Die Installierung einer Steuerungsgruppe zur Neuausrichtung des Wörgler Stadtfestes war am 3. November 2016 ebenso wie die raumordnerische Weichenstellung zur Wiedererrichtung einer Jausenstation bei der Doagl-Kapelle in Wörgl-Mayrhofen Thema in Wörgler Gemeinderat, der im Sparkassensaal tagte.
Eingangs gab Seniorenheimleiter Harald Ringer einen Zwischenbericht zur Seniorenheim-Erweiterung. „Der Küchenumbau ist bereits abgeschlossen, das neue Hygienekonzept kommt ohne Chlor als Reinigungsmittel aus“, erklärte Ringer. Bisher wurden rund 1,4 Millionen Euro der Gesamtkosten von 5,63 Millionen Euro verbaut, wobei der Kostenvoranschlag nach bisheriger Einschätzung eingehalten wird. Vom Land liegt eine Zusage von Wohnbaufördermitteln in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro vor. Bis Weihnachten soll der Rohbau inklusive Dach abgeschlossen sein, im Jänner 2017 erfolgt der Fenstereinbau. Im Erweiterungstrakt des Seniorenheimes wird im Parterre eine Tagesbetreuungseinrichtung mit 10 Plätzen errichtet, die der Gesundheits- und Sozialsprengel betreiben wird.
Mit einstimmigem Beschluss installierte der Gemeinderat die angekündigte Steuerungsgruppe zur Neuausrichtung des Wörgler Stadtfestes ab 2017 mit stimmberechtigten Mitgliedern analog zur Stimmberechtigung im Bildungsausschuss. Die neue Arbeitsgruppe solle sich mit allen Vorschlägen befassen, jeder sei eingeladen, mitzuarbeiten, erklärte Bgm. Hedi Wechner.
GR Christian Kovacevic von der Liste Wechner bezeichnete die bisherige Vorgangsweise als „nicht optimal“ – man hätte früher die bisherigen Stadtfestverantwortlichen einbinden sollen. FWL-GR Christian Huter äußerte den Wunsch, dass künftig keine politischen Parteien am Stadtfest Stände betreiben sollen. GR Michael Riedhart von der Jungen Wörgler Liste, die gemeinsam mit dem Team Wörgl und der Bürgerliste Wörgler Volkspartei im Gemeinderat im September 2016 den Antrag auf Neuausrichtung des Stadtfestes gestellt hatte, erklärte, dass der folgende Rückzug des Organisationsteams von den Antragstellern nicht beabsichtigt war. „Wir wollten in keinster Weise ein Politikum daraus machen“, stellte Vizebgm. Hubert Aufschnaiter fest. Aufschnaiter wies darauf hin, dass der Verein Stadtfest Subventionsempfänger war. „Der Verein erhielt 2.300 Euro Subvention von der Stadt“, informierte Vizebgm. Mario Wiechenthaler, der selbst auch Stadtfest-Obmann war. Seit der Ausrichtung durch das Stadtmarketing seit 2 Jahren gäbe es keine Kultursubvention mehr fürs Stadtfest.
Grün-GR Christine Mey fragte nach, ob es stimme, dass die Stadtmarketing GmbH mit 1.1.2017 eine neue Geschäftsführung erhalte. „Luggi Ascher tritt mit 31. Dezember als Geschäftsführer zurück. Die interimsmäßige Leitung wird dann Stadtamtsdirektorin Simone Riedl übernehmen, was aber keine Dauereinrichtung sein wird“, erklärte Bgm. Hedi Wechner. Eine Stellenausschreibung erfolgte noch nicht.
Jausenstation beim Doagl
Der Eigentümer der Kapelle und des Stadels beim Doagl im Ortsteil Wörgl-Mayrhofen will dort die Jausenstation reaktivieren. Dafür ist eine Sonderflächenwidmung erforderlich, weshalb sich der Gemeinderatam 3. November mit dem Antrag zur Herausnahme der entsprechenden Fläche aus der Grünzone befasste. Diese wird nun beim Land Tirol beantragt, dessen Zustimmung für alles Weitere notwendig ist.
Grün-Gemeinderat Richard Götz wollte wissen, wie groß die in Frage kommende Fläche ist, wobei die Auskunft zunächst 450 bis 500 Quadratmeter lautete und im Laufe der Diskussion diese mit derzeit 625 Quadratmetern (Kapelle, Stadel und eingezäunte Wiese) ausgewiesen wurde. „Der Standort ist ideal für ein Ausflugsgasthaus – das ist eine Superidee“, erklärte Team Wörgl GR Dr. Andreas Taxacher. GR Georg Breitenlechner (Liste Wechner) wünschte eine Anrainerversammlung, um über das Vorhaben zu informieren. Dem anwesenden Eigentümer Riederbauer Hans Strasser wurde ausnahmsweise das Wort erteilt: „Wir wollen die Jausenstation wieder in Betrieb nehmen und dort ab und zu Veranstaltungen durchführen.“ „Das wird mit Sicherheit eine nette Geschichte“, schloss Bgm. Hedi Wechner vor der Abstimmung, bei der mit einstimmigem Beschluss der Antrag ans Land gestellt wird, zirka 650 Quadratmeter als Teilfläche der insgesamt 9.860 Quadratmeter großen Grundparzelle aus der Grünzone zu entlassen.
