Viele Projekte bei der Gaststubenbühne Wörgl

Die Gaststubenbühne Wörgl bringt heuer im Herbst das Drama „Einer flog übers Kuckucksnest“ von Dale Wassermann in der Regie von Mike Zangerl auf die Bühne ihrer traditionellen Spielstätte im Wörgler Astnersaal. Zudem engagieren sich die Mitglieder aktiv in weiteren Theater- und Filmprojekten. Fürs 30-Jahr-Jubiläum 2018 sind die kreativen Köpfe rund um Vereinsobmann Stuart Kugler, der bei der Jahreshauptversammlung am 29.März 2017 zum Ehrenmitglied ernannt wurde, schon auf Ideensuche.

Gespielt wurde schon 1987 – gegründet wurde der Verein Gaststubenbühne Wörgl allerdings erst ein Jahr später, laut Eintragung bei der Bezirkshauptmannschaft am 20. April 1988. Derzeit zählt die aktive Laienspielbühne 32 aktive Mitglieder und blickt mit Sorge um die Spielstätte im Astnersaal in die Zukunft. Vom Hotelbrand blieb der Saal verschont, doch die Liegenschaft wechselte den Besitzer und damit steht die Frage im Raum, wie lange der Theatersaal und die im Haus befindlichen Lagerräume noch genutzt werden können. Davon hängen auch weitere Investitionen in Saaltechnik und Tribünen ab.

Abgesehen davon wies Obmann Stuart Kuglers Jahresbericht nur Erfreuliches aus. Die erfolgreiche Komödien-Produktion „Gerüchte, Gerüchte“ in der Regie von Rosi Mayrhofer zählte über 650 Besucher und das gemeinsam mit der Kulturzone Wörgl und den Stadtwerken veranstaltete Kurzfilmfestival verzeichnete einen so großen Zulauf an Filmautoren, dass erstmals eine Jury eine Vorauswahl der vorgeführten Filmbeiträge vornehmen musste. Ein Publikumsrenner war auch die zweite Auflage des Kabaretts „Lost in Wörgl“ der beiden Gaststubenbühnen-Mitglieder Stefan Peschta und Jürgen Chmela-Heiss.

Ausblick 2017/2018

Die Hauptproduktion 2017 hat am Freitag, den 13. Oktober Premiere: „Einer flog übers Kuckucksnest“ wurde 1963 von Dale Wassermann aufgrund der Romanvorlage von Ken Kesey als Theaterstück verfasst und 1975 von Milos Forman verfilmt. Das vielfach preisgekrönte US-Filmdrama über die Insassen einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt führte zur gravierenden Änderung der Behandlung psychisch kranker Menschen durch Abschaffung der Lobotomie. Regie führt Bühnenmitglied Mike Zangerl. Gespielt wird weiters am 19., 20., 21., 26., 27., 28., 29. und 31. Oktober sowie am 2., 3. und 4. November im Astnersaal.

Die Gaststubenbühne Wörgl investiert heuer 5.000 Euro in zusätzliche Beleuchtungstechnik, geplant ist ein Theaterworkshop mit Konrad Hochgruber zum Thema Sprache und Spiel. Eine Überarbeitung des Internet-Auftrittes inklusive Präsentation der Vereinsgeschichte steht ebenso auf der Agenda wie eine Neuauflage des Wörgler Kurzfilmfestivals, bei dem sich auch einiges ändern wird. Zur Abwicklung wurde ein eigener Verein „Wörgler Lichtspiele“ gegründet. „Das Kurzfilmfestival findet heuer erstmals im Komma Wörgl an zwei Tagen statt, am 15. und 16. September 2017. Am Freitag gibt’s Musikvideos, am Samstag die allgemeine Kategorie und eine große Party“, kündigt Dominic Kainzner an.

„Der 3. Teil von „Lost in Wörgl“ wird sich im kommenden Jahr mit einer wahrlich märchenhaften Reise befassen“, kündigen Stefan Peschta und Jürgen Chmela-Heiss an.  Im kabarettistischen Jahresrückblick werden sich neben vielen Gestalten aus der Märchen- und Sagenwelt auch einige bekannten Personen aus Wörgl verstecken – ein Jahresauftakt zum Schmunzeln und Lachen mit insgesamt 4 Vorstellungen am 26. und  27. Jänner 2018  sowie am 2. und 3. Februar 2018 in der Kulturzone Wörgl, Beginn um 20 Uhr. Karten können schon jetzt unter schmaeh_04@gmx.at oder 0676/70 36 887 erworben werden.

Drei Zusatztermine für „Paula“

Mit dem Stadttheater Kufstein feiert Thomas Kraft, seit Jahrzehnten bei der Gaststubenbühne Wörgl als Spieler und Regisseur aktiv, derzeit einen Riesenerfolg als Stückautor und Regie. Seine Komödie Paula geht aufgrund des großen Publikumserfolges mit drei Vorstellungen in der Verlängerung – gespielt wird noch am 13., 20. Und 21. April 2017 jeweils um 20 Uhr, weitere Infos auf http://www.stadttheater-kufstein.at/paula/

Theater mit Flüchtlings-Jugend

Ein außergewöhnliches Theaterprojekt stellt derzeit „Gaststubenbühnen-Urgestein“ Irene Turin mit ihrem „Theater unterLand“ auf die Beine: Seit Mitte Februar arbeitet sie mit jungen Geflüchteten vorwiegend aus Afghanistan im Alter von 10 bis 25 Jahren an der Erstellung einer Theaterproduktion, deren Inhalte gemeinsam erarbeitet werden. Der Aufruf in Wörgler Flüchtlingseinrichtungen  hatte keine Resonanz, die jungen Theaterfans kommen allesamt aus Einrichtungen in Ellmau. „Sie wollen aber gern mit Österreichern spielen. Wir fahren Ende Juni zum Jugendtheaterfestival in Innsbruck und werden dort spielen, geprobt wird ab Juni in der Zone in Wörgl, hier wollen wir auch auftreten. Wir suchen noch MitspielerInnen, damit wir ein abendfüllendes Programm erstellen können“, lädt Irene Turin zum Mitmachen ein. Interessierte können sich bei ihr telefonisch unter 0650-2135808 melden.

Gaststubenbühne richtet Essen im Flüchtlingsheim Badl aus

Mit dem Erlös aus der Versteigerung von Bildern, die Mike Zangerl als Bühnendekoration zu „Gerüchte, Gerüchte“ erstellt hatte, richtet die Gaststubenbühne Wörgl für Flüchtlinge und Bühnenmitglieder ein Essen im Flüchtlingsheim Bad Eisenstein aus, der Termin wird noch festgelegt. Nach dem Vorbild des Dinner-Clubs im Caritas Integrationshaus Innsbruck organisiert im Wörgler Flüchtlingsheim Badl der Verein Komm!unity seit März 2016 immer am dritten Donnerstag des Monats ein Dinner, bei dem Einheimische mit den Familien im Haus gemeinsam kochen, essen und so einander kennenlernen können.

Stuart Kugler zum Ehrenmitglied ernannt

Keinen langen Vorlauf brauchte die Ehrung von Obmann Stuart Kugler als Dank für seinen engagierten Einsatz. Kugler gehört seit 24 Jahren zu den aktiven Spielern und ist seit 22 Jahren Obmann des Vereins. Auf den spontanen Vorschlag von Kassierin Susanne Vikoler wurde er einstimmig von der Generalversammlung zum Ehrenmitglied ernannt.