Nachdem die Wörgler Grünen über die Auflösung des Arbeitsübereinkommens mit Bürgermeister Michael Riedhart informierten, meldete sich dieser am 3. September 2024 ebenso schriftlich mit einer Stellungnahme zu Wort. Derzufolge hätten „die Wörgler Grünen das Arbeitsübereinkommen aufgekündigt und damit den konstruktiven Weg für unsere Stadt Wörgl verlassen“, so Riedhart.
Grün-Gemeinderätin Iris Kahn hält aber dagegen und verweist auf eine WhatsApp-Nachricht von Michael Riedhart vom 6. Mai 2024, in der er schriftlich das Arbeitsüberkommen für beendet erklärt habe. Kahn: „Riedhart begründete das damit, dass sich Kritik und Zusammenarbeit ausschließen.“ Die Wörgler Grünen hatten zu diesem Zeitpunkt sachliche Kritik in mehreren Punkten vorgebracht – etwa an der Handhabung der Seniorenheimwäsche, an der Stadtholding, am aufgeploppten Vorschlag der Seniorenheim-Privatisierung – und hatten im März eine Anfrage zur Kameraüberwachung in der Bahnhofstraße gestellt. „Uns ging es immer um konstruktive Kritik, wir haben den Bürgermeister nie als Person angegriffen“, schildert Kahn ihr Verständnis von politischer Arbeit. „In diesem Arbeitsübereinkommen ging es um Projekte, wir wollen sachpolitisch arbeiten“, so Kahn.
Riedhart wirft in seiner Stellungnahme Kahn vor, dass ihr „Oppositionspolitik und ständiges mediales Anprangern wichtiger sind als eine inhaltlich fundierte und konstruktive Arbeit für unsere Stadt. Die Wörgler Grünen haben nicht das persönliche Gespräch mit mir gesucht, sondern richten ihre Fragen und Anliegen ausschließlich über die Medien aus.“ Auch das dementiert Kahn: „Nach dieser WhatsApp haben wir das Gespräch gesucht, bei dem Riedhart mir gegenüber wiederholt feststellte, dass das Arbeitsübereinkommen aufgekündigt ist, er das aber nicht öffentlich bekannt geben will. Es liege an uns, das zu tun.“
Riedhart kündigt an, „die Anliegen der Wörglerinnen und Wörgler konsequent umzusetzen und unsere Vision von einem lebenswerten Wörgl weiter zu verfolgen. Ganz oben auf meiner To-do-Liste steht für mich das zukünftige Wörgler Schwimmbad – ob die Wörgler Grünen hier weiterhin unterstützen, liegt an ihnen“, schreibt Riedhart.
„Meine bürgernahe Kommunikation über Social Media, insbesondere die Interaktion mit vielen jungen Menschen über die Plattform TikTok, scheint den Wörgler Grünen ein besonderer Dorn im Auge zu sein. Dabei sollten sie sich eigentlich über die transparente Art der Kommunikation freuen“, heißt es weiter in Riedharts Stellungnahme, der in geäußerter Kritik „Anschwärzungen und haltlose Vorwürfe“ sieht.
Neue Leitung im Seniorenheim
Bürgermeister Michael Riedhart teilt in seiner Stellungnahme am 3. September 2024 weiters mit, dass „im Seniorenheim mit 2.9. die neue Heim- und Pflegedienstleitung ihren Dienst angetreten hat und ich bin zuversichtlich, dass wir die Qualität unseres Seniorenheimes weiter verbessern und zusätzliche Betten eröffnen können. Wie das gelingen kann, wird in den nächsten Monaten mit der neuen Doppelspitze in Zusammenarbeit mit der zuständigen Referentin und Stadträtin Elisabeth Werlberger erarbeitet.“