Komm!unity engagiert sich in der Integrationsarbeit

Lern-Treffpunkt, Begegnungs-Café und die Unterstützung Ehrenamtlicher bei der Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache – der Verein Komm!unity startete diese Woche weitere Aktivitäten, um die Herausforderungen der aktuellen Flüchtlings- und Asylthematik besser zu meistern und Hilfestellung für die Integration der Neuankömmlinge zu leisten. Das Tagungshaus Wörgl ist dabei Kooperationspartner, dort finden auch weiterhin jeden Montag von 9 bis 10:30 Uhr die ehrenamtlich von Komm!unity-Obfrau Irmi Moritz und Helmut Wechner geleiteten Lern-Treffpunkte für die AsylwerberInnen sowie gleich danach von 10.30 bis 12 Uhr das Komm!unity-Café als Begegnungsort für Zugewanderte und Einheimische statt.

Rund 50 Leute nützten das erste Komm!unity-Café, um einander kennenzulernen. Darunter Asylwerber aus Wörgler Flüchtlingsunterbringungen, auch aus Pinnersdorf, sowie etliche ehrenamtlich Engagierte. Zu den sprachlichen Herausforderungen zählt derzeit die Verständigung mit den nun im Gasthof Bad Eisenstein untergebrachten rund 50 AsylwerberInnen, allesamt Familien aus Afghanistan – gesucht sind Menschen mit Farsi-Kenntnissen.

Wie können Ehrenamtliche beim Spracherwerb helfen? Worauf ist dabei zu achten? Welche Unterlagen und Informationsmöglichkeiten für die HelferInnen gibt es? Diese und andere Fragen wurden am 19. Jänner 2016 beim von Komm!unity organisierten Workshop Deutsch als Zweitsprache behandelt, der von Angelika Atzinger vom Verein Frauen aus allen Ländern in Innsbruck geleitet wurde. Über 25 Interessierte – rund ein Viertel davon aus Wörgl – fand sich ein, um sich Tipps zu holen und Erfahrungen auszutauschen.

Angelika Atzinger ist Trainerin in Deutsch- und Alphabetisierungskursen und kennt die Probleme in der Praxis. Sie stellte Methoden, Techniken und Materialien vor und beantwortete Fragen. Auch Workshop-TeilnehmerInnen – bis auf zwei Männer alles Frauen – brachten zum Teil bereits eigene Erfahrungen mit. Etwa wie anhand eines Bilderwörterbuches gearbeitet werden kann. Atzinger empfiehlt einen spielerischen Zugang und alltagsrelevante Themenbereiche wie Lebensmittel, Einkauf, Arztbesuch, Arbeits- und Wohnungssuche.

„Das Problem ist, dass es noch viel zu wenig professionelle Deutschkurse gibt“, erklärte Komm!unity-Obfrau Irmi Moritz. Von der Tiroler Soziale Dienste GmbH sei die Abhaltung von Deutschkursen nun an eine externe Gesellschaft ausgelagert worden, das Kurssystem für AsylwerberInnen befinde sich aber erst im Aufbau. Für Asylberechtigte ist die Diakonie zuständig. Diese will ab Februar 2016 Kurse anbieten, ist aber noch auf Raumsuche. „Alle Asylwerber sind froh, wenn Ehrenamtliche helfen“, erklärt Moritz, die sich selbst seit April 2015 ehrenamtlich als Deutschkursleiterin engagiert. Ehrenamtliche Lernhilfe stößt aber auch an ihre Grenzen und erfordert Wissen bei den HelferInnen über den gefragten Lernstoff, da die Sprachkenntnisse der Neuankömmlinge das A1-Niveau erreichen müssen, um die vorgeschriebene Prüfung absolvieren zu können. Unterlagen und Infos dazu findet man auf der Website des Österreichischen Integrationsfonds ÖIF.