Eine nostalgische Zeitreise im historischen Wörgler Astnersaal umrahmte den Kulturehrenabend der Stadt Wörgl am 9. November 2024, bei dem 23 Kulturvereinen für ihr Wirken gedankt und vom Kulturausschuss zwei Kulturpreise vergeben wurden: Der Jugendförderpreis ging an die junge Querflötistin Sarah Dissertori von der Bundesmusikkapelle Bruckhäusl und der Kulturehrenpreis der Stadt an Wörgls Theater-Doyenne Irene Turin.
Kulturreferent Sebastian Feiersinger und Kulturkoordinator Andreas Winderl ließen sich für die seit 2004 alle fünf Jahre durchgeführte Kulturpreisverleihung ein neues Format einfallen, „das die Vielfalt der Kultur in Wörgl zeigt“. Lilly Staudigl moderierte wortgewandt den kurzweiligen Abend, der im Hinblick auf den 2025 geplanten Abriss des Astnersaales diesen über 120 Jahre lang bestehenden Ort der Kultur und Begegnung noch einmal würdigte – auch mittels filmischer Zeitreise auf der Leinwand, zusammengestellt von Andreas Winderl.
Den festlichen Auftakt und Schluss des Ehrungs-Reigens gestalteten die Wörgler Blechbläser. Ein Quartett des Kammerorchesters Wörgl umrahmte den Festakt, bei dem das Wirken jedes Kulturvereines in Wort und Bild im Rampenlicht stand. Auf Jury und Spartenpreisvergabe wurde bewusst verzichtet. Wer sich aktiv für die Kulturpreisverleihung anmeldete, war dabei. Und so holte Lilly Staudigl Vertreter folgender Kulturvereine auf die Bühne: Academia Vocalis, BMK Bruckhäusl, Chor Sonamus, Gaststubenbühne Wörgl, Heimatmuseumsverein Wörgl, Kameradschaftsbund Wörgl, Kammerorchester Wörgl, Kulturinitiative Langer Grund, Kulturzone Wörgl, Kunstverein ARTirol, Landesmusikschule Wörgl, das Kabarett-Duo Peschta & Heiss, rbms Kunst- und Kulturverein, Sepp Innerkofler Standschützenkompanie, Stadtbühne Wörgl, Stadtmusikkapelle Wörgl, Theater unterLand, Unterguggenberger Institut, Verein Komma Kultur, Verein Polylog, Verein SPUR., Wörgler Krippeler und Wörgler Lichtspiele.
Standing Ovations bescherten Wörgls Kulturschaffende und die politischen Repräsentanten der Stadt mit Bürgermeister Michael Riedhart und Vizebgm. Kayahan Kaya an der Spitze dem außergewöhnlichen musikalischen Talent der Jugendförderpreisträgerin Sarah Dissertori sowie der fast fünf Jahrzehnte währenden vielfältigen Theaterarbeit der Kulturehrenpreisträgerin Irene Turin.
„Ihre außergewöhnliche musikalische Begabung zeigte sich schon in der Volksschule“, stellte Bezirkskapellmeister Hannes Ploner die Jugendförderpreisträgerin Sarah Dissertori vor. Ein Talent, das ihr Flötenlehrer Hermann Unterberger erkannte und förderte. Sarah brillierte bei Wettbewerben wie prima la musica ebenso wie bei Leistungsabzeichen-Prüfungen. 2021 begeisterte sie als Solistin beim Kirchenkonzert der BMK Bruckhäusl ebenso wie beim heurigen Frühjahrskonzert mit ihrer virtuosen Solistenleistung beim „fast unspielbaren“ Violinkonzert von Felix Mendelsson-Bartholdy.
