Mit dem Erstlingsroman „Das Zuckerrohrfeld“ legte der Wörgler Autor Malte Alsen einen ebenso knackigen wie blutrünstigen Krimi mit Verstrickungen von Mädchenhandel, Drogenmafia, Politik und Justiz vor, den er als spannenden Showdown in Jamaika inszeniert. Das Rätselraten, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt, beendete der Autor Andreas Madersbacher nun selbst, nachdem bereits vielerorts seine wahre Identität durchgesickert war, und spendet 50 Bücher zugunsten der Wörgler Sozialinitiative Wörgler für Wörgler.
Wie lange hält ein Pseudonym in einer Kleinstadt wie Wörgl? „Solange, bis es deine Schwester weiß“, schmunzelt Mag. Andreas Madersbacher, der die Liebe zur Schriftstellerei vor einem Jahr entdeckte. Als er nach dem Ausstieg aus seinem Fulltime-Job beim Radio sich mit seiner Presseagentur AMPA im Herbst 2014 selbständig machte, hatte er anfangs viel Zeit. Die er sinnvoll nützte. „Aus Gaudi hab ich begonnen zu schreiben“, schildert Andreas alias Malte Alsen den Start seiner Schriftsteller-Laufbahn. Herausgekommen ist ein Krimi, den der Wagner-Verlag in einer Auflage von 2000 Stück herausbrachte.
So viel verrät der Klappentext: In Jamaika werden auf der Zuckerrohrplantage Granderas mehrere Frauenleichen gefunden. Kommissar Gerardo ist überzeugt davon, dass hier ein Wahnsinniger sein Unwesen treibt. Doch mit der Zeit sind sich er und sein Assistent Marco Dantes nicht mehr sicher. Zu viele Indizien weisen auf einen Mädchenhändlerring hin. Und zu Verbindungen in höchste gesellschaftliche Kreise. Auch die Polizei scheint in diesen Fall verwickelt zu sein. Als sich schlussendlich noch das allmächtige jamaikanische Drogensyndikat in die Ermittlungen einmischt, beginnt für beide ein mörderischer Spießrutenlauf.
Der Autor bedient sich bewusst einer einfachen Sprache, formuliert in kurzen Sätzen – einer dem Spannungsaufbau unterstützenden Technik. Er will unterhalten, nicht „große“ Literatur erschaffen. „Die Geschichte des Romans Das Zuckerrohrfeld ist rein fiktiv. Bei meinen weiteren Romanen arbeite ich auf Basis historischer Fakten“, verrät Mag. Andreas Madersbacher mehr über seine weiteren Projekte. Neben dem Hauptfach Politikwissenschaft studierte er als Zweitfach Geschichte bis zur Diplomprüfung, die er aber nicht mehr ablegte. Die Faszination für Geschichte blieb – und so recherchierte er nun für den Roman „Der Organist“ die historischen Fakten zum schlesischen Gastwirt Karl Denke, der Kannibale war und 34 Wanderarbeiter verkochte und Hosenträger daraus anfertigte. Der historische Roman „Der Folterknecht Gottes“ spielt im 13. Jahrhundert vor dem Hintergrund des Kampfes um die politische Vorherrschaft in der Toskana zur Zeit des Dichters Dante Alighieri, der als Gegenspieler des grausamen Inquisitors und Folterknechtes Manfredo auftritt. In der Hochblüte der Toskana wurde die Basis zu Humanismus und Renaissance gelegt. Der Autor schildert darin auch Foltermethoden. Folter, Kannibalismus – warum so blutrünstig? „Die Gegenwart ist auch blutrünstig“, sagt Madersbacher, der in seinen Romanen aber keine Gesellschaftskritik sieht.
Nachdem der Wagner-Verlag Pleite ging, läuft der Verkauf des Romans „Das Zuckerrohrfeld“ nun über den Verlagoo-Verlag. Das Buch ist im Buchhandel sowie beim Autor erhältlich, der als Weihnachtsaktion zugunsten der Wörgler Sozialinitiative „Wörgler für Wörgler“ 50 Stück zum Preis von 10 Euro abgibt und alle Einnahmen daraus spendet (Kontakt via Facebook oder Telefon 0664-3502902). „Der Organist“ wird im Literarion-Verlag erscheinen, „Der Folterknecht Gottes“ im Novum-Verlag. Die Phantasie lässt „Malte Alsen“ mittlerweile bei seinem vierten Roman „Der Feuervogel“ fliegen, der auf dem historischen Hintergrund der Alpenüberquerung von Hannibal steht.