Es gibt Benefizveranstaltungen, die ohne bekannte Stars und Sternchen kaum jemanden hinter dem wärmenden Ofen hervorlocken würden. Nicht so bei Elisabeth Cerwenkas traditioneller Veranstaltung „Grenzenlos helfen“ am ersten Adventwochenende im Komma Wörgl. Die Stars und Sternchen dort waren das Publikum, die Musikgruppen und Elisabeth Cerwenka selbst. Das Komma jedenfalls platzte aus allen Nähten, der Besucheransturm enorm.
„Gemeinsam feiern, gemeinsam helfen mit adventlichen Klängen“ – unter diesem Motto stand auch in diesem Jahr die diesjährige Benefizveranstaltung von Elisabeth Cerwenka im Wörgler Veranstaltungszentrum Komma. Für Cerwenka selbst nicht nur die Gelegenheit, weiter für ihr Projekt Spendengelder zu sammeln, sondern auch um Rechenschaft abzulegen. Rechenschaft vor allem über den Einsatz der zahlreichen Spenden in der Provinz Ntronang in Ghana. Cerwenka nützte aber auch die Gelegenheit, um einen kleinen Einblick in die gegenwärtige Situation der Menschen dort zu gewähren.
Die Situation war noch nie so herausfordernd und grenzwertig
Sieben Wochen war Elisabeth Cerwenka im letzten Sommer in Ghana. Und das Bild, das sich ihr einmal mehr bot, war grenzwertig, wie Cerwenka im Rahmen der Präsentation betonte. „Seit 13 Jahre bin ich nun in Ntronang unterwegs, in diesem Jahr musste ich allerdings zur Kenntnis nehmen, dass die Armut dort weiter zugenommen hat“, so Cerwenka die vor allem die Zustände für die Kinder beklagt.
Spenden sind angekommen
Bei allem Kummer konnte Cerwenka aber auch in diesem Jahr wieder vielen Familien und Hilfsorganisationen vor Ort helfen. Mit Spenden und Spendengeldern, die das ganze Jahr über gesammelt werden konnten. So die Bezahlung ärztlicher Behandlungen, von Medikamenten, Therapien und OP-Kosten. Dem nicht genug. Dazu kommen auch der Kauf von Schuluniformen, die Übernahme von Schul- und Studiengebühren sowie die in Afrika obligaten Entschädigungen an Lehrherren, damit die jungen Menschen dort überhaupt einen Beruf erlernen können.
Container-Transport bringt Equipment für Krankenhäuser
Auch das ist leider eine Notwendigkeit. „Es fehlt an allem, die Zustände in den dortigen Krankenhäusern sind unterirdisch“, so Cerwenka, die an vier Krankenhäuser in der Region Betten, Matratzen, Infusionsständer und Laborbedarf verteilte. Die Container beinhalteten aber auch andere dringend erforderliche Habe des Alltags wie Schulutensilien, rund 200 Schachteln mit Kleidung, Schuhen, Bettwäsche sowie auch dringend benötigte Fahrräder. „Und das alles wurde von Menschen und Institutionen in unserem Land gespendet, dafür möchte ich noch einmal ganz herzlich Danke sagen“, sagt Elisabeth Cerwenka, die auch die unendliche Dankbarkeit der Menschen in Ntronang betont. „Die Menschen vor Ort haben nichts, jeder Tag ist dort ein Überlebenskampf. Mit Ihren Spenden geben Sie diesen Menschen Hoffnung und Zuversicht“, so Cerwenka weiter.
Hilfe geht weiter
Cerwenka zeigte sich ob des vollen Saales im Komma begeistert. „Dass sie auch in diesem Jahr wieder so zahlreich gekommen sind, bestärkt mich auch in Zukunft, meine Hilfe für diese Menschen fortzusetzen. Euer Engagement und eure Spenden bringen ein Lachen ins Gesicht dieser Menschen. Und das ist wohl der größte Dank, der einem widerfahren kann“, sagt Cerwenka und hebt stellvertretend für so viele freiwillige Helfer die SchülerInnen der NM 1 mit Lehrerin Elisabeth Gwiss-Fuchs und KollegInnen in Kufstein hervor, die mit unermüdlichem Einsatz zahlreiche Bausteine, auch Süße, anfertigten, um diese für die gute Sache zu spenden.
Besucher zeigten sich begeistert
Das war vor allem auch den musikalischen Beiträgen und der humoristischen Moderation von Gunther Hölbl geschuldet. Musikalisch wurde ein Potpourri präsentiert, das man in dieser Zusammenstellung ansonsten nirgendwo zu hören bekommt. Dumpfe afrikanische Rhythmen ließen einmal mehr Hakuna Matata mit Frontman Demba Diatta aus dem Senegal hören. Sie heizten mit ihrer unwiderstehlichen Performance die Stimmung an, agierten gleichsam als Botschafter aus einer anderen Welt. Stichwort andere Welt: Als musikalische Weltenbummler präsentierte sich Tyrol Music Project, die es perfekt verstanden, internationale Volksmusik mal authentisch, mal mit modernen Einflüssen versehen darzubieten. Viel Applaus gab es auch für die heimische Familienmusik Puchleitner, die sich in der Tiroler Volksmusikszene längst einen Namen gemacht hat. Und das zurecht. Violine, Hackbrett, Akkordeon, Kontrabass und Gitarre harmonierten unwiderstehlich, verschmolzen perfekt ineinander, ohne dabei auf die Musikalität zu vergessen. Ein familiäres Quartett, das Perfektion und volksmusikalisch zwangloses Aufspielen salopp in Einklang bringt. Hohes musikalischen Niveau bot auch das Tubaquartett der Musikkapelle Brixen, die mit ihrem sonoren schönen Klang allemal für adventliche Klänge geeignet waren. Nicht vergessen darf man an dieser Stelle auch die „Inntaler Sänger“, deren unvergleichliche Singweise bereits über sechs Jahrzehnte die Volksmusik im Alpenraum international bekannt gemacht hat. Die Besucher jedenfalls zeigten sich begeistert. Auch Elisabeth Cerwenka war überwältigt, zumal sich alle in den Dienst der guten Sache stellten und auf ihre Gage verzichteten. Und so bleibt die positive Erkenntnis, dass auch der Erlös dieses Benefizabends den Menschen in Ntronang das Leben ein klein wenig erleichtern wird.
Text und Bilder: Pressestelle Stadtgemeinde Wörgl