Zur Listenpräsentation lud die neue Liste „Wir für Wörgl. Liste Roland Ponholzer“ am 11. November 2021 in die Wörgler Tanzfabrik und stellte dabei 27 Personen vor, die für die Gemeinderatswahl am 27.2.2022 antreten werden. Roland Ponholzer erklärte, auch als Bürgermeister zu kandidieren.
„Derzeit arbeiten 72 Leute für die Liste, 25 davon haben sich schon für die Kandidatur entschieden“, erklärte Roland Ponholzer und kündigte an, dass in der dritten Novemberwoche die Liste komplettiert und die Reihung vorgenommen sowie eine „Wir für Wörgl Frauenorganisiation“ gegründet wird. Vier Listenplätze seien bereits fix – nach Ponholzer steht Andrea Ager auf Platz 2 und auf den beiden letzten Plätzen findet sich mit Nr. 41 der derzeitige Gemeinderat Hubert Mosser und auf Platz 42 Wörgls ehemaliger Bürgermeister Arno Abler.
Bei der Vorstellung der KandidatInnen in alphabetischer Reihenfolge waren etliche neue Namen dabei. Andrea Ager, Jg. 1969, ist Betriebsratsvorsitzende und Leiterin der Kreditsachbearbeitung bei der Volksbank Tirol, AK-Kammerrätin, Ausschussmitglie in der ÖGKK Tirol, stellvertretende AAB Tirol Frauenvorsitzende beim AAB Tirol und Leiterin der Krisenintervention beim Roten Kreuz Kufstein. Sie will sich im Bereich Soziales einbringen.
Dr. Christian Engl (Jg. 1972) studierte Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing und Wirtschaftsinformatik und ist derzeit Verkaufsleiter für die weltweiten BMW-Importeure bei der BMW AG München, seine Interessensgebiet sind nachhaltige Mobilität, Stadtentwicklung und Smart City. Der Gynäkologe und Musiker Dr. Helmut Harlass sieht sein Engagement im Kulturbereich und bei gesundheitspolitischen Fragen.
Sport in jeglicher Art treibt die Trainerin bei verschiedenen Sportvereinen Lisa Hausberger (Jg.1990) beruflich wie auch im politischen Engagement an. Für den Ortsteil Bruckhäusl will sich Stanis Jaworek, (Jg. 1950) einbringen – der gelernte KFZ-Mechaniker ist Mitglieder FF Bruckhäusl, der Schützenkompanie und Imker.
Tanja Kaltenmarkt (Jg. 1977) ist Friseurin, Bilanzbuchhalterin und derzeit Kindergartenassistentin „mit Leidenschaft und aus Berufung“. Die Harfinistin und Lehrerin Theresa Catharina Klingler BEd (Jg. 1996) studierte Mathematik und Musikerziehung, ist bekannt als Mitglied im Ensemble 4kleemusig, bei der BMK Mühltal und bei der Landjugend Thierbach.
Sport und leistbares Wohnen motivieren den Einzelhandelskaufmann Maximilian Mairhofer (Jg. 2002), der in seiner Freizeit als Kassier bei einer Perchten Gruppe mitwirkt. „Gelebte Integration und Zusammenarbeit über Kultur- und Geschlechterunterschiede hinweg“ sieht die Angestellte Emine Navruz (Jg. 1979) als ihr Aufgabengebiet.
Themen rund um Wirtschaft wie Fachkräfte sicherstellen und Aufwertung der Lehre sowie Bürokratie-Abbau bewegen Daniela Prevedell (Jg. 1973), Geschäftsführerin der SIMA Marmor GmbH. Der Leiter der Abteilung IT und Services bei der TIWAG und Ing. Bruno Prix MBA (Jg. 1969) interessiert sich für Stadtentwicklung, Smart City, Technik und Sport.
Zu den engagierten Listen-Neuzugängen zählt Wörgls NMS1-Direktor Gottfried Schneider, (BEd Jg. 1969). Er ist seit 1993 Lehrer in Wörgl, seit 2018 Schulleiter und bringt politische Erfahrung als Ersatzmitglied im Gemeinderat seiner früheren Heimatgemeinde in Osttirol mit. Schneider war Gründer, 20 Jahre lang Leiter und 13 Jahre Spielleiter der Jugendheimbühne Abfaltersbach, leitete 15 Jahre LFI-Kurse in der Erwachsenenbildung, war 6 Jahre Pfarrgemeinderat, 9 Jahre Jugendreferent der Musikkapelle Abfaltersbach und 18 Jahre dort Mitglied, ebenso bei der Feuerwehr. Von 2018 bis 2021 leitete er die Polytechnische Schule Wörgl und organisatorisch bei der Durchführung von Veranstaltungen zur Förderung der Lehre tätig. Raum und Platzmangel in den Wörgler Schulen Schul-Neubau sind Themen, bei denen er sich einbringen will. Mit Osttirol verbindet ihn weiterhin sein Interesse für Natur, Wandern und Landwirtschaft und sein 2015 erbauter Mutterkuhstall, überbetrieblich geführt und mit dem Tierwohlpreis ausgezeichnet.
