Weit, hoch, schnell und lang – die Grenzen des eigenen Körpers beim Laufen, Springen und Werfen entdecken, darum geht es bei der Leichtathletik, die zwei junge, engagierte Brüder jetzt unter dem Dach der Wörgler Turnerschaft neu beleben wollen. Gregor und Gernot Knittelfelder sind selbst überzeugte Sportler. Ihr Ziel: die Leichtathletik von Kindes Beinen an als Breiten-, aber auch als Spitzensport wieder ins Blickfeld zu rücken und mit spielerischem Einstieg vor allem die Jugend zu gesunder Bewegung zu animieren.
„Kindern fehlt es oft an koordinatorischen Fähigkeiten und Grundlagen, sie verbringen zu viel Zeit hinter dem Bildschirm“, weiß Gernot Knittelfelder, Master of Education und Deutsch- und Französisch-Lehrer am BRG Wörgl. Ein Trend, der sich durch die Isolation in der Corona-Pandemie noch wesentlich verschärft hat. Zu einem gesunden Lebensstil gehören neben richtiger Ernährung und Bewegung nämlich auch Sozialkontakte. „Freude und Spaß an der Bewegung in der Gemeinschaft, das steht im Vordergrund“, betont Gernot, der ebenso wie sein Bruder Gregor bereits in Brixlegg als Leichtathletik-Trainer arbeitet.
Das breite Spektrum sportlicher Disziplinen mit Sprint, Sprung, Ausdauer und Wurf fasziniert Wörgls neuen, motivierten Sektionsleiter Gregor Knittelfelder, der für den Neustart in Wörgl optimale Rahmenbedingungen sieht: „Das Wörgler Sportzentrum hat eine von zwei Wettkampfstätten im Bezirk, hier können auch Meisterschaften ausgetragen werden.“ Die wiederbelebte Sektion der Turnerschaft Wörgl hat auch schon Büroräume im SZ bezogen. „Im Vorjahr wurde die Tartanbahn erneuert“, teilte beim Pressegespräch am 16. Mai 2023 Wörgls Sportreferent STR Thomas Embacher mit, der sich ebenso wie Bgm. Michael Riedhart über die Initiative der jungen Trainer sehr freut.
Trainiert wird vorerst gemeinsam in Brixlegg und Wörgl, wobei die Sportstätten unterschiedliche Disziplinen erlauben. Neben der neuen Kunststoffbahn in Wörgl wurden auch neue Weitsprung-Sandanlagen errichtet, Speerwurf hingegen ist nur in Brixlegg möglich. Trainiert wird in drei Altersgruppen – von 6 bis 8, von 9 bis 13 und ab 14 Jahren, am Sportplatz Brixlegg immer mittwochs von 17-18:30 Uhr und freitags zur selben Zeit in Wörgl. „Vor allem Kinder und Jugendliche sind herzlichst dazu eingeladen, beim unverbindlichen Schnuppertraining mitzumachen. Gerne dürfen sich auch alle anderen Interessierten melden“, laden Gregor und Gernot Knittelfelder ein. In Wörgl startet das erste Schnuppertraining am 26. Mai 2023, vorherige Kontaktaufnahme ist erwünscht (weitere Info www.leichtathletiktswoergl.at sowie via social media auf Facebook und Instagram). Als Ausstattung reichen Turnschuhe und leichte Sportkleidung (keine Fußballschuhe oder Straßenschuhe). Vorerst werden auch Staffel- und Mannschaftsbewerbe gemeinsam absolviert und ein besonderes Anliegen ist die Kooperation mit Schulen, von denen bereits viele kontaktiert wurden.
Dank an Thomas Haberl
Große Freude über den Neustart der Wörgler Leichtathletik-Sektion herrscht auch bei Turnerschafts-Obmann Dr. Georg Petzer: „Die Wörgler Leichtathletikanlage ist super! Fußball allein ist zu wenig, das war schon meiner Frau Helga beim Bau des Sportzentrums sehr wichtig.“ Umso bedauerlicher war dann der Rückzug des bisherigen Sektionsleiters Thomas Haberl vor zwei Jahren. Er gehörte der Sektion seit dem 2. Jahr ihrer Gründung an, war über 20 Jahre Sektionsleiter und Trainer. „Corona hat mir dann das Genick gebrochen“, schildert er das Ende seiner aktiven Trainerlaufbahn. Er steht dem jungen Team weiterhin beratend zur Seite, das sich ebenso wie Georg Petzer für seine jahrzehntelange Arbeit bedankte.
„Leichtathletik ist sowohl Breiten- als auch Spitzensport, und da gibt es viele talentierte Kids zu finden und für den Sport zu begeistern“, erklärte Paul Koller, Pressereferent des Tiroler Leichtathletik-Landesverbandes. Nachdem der Kundler Leichtathletik-Verein 2013 eingestellt wurde und außer einigen Aktivitäten in Kufstein sonst im Bezirk Kufstein kein Angebot bestehe, hoffe er auf ein kräftiges „Lebenszeichen“ aus dem Unterland und will gern als Sprachrohr zum Land in punkto Sportstättenplan agieren.