Erstaunlich, wie Bezirkskapellmeister Hannes Ploner und seine „Bruckhäusler Musig“ alle Jahre wieder die hohen Erwartungen beim Frühjahrskonzert erfüllen, ja übertreffen. Heuer war´s am 7. und 8. März 2025 erneut soweit – die Bundesmusikkapelle Bruckhäusl nahm ihr Publikum in der zum Konzertsaal umgebauten Sporthalle der Volksschule Kirchbichl mit auf eine abwechslungs- und temporeiche, energiegeladene, leidenschaftliche und virtuose musikalische Reise vom hohen Norden bis in den feurigen Süden.
„Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an!“ – mit diesen Worten übergab Obmann Martin Gasteiger nach der Begrüßung das Mikro an Moderatorin Gloria Marrone, Bezirksjugendreferentin des Unterinntaler Musikbundes, die einmal mehr mit Charme viel Wissenswertes zum abwechslungsreichen Konzertprogramm beisteuerte.
Das mit der „Festive Overture Op. 96“ des russischen Komponisten Dmitri Shostakovich mit ungeheurem Tempo und Temperament zum ersten Höhenflug ansetzte und rund 70 Musikantinnen und Musikanten unter der Leitung von Kapellmeister Hannes Ploner keine Atempause gönnte. Aus dem großen Pool der jungen Nachwuchstalente zeigte Korbinian Resch als Solist beim Konzert für Posaune und Orchester von Friedebald Gräfe von verträumt bis schmetternd sein virtuoses Können auf der Zugposaune.
Mit der symphonischen Dichtung „Vikings: The Legend“ von Lionel Beltrán-Cecilia tauchten die Bruckhäusler effektvoll in die mythische nordische Klangwelt der Wickinger ein, die weit mehr als plündernde Krieger, sondern „mit Tattoos, Zöpfen, gebleichten Bärten und Haaren pflegebewusste Stil-Ikonen ihrer Zeit waren“, wie Gloria Marrone das Image der Nordmänner zurechtrückte. Im hohen Norden ist auch der Kassenschlager „Drachenzähmen leicht gemacht“ angesiedelt, dessen Filmmusik von John Powell im zweiten Programmteil mitreißend mit epischen Klängen begeisterte.
Kraftvoll mit feurigen Rhythmen voller Lebenslust und dramatischer Gesten entführte der Konzert Pasodoble „Adolfo Barros“ von Vitor Resende ins sonnige Spanien, bevor mit Oscar Navarro´s melancholischem Lied „Abrazos para el Cielo“ Magdalena Laiminger als Solistin leisere, ebenso sehr gefühlvolle Töne anschlug – galten doch diese „musikalischen Umarmungen als Botschaft für einen lieben Menschen im Himmel“ dem im Vorjahr tragisch tödlich verunglückten Musikanten Mathias Weiss.
Für die Hommage an den argentinischen Tango-Virtuosen Astor Piazzola „Destino: Tango!“ erlernte der Multi-Instrumentalist Florian Reider – beim Frühjahrskonzert auch als Trompeter und am Keyboard im Einsatz – das Akkordeonspiel und „duellierte“ sich im intimen, leidenschaftlichen Melodienreigen auf der „Zugin“ mit Solisten aus anderen Registern. Nach dem Motto „das Beste kommt zum Schluss“ endete das Programm mit einem Medley aus Udo Jürgens beliebtesten Schlagermelodien. Dabei unterstützt von Bruckhäusls Volksschuldirektor Gerhard Krigovsky, der das Klangspektrum mit E-Gitarre und E-Bass beim Frühjahrskonzert erweiterte.
Bei den Zugaben forderte Kapellmeister Hannes Ploner seine Musikkapelle einmal mehr stimmlich als Chor – zunächst beim Marsch „Vivat Tirol“ und dann mit dem besinnlichen, mehrstimmigen Volkslied „In Gedanken bin i bei dir“.
Den „Marsch der schwedischen Luftwaffe“ blies die BMK Bruckhäusl für die Geehrten – am Freitag für die ausgezeichneten JungmusikerInnen, die erfolgreich Leistungabzeichen absolvierten: Bronze schafften Jakob Hechenberger, Stefan Ehrenstrasser, Anton Resch, Finja Rainer, Martyna Wiciak und Lina Margreiter, Silber Sebastian Jessner und Lisa Mair sowie Gold Sarah Mair und Korbinian Resch, beide auf der Posaune.
