Erfüllt, müde, ausgelaugt und doch sehr dankbar – so kam Elisabeth Cerwenka vor kurzem wieder aus Ghana zurück. Sieben Wochen war sie in Ntronang, wo sie seit vielen Jahren ihr Projekt „Grenzenlos helfen“ für die Bevölkerung betreibt. Nach wie vor ist die Not der Menschen groß.
„Seit 13 Jahren bin ich nun in Ntronang unterwegs, doch die Situation war noch nie so herausfordernd und grenzwertig wie dieses Mal“, erzählt die Wörglerin. Die Armut hat zugenommen: „Manche Menschen haben nicht einmal ein Dach über dem Kopf, manchmal mehrere Tage nichts zu essen – besonders schlimm sind die Zustände für die Kinder“, schildert Cerwenka das Leben in der afrikanischen Provinz.
Hilfe in allen Lebenslagen
Dabei konnte sie auch bei ihrem letzten Besuch wieder viele Dinge anpacken und erledigen, die ihr mit den Spendengeldern aus der Heimat möglich gemacht werden. „Fast niemand dort kann sich im Krankheitsfall einen Arztbesuch leisten“, weiß Cerwenka, „also habe ich die Bezahlung notwendiger ärztlicher Behandlungen übernommen und außerdem Röntgen, Laboruntersuchungen, CTs, Medikamente, Blut- und andere Transfusionen, Therapien und OP-Kosten bezahlt“. Für einen Mann mit einem großen Tumor im Gesicht ermöglichte Cerwenka die benötigte Chemotherapie und Medikamente (was in Ghana allerdings auch einen nervenaufreibenden organisatorischen Aufwand bedeutet).
Dazu kommen immer wieder der Kauf von Schuluniformen, die Übernahme von Schul- und Studiengebühren und die in Afrika obligaten Entschädigungen an Lehrherren, damit junge Menschen überhaupt einen Beruf erlernen können. Bei jedem Besuch werden auch alle Patenkinder besucht und Bekleidung, Krankenversicherung, Lebensmittel etc. eingekauft.
Equipment für Krankenhäuser
Verteilt wurde auch das Krankenhaus-Equipment vom letzten Container-Transport: Vier Krankenhäuser aus der Region erhielten Betten, Matratzen, Infusionsständer, Laborbedarf etc. Im Container waren auch Schulutensilien sowie Fahrräder und ca. 200 Schachteln mit Kleidung, Schuhen, Bettwäsche… Alles gespendet von Menschen und Institutionen aus dem ganzen Land. „Mein Vertrauensmann Samuel und ich haben alles an die Ärmsten der Armen verteilt. Die Dankbarkeit von Eltern, Kindern, Lehrern und vom ganzen Dorf ist groß – ich soll alle, die geholfen haben, von Herzen grüßen!“, berichtet Cerwenka. „Mit den Spendengeldern und Hilfsgütern konnten wir einige Schicksale etwas erträglicher machen, die Not mancher Menschen ein wenig lindern und ihnen eine Überlebenschance geben.“
Nach wie vor aber ist das Elend in der Bevölkerung groß. „Manche Schicksale der Menschen, speziell der Kinder, sind unvorstellbar und manchmal für mich kaum auszuhalten“, legt Elisabeth die Stirn in Falten. Deshalb bittet sie weiterhin um Unterstützung ihres Projektes und lädt jetzt schon zur nächsten Veranstaltung ein: Am 30. November trifft man sich wieder zu einem großen Benefizkonzert im Wörgler Komma.
Info
Ein Spendenkonto ist bei der Sparkasse Wörgl eingerichtet:
IBAN AT34 2050 6001 0111 8040 lautend auf Elisabeth Cerwenka.
Text: Hermann Nageler