Klangwelt Berge – überirdisch schön

Die Berge in all ihrer mächtigen Schönheit inszeniert das einmalige Bild- und Musikerlebnis „Klangwelt Berge“, das am 23. November 2023 im bis zum letzten Platz ausverkauften Wörgler Veranstaltungszentrum Komma das Publikum begeisterte und zum Staunen brachte.

Fotografie und Musik auf Weltklasse-Niveau – der Abend mit dem  aus Wörgl stammenden Bergsteiger, Kletterpionier und Fotograf Heinz Zak und den drei live spielenden, exzellenten Musikern Mariya Nesterovska  auf der Geige, Hubert Mittermayer Nesterovskiy am Fagott und Tobias Steinberger/Percussion war ein ganz besonderes Gipfeltreffen.

Das Gesamtkunstwerk Klangwelt Berge entstand in enger Zusammenarbeit. Heinz Zak arrangierte seine unglaublichen Naturfotos in Themenblöcken wie Sonne, Mond, Sterne, Wasser, Eis, Blumen, Wolken, Berge, Fels oder Spiegelungen zu Musikstücken, die Mariya auswählte oder vom Trio selbst improvisiert wurden. Melodien von Biber, Bach, Vivaldi und Porpora untermalen die emotionale Wirkung der ausdrucksstarken Naturaufnahmen ebenso wie die spannenden Eigenkompositionen.

Die wunderbare Welt der Klassik entdeckte der Bergprofi beim Obertöne Festival in Stams, das von Mariya und Hubert geleitet wird.  Mariya stammt aus der Ukraine, galt als Wunderkind und gewann bereits mehrfach Preise. „Unser erstes Projekt war ein Werbeclip für den Ahornboden“, erläuterte der Fagott-Solist eingangs den Start der fruchtbaren Zusammenarbeit. Für Klangwelt Berge holten sie Tobias Steinberger mit  ins Boot, der als Percussionist von L.A. bis Delhi unterwegs ist. Das erste abendfüllende Programm gelang großartig: Musik aus aller Welt zu Bergbildern aus aller Welt, die den Blick in die Höhe lenken, auf ihre Weise den Himmel berühren.

Für kurzweilige Unterhaltung sorgt zwischendurch Heinz Zak´s Moderation. Er erzählte von seiner Kindheit und Jugend mit Sommern auf der Alm bei den Großeltern in der Wildschönau, seinen ersten Klettererfahrungen im ausgerechnet gefährlichsten Klettergebiet Tirols, den Kalkkögeln und seinen Reisen nach Amerika, die ihm buchstäblich eine neue Welt erschlossen – die des Freikletterns. Und dass es dort Menschen gibt, die nichts anderes tun – während Profiklettern hierzulande noch undenkbar war. Mit Frau und Sohn tourt er mit Camping-Ausrüstung ein Jahr um die Welt, von Klettergebiet zu Klettergebiet.

Seine Leidenschaft fürs Klettern und Fotografieren lässt den Junglehrer  1986 seinen Beruf an den Nagel hängen. Heinz Zak avanciert zum gefragten Bergfotografen. Mit artistischen Einlagen gelingen ihm spektakuläre Aufnahmen, die um die Welt gehen – vom Yosemite National Park in Californien ebenso wie aus Patagonien.

Für die besten Bilder der Welt fotografiert er hängend am Seil, mit Stelzen an den Beinen, biwakiert selbst bei Schlechtwetter tagelang in der Wand. Er will aber nicht nur andere bei ihren Extremleistungen fotografieren, sondern die neue Klettertechnik selbst erlernen. Und er wird selbst Weltspitze, klettert frei das „Yosemite-Dach“, lernt in Amerika das Slacklinen kennen und bringt es als erster nach Europa, organisiert hier erste  Slackline-Events.

Die letzten sieben Jahre war Zak, der heute in Scharnitz wohnt, fast ausschließlich in Tirol, um hier die Bergwelt für seinen neuen Bildband „Tirol – Magie der Berge“ mit der Kamera fest zu halten. Heinz Zak erweist sich einmal mehr als Perfektionist. Berechnet Planetenbahnen, tüftelt Standorte für die spektakulärsten Naturaufnahmen zu allen Tageszeiten aus, biwakiert dafür auf Gipfeln und schleppt einen 30 Kilogramm schweren Rucksack auf den Großglockner, den er auch selbst in Szene setzt. Zak zaubert Lichtgemälde – hält die Zeit dabei an oder rafft sie mit Serienaufnahmen. Und erzielt mit dem Polarstern im Zentrum unglaubliche Bilder. Der großformatige Bildband, erschienen im Tyrolia Verlag, ist im heimischen Buchhandel erhältlich.