Beruflich bei Novartis/Schaftenau in der Produktion und sportlich beim SV Wörgl aktiv ist Armin Smajlovic (Jg. 1994), der sich für Jugend, Fortbildung, Integration und gesellschaftliches Miteinander einbringen will.
Bereits bei der ersten Listenvorstellung präsentierten sich Patricia Kofler, Horst Moser, Hubert Mosser, Ivana Preradovic, Thomas Reinsberger, Astrid Rieser, Petra Stampfl, Dr. Andreas Widschwenter, Christian Jovi Zangerl und Wörgls Kulturreferten von 2010-2016 Mag. Johannes Puchleitner, der beruflich ab 10. Jänner 2022 ins Tiroler Landhaus wechseln und dort für die pädagogisch didaktische Ausrichtung aller Tiroler Musikschulen zuständig sein wird.
Inhaltliche Arbeit läuft
In den gegründeten Arbeitskreisen laufe derzeit die inhaltliche Arbeit, aus der das Wahlprogramm erstellt wird. „Felix De Cillia und Thomas Reinsberger leiten den Arbeitskreis Sport“, teilte Roland Ponholzer mit und gab einen Einblick: „Derzeit diskutieren wir die Umsetzung von drei Zonen: Beim Bundesschulzentrum Richtung Süden, nördlich der Autobahn beim Skaterplatz und dem Stadtwerkegelände, wo nach dem Vorbild der Donauinsel eine Inninsel für Sport und Kultur entstehen könnte, sowie im Osten von Wörgl im Bereich Wörgler Boden.“ Vor allem Breiten- und Freizeitsport solle gefördert werden, aber auch junge Talente im Spitzensport. Breitensport sei zudem vor allem aus gesundheitlicher Sicht im Hinblick auf die hohe Diabetikerrate in Wörgl wichtig.
WAVE nachnutzen
Als „Vermögensvernichtung“ bezeichnet Roland Ponholzer die Absicht der Stadtführung, das WAVE vollständig abzureißen und als Gewerbegrund zu nützen. Ponholzer spricht sich für eine Weiternutzung des Freibereiches sowie des Wellenbeckens aus – das sei ausreichend für die Bedürfnisse von Kindern, Familien, Schulen und Senioren. Das Sportbecken könne man auflassen und anders nutzen: „Die Kubatur ist da – die Halle könnte für Kulturzwecke oder als Stadthalle adaptiert werden“, so Ponholzer, der auf Vorbilder in deutschen Städten verweist. „Sollte das Wave bis zur Gemeinderatswahl niedergewalzt werden, treten wir für eine naturnahe Schwimm- und Bademöglichkeit und eine kleine Hallenbadlösung ein“, so Ponholzer, der für eine Erhöhung des Vereinförderbudgets eintritt: „Im laufenden Sportbudget sind gerade einem 120.000 Euro – das ist bei einem Gesamtbudget von 37,5 Millionen Euro zu wenig.“
Weitere Themen
Den Arbeitskreis Kultur leiten Mag. Johannes Puchleitner und Christian Zangerl, ein Kulturgespräch ist am 18.11. angesetzt. Im Bereich Soziales stehen u.a. die Ganztagsbetreuung an den Schulen, die Modernisierung der Pflichtschulen, neue Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten auf der Agenda. Der Sicherheitsarbeitskreis beschäftigt sich mit dem Wörgler Drogenproblem, der gefühlten und tatsächlichen Unsicherheit und der Lage im Bereich Bahnhof und Bahnhofstraße. Die Behebung von Infrastrukturmängeln wie Schlaglöcher, zu wenig Radwege oder eine Hundewiese finden sich im politischen Maßnahmenpaket ebenso wie die Ankündigung, dass die Liste Wir für Wörgl dafür eintritt, in der künftigen gemeinderätlichen Ausschussarbeit wieder „engagierte Leute im Sinne von Vielfalt und Umsetzung neuer Ideen als Sachverständige einzubinden“.