21 neue Wohnungen beim City Center
Mit einstimmigem Beschluss stimmte der Gemeinderat auch für die Errichtung von 21 weiteren Wohnungen durch die Firma H-Immobilien GmbH & Co durch Aufstockung des City Centers in der Bahnhofstraße. In Nordosten sollen 11 Wohneinheiten entstehen, im Südwesten auf dem bestehenden SPAR-Markt 10 Wohnungen in zwei Geschoßen, wobei hier die Erschließung über ein zusätzliches Stiegenhaus samt Lift erfolgen wird.
Wohnbau in der Augasse
Franz Kröll möchte in der Augasse die bestehenden Garagen abreißen, die Bäume entfernen und ein Gebäude mit 5 Wohnungen errichten. Die Abstände zum südlichen Nachbarn und zum Wörgler Bach betragen 4 Meter. Im Erdgeschoß sind 10 Stellplätze ausgewiesen, der Wohnbau soll in „Stelzenbauweise“ erfolgen. Der Gemeinderat befasste sich mit der Erlassung eines Bebauungsplanes sowie des ergänzenden Bebauungsplanes, wobei sich GR Dr. Andreas Taxacher zu Wort meldete, den die Baufluchtlinie zur Straßenseite hin stört: „Hier hätte ein Gehsteig ausgewiesen gehört. So stimme ich nicht zu. Hier wird eine Straßenengstelle geschaffen.“ Er habe nichts gegen den Wohnbau, wolle aber den Verkehrsraum aufweiten, um Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen, indem ein Servitut eingeräumt wird und vor Beschluss des Bebauungsplanes dazu ein unterfertigter Vertrag vorliege. „Ich habe mit dem Bauwerber gesprochen, er ist einverstanden mit einem Gehsteig“, erklärte STR Ing. Emil Dander. Bei der Beschlussfassung stimmten 16 Mandatare zu, die Gegenstimmen kamen vom Team Taxacher, GR Michael Riedhart und den Wörgler Grünen, die als Entscheidungsgrundlage die Stellungnahme des städtisches Bauamtes für ihre Ablehnung anführten.
Anträge auf Budgetsitzung verschoben
Aufgrund der laufenden Budgetverhandlungen und angekündigter Kürzungen verschob der Gemeinderat die Beschlussfassung über die Förderung von Lastenfahrräder, die Anpassung der Förderrichtlinien 2017 sowie die Kostenbeteiligung der Stadt für einen digitalen Bestandsplan inkl. Orthofoto für das gesamte Stadtgebiet auf den Budget-Gemeinderat im Dezember.
Unter Allfälliges fragte GR Michael Riedhart an, ob die Stadt für das Süßigkeiten-Standl am Allerheiligen-Tag vor dem Friedhof eine Genehmigung erteilt habe. „Dafür gab es keine Genehmigung, diese wäre auch nicht erteilt worden, da das nicht pietätvoll ist. Die Polizei hat den Stand dort dann auch entfernt“, erklärte Bgm. Hedi Wechner.
Neue Fahrzeiten für die Citybusse
„Mit 11. Dezember beginnt der Winterfahrplan der ÖBB, womit Wörgl wieder im Stundentakt an Innsbruck und Wien angebunden ist. Damit ändern sich dann auch die Taktzeiten der Citybusse“, erklärte Verkehrsreferent STR Ing. Emil Dander. Die neuen Abfahrtszeiten am Bahnhof verschieben sich für alle Linien um eine Viertelstunde – Abfahrt ist jetzt jeweils zur vollen Stunde sowie 30 Minuten später, der erste Umlauf startet um 06:30, der letzte um 19:30 Uhr. „Die neuen Fahrpläne werden mit den nächsten Stadtmagazin an alle Wörgler Haushalte verschickt.“
Gratis-City Bus während der Weihnachtszeit
„Ob für den stressfreien Einkaufsbummel ohne Parkplatzsuche oder einen gemütlichen Besuch beim Wörgler Christkindlmarkt: Vom 26. November 2016 bis einschließlich 7. Jänner 2017 ist die Benützung der Wörgler Citybusse kostenlos“, informierte am 4. November Wörgls neue Pressesprecherin Melanie Haberl mittels Presseaussendung.