Dass ein himmlisches Vergnügen höllisch gut interpretiert werden kann, zeigte die Bundesmusikkapelle Bruckhäusl bei ihrem diesjährigen Herbstkonzert am 10. Oktober 2021 in der bis zum letzten Platz gefüllten Holzmeister-Kirche in Bruckhäusl. Bezirkskapellmeister Hannes Ploner ließ mit einem gleichermaßen anspruchsvollen wie ins Gehör gehenden Programm aufhorchen, dessen beeindruckender Höhepunkt die Aufführung von Dante´s Göttlicher Komödie bildete – erstmals begleitend live erzählt von der faszinierenden Stimme Klaus Reitbergers.
Nach strenger 3G-Kontrolle dankte Obmann Martin Gasteiger bei der Begrüßung zahlreicher Ehrengäste dem Wörgler Pfarrprovisor Christian Hauser dafür, den Konzert-Höhepunkt des diesjährigen Musikjahres in der Kirche zu ermöglichen. Durchs Programm geleitete Jugendreferent Armin Pfluger mit interessanten Infos zu Werken und Interpreten.
Die musikalische Reise durch die Zeit startete Kapellmeister Hannes Ploner mit seinem 55köpfigen Klangkörper mit den Renaissance Dances von Yosuke Fukuda, einer Hommage an die europäische Musik des 16. Jahrhunderts. Nach dem „Earth Song“ von Frank Ticheli brillierte die junge Solistin Sara Dissertori im „Concertino“ für Flöte von Cécile Chaminade. Sara, die heuer das Goldene Leistungsabzeichen mit ausgezeichnetem Erfolg meisterte, imponierte mit sicherem, auswendigem und einfühlsamen Vortrag ihres virtuosen Solos und erntete tosenden Applaus.
Nach der Serenade, die Derek Bourgeois ursprünglich für Orgel komponierte, eröffnete Kufsteins Kulturreferent Mag. Klaus Reitberger mit theatralischem Auftritt die pompöse Symphonie „La Divina Commedia“ mit den vier Sätzen Hölle, Fegefeuer, Aufstieg und Paradies, komponiert von Robert W. Smith. Dante, gestorben vor 700 Jahren, gilt als Begründer der italienischen Schriftsprache und seine „Göttliche Komödie“ als eine der zentralen abendländischen mittelalterlichen Dichtungen. Nachdem Hannes Ploner bereits 2014 das epochale Werk, das den MusikantInnen neben der Beherrschung ihrer Instrumente auch singen, stampfen oder stöhnen abverlangt, erstmals aufführte, legte er beim diesjährigen Herbstkonzert die Latte nochmal höher. Toll wäre ein dazu gesprochener Live-Kommentar, doch die Suche nach einem geeigneten Sprecher war zunächst entmutigend. Bis Hannes Ploner kurz vor dem Konzert-Termin auf Mag. Klaus Reitberger traf. Dem Dante-Kenner reichte eine gemeinsame Probe vor Konzertbeginn – das Resultat überzeugte mit Gänsehaut-Effekt! Und Standing Ovations vom Publikum waren der Lohn für die großartige Aufführung.
Mit leiseren Tönen beendete die Zugabe von John Rutter das Herbstkonzert – und auch dabei setzte Hannes Ploner auf Unkonventionelles und formte aus jungen Musikantinnen einen Chor, dem das Publikum gern noch länger zugehört hätte.
- Einzug der BMK Bruckhäusl beim Herbstkonzert 2021.
- Mit Renaissance-Musik eröffnete die BMK Bruckhäusl ihr Herbstkonzert 2021.
- Nach Corona-bedingtem Ausfall des Frühjahrskonzertes bildete das Herbstkonzert heuer den Höhepunkt des Musikjahres bei der BMK Bruckhäusl.
- Aushilfsweise im Hornregister: Wörgls Musikschulleiter Mag. Johannes Puchleitner.
- Die virtuose Flötensolistin Sara Dissertori.
- Wie klingen die selten verwendeten Taktarten 11/8, 13/8 und 7/8? Großartig! Zu hören bei Derek Bourgeois´Serenade.
- Mag. Klaus Reitberger als Erzähler bei der Aufführung der Symphonie der „Göttlichen Komödie“.
- Ein Musik-Erlebnis der Extraklasse: Dante´s Göttliche Komödie mit ihrer Reise in die Hölle, ins Fegefeuer, mit Himmelfahrt und Paradies.
- Rücken an Rücken: Klaus Reitberger und Kapellmeister Hannes Ploner, der dem Erzähler ebenso die Einsätze gab wie der Kapelle.
- Besonders fordert das symphonische Werk das Schlagwerk-Register.
- Passende Licht-Regie zum Stück – Blasmusik als Gesamtkunstwerk…
- Der Erzähler Klaus Reitberger entführte mit live gesprochenem Text in Dante´s Universum.
- Schon fast ein Theaterstück – Dante´s Göttliche Komödie….
- Von der Hölle bis ins Paradies – beeindruckend umgesetzt.
- Singen, stampfen, stöhnen – auch die Geräuschkulisse der Symphonie produzierten die MusikantInnen.
- Paradiesisches Finale…
- Standing Ovations für ein außergewöhnliches Konzert-Erlebnis…
- Applaus bekam Bezirkskapellmeister Hannes Ploner auch von seinen MusikantInnen.
- Zum Abschluss noch mal ein Umbau – neue Aufstellung für die Zugabe.
- Konsequente Probenarbeit, aufeinander hören – und musikalisch neue Wege gehen, dazu gehören bei der BMK Bruckhäusl immer wieder Gesangseinlagen – diesmal von einem jungen Frauenchor aus den Reihen der Musikkapelle.
- Alle Generationen musizieren bei der BMK Bruckhäusl – nächste Gelegenheit, den Nachwuchs live zu hören, gibt´s beim Cäcilienkonzert der Jugendmusikkapelle JUMU 2000 im November 2021.
- Erst singen – dann auf den Instrumenten weiterspielen – der „Mädelschor“ beim Bruckhäusler Herbstkonzert.
- Kapellmeister Hannes Ploner (links) mit den beiden beeindruckenden Solisten des Herbstkonzertes, der Flötistin Sara Dissertori und dem Erzähler Mag. Klaus Reitberger.