Am Samstag wurde Kapellmeister Hannes Ploner zur Verdienstmedaille in Silber des Österreichischen Blasmusikverbandes gratuliert. Hannes trat der BMK Bruckhäusl 1994 bei und war 14 Jahre Zeugwart, 5 Jahre Notenwart, 10 Jahre Jugendreferent, leitet seit 16 Jahre die Jugendmusikkapelle, war 4 Jahre Kapellmeisterstellvertreter und ist nun seit 12 Jahren Kapellmeister sowie seit 2021 Bezirkskapellmeister. Er versteht es, seine MusikantInnen immer wieder zu Höchstleistungen zu motivieren und trug damit zur enormen Weiterentwicklung des Blasmusikorchesters bei, das längst weit über die Grenzen des Musikbezirkes hinaus bekannt ist.
Das Verdienstzeichen in Grün des Tiroler Blasmusikverbandes erhielt sein Bruder Harald Ploner, Mitglied seit 1992 und im Vorstand seit 1997 tätig, drei Jahre wirkte er als Kapellmeister, vier Jahre als Kapellmeisterstellvertreter. Besondere Verdienste erwarb sich Harald in der Jugendarbeit – bei der Gründung der Jugendmusikkapelle vor 25 Jahren war er ebenso treibende Kraft wie bei der Einrichtung der Bruckhäusler Bläserklasse an der Volksschule Bruckhäusl vor 13 Jahren.
Zu den „tragenden Säulen“ des Vereins zählt weiters Obmann Martin Gasteiger, der für 25jährige Mitgliedschaft geehrt wurde. Er perfektionierte sein Können am Waldhorn mit dem Goldenen Leistungsabzeichen, lernte dazu noch Schlagzeug und zeigt seit 14 Jahren als Obmann großen Einsatz und organisatorisches Talent. Geehrt wurden weiters vom Landesverband der Tiroler Blasmusik Kirchbichls Bürgermeister Herbert Rieder und die Journalistin Veronika Spielbichler als „Förderer der Tiroler Blasmusik“.
Der Frauenanteil bei der Bundesmusikkapelle Bruckhäusl liegt bei 37 %, das Durchschnittsalter liegt bei 32,3 Jahren, wobei 37 MusikantInnen jünger als 30 und 29 über 30 Jahre alt sind. Im Nachwuchsbereich werden derzeit 44 JungmusikantInnen an der Landesmusikschule Wörgl ausgebildet, die von Harald Ploner geleitet wird. Zu den Veranstaltungs-Highlights 2025 zählt die Marschmusikwertung am 12. Juli am Sportplatz des FC Bruckhäusl.
- Korbinian Resch als virtuoser Solist beim Konzert für Posaune und Orchester.
- Neuland für die Ohren – die symphonische Dichtung „Vikings: The Legend“.
- Die Schlagwerker als Wickinger – dazu ließ Moderatorin Gloria Marrone wissen, dass die gehörnten Helme ein Mythos und einem fantasiebegabten Kostümbildner für eine Wagneroper 1876 zuzuschreiben sind.
- Was die Wickinger mit den Bruckhäuslern verbindet? Sie feierten ausgelassene Feste und hatten emanzipierte Frauen! Bassist Josef Schuller sorgte beim Frühjahrskonzert für einen besonderen „Knall-Effekt“!
- Das Oboen-Register bekam Zuwachs – Melanie Lanzinger, Annalena Flatscher und Stefanie Stemp.
- Beim Frühjahrskonzert 2025 wirkten sechs neue Mitglieder in den Reihen der BMK Bruckhäusl unter der Leitung von Kapellmeister Hannes Ploner mit.
- Erhielt die Verdienstmedaille in Silber des Österreichischen Blasmusikverbandes: Bezirkskapellmeister Hannes Ploner.
- Vielseitiger Musiker und motivierender „Coach“ für die Bruckhäusler Musikkapelle: Kapellmeister Hannes Ploner, der sich nach wie vor aktiv in der Jugendarbeit engagiert.
- Erfolgreiche Brüder – Hannes und Harald Ploner, der das Verdienstzeichen in Grün des BVT erhielt.
- Förderehrenzeichen für Kirchbichls Bürgermeister Herbert Rieder.
- Dem Kirchbichler Bürgermeister wurde noch nachträglich zum 70. Geburtstag mit einer „Schnapserlbank“ gratuliert.
- Der Bezirksobmann des Unterinntaler Musikbundes heftete Obmann Martin Gasteiger das Ehrenabzeichen für 25jährige Mitgliedschaft an.
