebaut. Nächstes Jahr feiert die interdiözesane Freundschaft ihr 50-Jahr-Jubiläum.
Zur Person
Jakob Mayr, geb. am 24. Juli 1924, war das dritte von sechs Kindern einer Bergbauernfamilie in Bruckhäusl. Verletzt aus dem Krieg heimgekehrt, studierte er in Salzburg Theologie und wurde 1950 zum Priester geweiht. Nach Stationen in Thiersee, Zell am Ziller, Mayrhofen und der Dompfarre war er als Jugendseelsorger sowie als Präfekt am Borromäum tätig. Als Pfarrer wirkte er in Bad Häring und Wörgl. Jakob Mayr bekleidete eine Vielzahl hoher Kirchenämter. 1969 wurde er Ordinariatskanzler, 1970 Domkapitular. Paul VI. ernannte ihn 1971 zum Weihbischof von Salzburg, von 1973 bis 1993 wirkte er als Generalvikar der Erzdiözese Salzburg, danach als Bischofsvikar für die Orden. Er starb 2010 im Alter von 86 Jahren und wurde in der Domgruft bestattet.
Text: David Pernkopf, Pressereferent der Erzdiözese Salzburg