Die Vorstellung von Kulturehrenpreisträgerin Irene Turin übernahm Renate Reisigl vom Theater unterLand. Turins erstes Theaterprojekt startete 1976 am BRG Wörgl, wo sie das Schultheater jahrelang leitete. 1987 entstand aus einer alternativen Theatergruppe die Gaststubenbühne Wörgl – Irene führte bei der ersten Produktion „Für Frieden und Freiheit“ Regie. Ihre letzte Regie-Arbeit im Astnersaal war für den Dinner-Krimi „Das letzte Lied“. Zu einer Zeit, als sie schon in einem weiteren Theaterprojekt aktiv war – 1997 war Irene Gründungsmitglied beim Theater unterLand, stand 1999 bei Schwabs „Präsidentinnen“ selbst auf der Bühne. Nach mehrjähriger Spielpause startete das Theater unterLand 2016 wieder neu durch, wobei bei der Stückauswahl der Fokus auf gesellschaftlich brisante Themen mit aktuellen Bezügen gelegt wird. Die neueste Produktion „Der Katze ist es ganz egal.“ hat am 12. November 2024 im Theatron im Komma Wörgl Premiere. 2017 gründete Irene Turin gemeinsam mit Gabi Brunner mit der Kulturinitiative Langer Grund das „Theater auf der Alm“, das mit einem Mix aus Wanderung, Unterhaltung und kulinarischen Spezialitäten ein besonderes Bergerlebnis bietet.
Standing Ovations galten noch einem Wörgler: Otto Gartelgruber. Als Mitglied der Gaststubenbühne Wörgl war er über Jahrzehnte „die Seele des Hauses und ein Meister der Improvisation“, wie Irene Turin ihrer Laudatio voranstellte. Gartelgruber wirkte auf der Bühne als Schauspieler mit, war vor allem ein Meister im Bühnenbau und zeigte sein handwerkliches Geschick auch bei der Lichttechnik. Für die Gaststubenbühne geht mit dem Abriss ihrer Spielstätte nach der letzten Produktion im Frühjahr 2025 mit dem Stück „Geschichten aus dem Wienerwald“ von Ödön von Horváth auch eine Ära zu Ende – die Suche nach einem neuen Theaterlokal läuft.
Bis zur nächsten Kulturehrung werden übrigens keine fünf Jahre mehr vergehen, wie Kulturreferent Sebastian Feiersinger durchblicken ließ. Zum neuen Konzept, das noch im Rahmen des Wörgler Kulturstammtisches diskutiert wird, zählt ein Zwei-Jahres-Intervall. Feiersinger dankte dem Zone-Team mit Andreas und Nadine Winderl sowie Ramon Kohlmann für Organisation und Technik-Support, dem I-motion-Bar-Team am Ausschank, der wortgewandten Moderatorin Lilly Staudigl und Sabine Seiwald von der städtischen Kulturabteilung
- Die Wörgler Kulturehrung fing am 9.11.2024 im Astnersaal über die Bühne.
- Insgesamt 23 Kulturvereine erhielten die Anerkennungspreise für geleistete Kulturarbeit in den vergangenen fünf Jahren.
- Bilden eine neue Theater-Initiative: Traudi Taxacher und Claus Moser laden heuer zum Jahreswechsel als „Theaterclub41“ zum Silvesterklassiker mit Miss Sophie und Butler James.
- Das Service-Team vom Jugendprojekt I-Motion war beim Ausschank im Astnersaal im Einsatz.
- Die Wörgler Blechbläser eröffneten den Abend.
- Für die Academia Vocals nahm Wörgls Alt-Bürgermeisterin Hedi Wechner den Preis entgegen.
- Ehrung für den Chor Sonamus.
- Ehrung für die Gaststubenbühne Wörgl – v.l. Sebastian Feiersinger, GSBW-Obmann Stuart Kugler und Anna Etzelstorfer.
- Die BMK Bruckhäusl durfte sich zweimal freuen – darunter Sarah Dissertori als Jugendförderpreisträgerin.
- Ehrung für den Heimatmuseumsverein.
- Moderatorin Lilly Staudigl holte sich Wörgls GemeindepolitikerInnen vors Mikro und fragte, welche Erinnerungen sie mit dem Astnersaal verbinden.
- Die Ehrung fürs Kammerorchester Wörgl nahm Viktoria Thaler entgegen.
- Beim Kulturehrenabend wurden auch historische Ansichten von der Alten Post samt Astnersaal ausgestellt.
- Herbert Gwercher und Irene Turin nahmen den Ehrungspreis für die Kulturinitiative Langer Grund entgegen.