- Ehrung beim Frühjahrskonzert der BMK Bruckhäusl – v.l. Bgm. Herbert Rieder, Obmann Martin Gasteiger mit Lebensgefährtin, Claudia und Hannes Ploner mit Moritz, Cornelia und Harald Ploner, Veronika Spielbichler, Wörgls Bgm. Michael Riedhart und Sebastian Neureiter, Obmann des Unterinntaler Musikbundes.
- Magdalena Laiminger als Gesangssolistin in „Abrazos para el Cielo“ – Hugs for Heaven.
- Magdalena Laiminger singt nicht nur bei der BMK Bruckhäusl – mehr zu ihrer Karriere auf https://www.magdalenalaiminger.com/
- Florian Reider vertiefte sich für die Hommage an Astor Piazzola ins Akkordeon-Spiel…
- Sehr begabt und immer wieder als Solistin zu hören: Sarah Dissertori.
- „Drachenzähmen leicht gemacht“ – mit dieser Filmmusik unternahm die BMK Bruckhäusl eine weitere musikalische Reise in nordische Klangwelten.
- Das Frühjahrskonzert der BMK Bruckhäusl ist alljährlicher Publikumsmagnet und wird an zwei Abenden aufgeführt, um Platz für alle aus nah und fern anreisenden Blasmusikfans zu bieten.
- Über ein Drittel der Mitglieder der BMK Bruckhäusl sind Mädchen und Frauen.
- Harfensolo in der Filmmusik „Drachenzähmen leicht gemacht“ mit Solistin Katharina Persterer, die bei der BMK Bruckhäusl auch im Klarinettenregister spielt.
- Das Marketenderinnen-Team – hier v.l. Elisabeth Lanzinger, Susanne Brunner und Viktoria Koidl – wünscht sich Verstärkung – und bei den Bruckhäuslern dürfen auch Burschen als Marketender mitmachen!
- Big Band-Sound beim Frühjahrskonzert – Florian Reider am Keyboard, Bruckhäusl Volksschuldirektor Gerhard Krigovsky an der E-Gitarre und und Korbinian Resch am E-Bass.
- Großer Auftritt fürs Posaunenregister…
- Das Frühjahrskonzert bot vielfältige Solo-Einlagen – wie hier von Daniel Spitzenstätter.
- Die BMK Bruckhäusl bedankte sich beim Frühjahrskonzert für die Notenspenden bei Anni Strasser (ehem. Café Volland), Buchauer & Strasser, Hubert & Elisabeth Werlberger vom Fohringer Hof, Sparkasse Kufstein, Natursteine Laiminger, Uniqa General Agentur Josef Lettenbichler, Martin Obermayr/Innotec und Marco Persterer.
- Viel Applaus beim Konzertabend am 8. März 2025 – im Publikum waren u.a. der stellvertretende Bezirkskapellmeister Markus Ehrenstrasser und der Unterinntaler Musikbund-Obmann Sebastian Neureiter.
- Obmann Martin Gasteiger dankte Gloria Marrone für die unterhaltsame Moderation mit einem Blumenstrauß.
- Der Marsch „Vivat Tirol“ von Klaus Strobl (komponiert im Auftrag des Tiroler Blasmusikverbandes) wurde als erste Zugabe gespielt.
- Im Klarinetten-Register sind die Mädels in der Mehrheit….
- Stark aufgestellt – das Saxophon-Register mit Daniel Spitzenstätter (rechts), immer wieder als Solist zu hören.
- Auch das Bass-Register hat Zuwachs bekommen – Anton Resch ist der jüngste im Register mit Josef Schuller (rechts), Hans Thaler und Hannes Payr.
- Standing Ovations als Schlussapplaus – im Publikum war am 8. März 2025 eine starke Abordnung der Schützengesellschaft Gittelde.
- Hat Humor und Rhythmus im Blut: die Schlagwerk-Truppe der Bruckhäusler, die heuer Bassist Josef Schuller (rechts) für einen „Paukenschlag“ ins „Wickingerboot“ holte.
- Und nochmal mit Gebrüll – wie „wilde Nordmänner“!
- Ehrenobmann Armin Steiner mit Mitgliedern der Schützengesellschaft Gittelde, die seit Jahrzehnten zu den Frühjahrskonzerte der Bruckhäusler anreist.
- Managten die Bar im Foyer: Helga Bartha mit ihrem Sohn Christopher. Helga unterstützt die BMK Bruckhäusl das ganze Jahr über bei Veranstaltungen und dafür auch schon als Förderin der Tiroler Blasmusik geehrt.
- Fröhliche Feierrunde nach dem Konzert – v.l. Bgm. Herbert Rieder, Helga Bartha, Itters Bürgermeister Roman Thaler mit Viktoria Thaler, Obfrau des Wörgler Kammerorchesters.