Der alarmierende Situationsbericht betreffend die Wörgler Wasserwelt WAVE schlug mediale Wellen und rief politische Reaktionen hervor. Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabl zeigte vergangene Woche Verständnis dafür, dass Wörgl die Finanzlast für eine überregionale Freizeiteinrichtung nicht allein stemmen will beziehungsweise kann und schlug vor, dass Gespräche mit allen 30 Gemeinden des Bezirkes Kufstein zwecks finanzieller Unterstützung geführt werden sollten, da das WAVE das einzige öffentliche Hallenbad im Bezirk sei. Sein Vorschlag: fünf Millionen Euro für einen Zeitraum von 20 Jahren.
Öffentlich reagiert hat auch Sportlandesrat Josef Geisler, worauf sich die Junge ÖVP Kufstein in einer Presseaussendung beruft. Sowohl die Stadt Kufstein wie auch das Land Tirol habe „bereits Hilfsbereitschaft durchklingen lassen. Es ist nun an der Bürgermeisterin, diese ausgestreckten Arme zu ergreifen. Sie muss aktiv werden“, fordert Wörgls Ersatzgemeinderat Thomas Embacher von der Liste Junge Wörgler. Ein neues Kontrollorgan solle die Konzeptplanung begleiten, die Finanzen überprüfen und den Entscheidungsprozess künftig für die Menschen verständlich machen. Man fordert, „sich von Fachleuten statt von politischen Wegbegleitern beraten zu lassen“. Dazu solle ein neues Gremium bestehend aus Experten und Vertretern aller Fraktionen in der nächsten Gemeinderatssitzung gegründet werden.
Embacher interpretiert, dass „die rot/blaue Stadtregierung das Wave heuer noch zusperren möchtet“. Die Stadt treffe diese Entscheidung zu leichtsinnig, so Embacher zu der geplanten Sondergemeinderatsitzung im Dezember. Und weiters: „Am meisten stört mich dieses empathielose Verhalten den Betroffenen gegenüber“. Er verweist auf das Schicksal der Schüler und Vereine und der vielen Angestellten: „Die Schließung trifft viele Menschen hart und das muss von der Politik ernster genommen werden“, so Embacher. Die Junge ÖVP trete für unverzügliche Hilfsgespräche mit dem Land Tirol sowie mit den umliegenden Gemeinden ein.