- Kulturpreis für die Kulturzone Wörgl – Obmann Andy Winderl und Ramon Kohlmann holten den Preis ab.
- Margret Obernauern vom Kunstverein ARTirol bei der Preisübergabe.
- LMS-Direktor Harald Ploner holte die Trophäe für die Landesmusikschule Wörgl ab.
- Ein Quartett des Wörgler Kammerorchesters umrahmte den Festakt musikalisch mit Starwars-Filmmusik, Mozart und feurigem Tango.
- Jürgen Heiss und Stefan Peschta freuten sich auch über die Ehrung,
- Adi Haaser und Hedy Wechner nahmen den Preis von Kulturreferent Sebastian Feiersinger für das rbms Magazin für Kunst und Kultur entgegen.
- Was erlebte Sportstadtrat Thomas Embacher im Astnersaal? „Die Gummistiefelparty!“
- Abordnung vom Kameradschaftsbund – Hermann Hotter, Josef Werlberger und Clemens Mayr.
- Seit Jahrzehnten Wörgler „Kulturarbeiter“ – Mike Zangerl (links) und Dr. Günther Moschig.
- Ramon Kohlmann und Andy Winderl vom Kulturzone-Team – und beim Kulturehrenabend auch an der Technik im Einsatz.
- Kulturreferent Sebastian Feiersinger mit Schützenkompanie-Mitglied Otto Gartelgruber.
- Ein Busserl für den Kulturrefent – so bedankte sich die Stadtbühne Wörgl für die Ehrung.
- Ehrung für die Stadtmusikkapelle Wörgl.
- Ehrung fürs Theater unterLand.
- So sah die Alte Post nach dem Umbau durch Jakob Astner aus.
- Der Astnersaal war zu Beginn des 20. Jahrhunderts über Jahrzehnte der größte Saal im Tiroler Unterland.
- Während des 1. Weltkrieges wurde im Astnersaal ein Lazarett eingerichtet.
- Die nostalgische filmische Zeitreise beinhaltete auch historische Fotos vom Alte-Post-Gebäude.
- Ehrung fürs 2003 gegründete Unterguggenberger Institut, das sich der Dokumentation zum Thema Wörgler Freigeld und Währungsdesign widmet.
- GR Iris Kahn erlebte viele spannende Theateraufführungen im Astnersaal.
- Ehrung für den Verein Komma Kultur – Karin Ganster und Petra Rodens.
- Günther Moschig konnte sowohl für den Verein Polylog als auch für den Verein SPUR. die Ehrung entgegennehmen.
- Ehrung für die Wörgler Krippeler, die heuer wieder von 6.-8. Dezember zur Krippenausstellung in Tagungshaus Wörgl laden.
- Für den Verein Wörgler LIchtspiele, der das Tiroler Kurzfilmfestival organisiert, nahm Anna Etzelstorfer den Preis entgegen.
- Mag. Irene Turin bei der Laudatio für Otto Gartelgruber.
- Otto Gartelgruber.
- Otto Gartelgruber war für die Gaststubenbühne als Schauspieler und vor allem beim Bühnenbau und bei der Saaltechnik im Einsatz.
- Standing Ovations für Otto Gartelgruber.
- Bezirkskapellmeister Hannes Ploner stellte die Jugendförderpreis-Gewinnerin Sarah Dissertori vor.
- Gelungene Überraschung: Sarah Dissertori erhielt dem vom Kulturausschuss vergebenen Jugendförderpreis in Höhe von 500 Euro.
- Applaus für Sarah…
- Das Quartett des Kammerorchesters Wörgl.
- Applaus für Wörgls Kulturehrenzeichenträgerin Irene Turin.
- Kulturreferent Sebastian Feiersinger und Kulturehrenpreisträgerin Irene Turin.
- Bürgermeister Michael Riedhart gratulierte und dankte für geleistete Kulturarbeit.
- Eine Danke ans Organisationsteam.
- Kulturehrung in Wörgl (v.l.): Kulturreferent Sebastian Feiersinger, Jugendförderpreisträgerin Sarah Dissertori, Kulturehrenpreisträgerin Irene Turin und Bürgermeister Michael Riedhart.