„Ein Waffenverbot für den Bürgermeister in Not“ orten die Wörgler Grüne anlässlich des mehrheitlich gefassten Gemeinderatsbeschlusses für eine Waffenverbotszone beim Bahnhof und in der Begegnungszone. Sie fordern einen „Runden Tisch“ zum Thema Sicherheit „statt illegaler Alleingänge des Bürgermeisters“, wie es in einer Presseaussendung der Wörgler Grünen am 24. Februar 2025 heißt.
„Statt der Erarbeitung eines durchdachten und nachhaltigen Sicherheitskonzepts setzt der Wörgler Bürgermeister nun auf populistische und rechtswidrige Methoden. Es scheint ihm aus persönlichem Nutzen ein Anliegen zu sein, die Sicherheitslage bewusst schlechtzureden, um seinen illegalen Alleingang bei den Überwachungskameras zu rechtfertigen. Zudem suggeriert seine Kommunikation, dass Wörgl ein ernsthaftes Sicherheitsproblem habe, was zu einem erheblichen Imageschaden für unsere Stadt führt. Die offiziellen Zahlen der Polizei sprechen nämlich eine ganz andere Sprache. Gleichzeitig lässt er Mitgliedern der Tiroler Landesregierung ausrichten, dass sie ihren Job beim Thema Sicherheit nicht gut machen – und das zu einer Zeit, wo gerade wegen der Finanzierung des Schwimmbads eine enge Zusammenarbeit mit dem Land gefragt wäre“, schreiben die Wörgler Grünen.
„Wenn dem Bürgermeister das Thema Sicherheit wirklich ein Anliegen wäre, würde er rasch umfassende Präventivmaßnahmen ergreifen, statt auf illegale Überwachung aller Wörglerinnen und Wörgler zu setzen“, meint die grüne Gemeinderätin Iris Kahn. „So kann man sich nur wundern, dass Stellen bei der Stadtpolizei nicht nachbesetzt werden, denn eine gute Polizeipräsenz trägt wesentlich zu einer Stärkung des Sicherheitsgefühls bei“, meint Özlem Harmanci von der grünen Fraktion. „Ebenso braucht es mehr Streetwork und Sozialarbeit, um Jugendliche in schwierigen Situationen frühzeitig zu unterstützen und Konflikte im Vorfeld zu entschärfen. Die Schaffung von mehr konsumfreien öffentlichen Plätzen für Jugendliche war auch ein zentrales Wahlversprechen des Bürgermeisters“, erinnert Harmanci. Besonders problematisch sieht sie in diesem Zusammenhang „die massive Kürzung des Budgets für den Verein Komm!unity, der in Wörgl bisher immer großartige Jugendarbeit geleistet hat.“
Verwundert zeigt sich die grüne Ersatzgemeinderätin Catarina Becherstorfer auch „über die Wortwahl der Bürgermeisterliste in der letzten Gemeinderatssitzung, dass mit solchen Schritten einige Menschen des Vielvölkerstaates diszipliniert werden sollen. Diese Verbote öffnen willkürlichen und anlasslosen Kontrollen Tür und Tor“, so Becherstorfer.
„Eine Überwachung und dreimonatige Waffenverbotszone in einem 200 Meter langen Abschnitt der Bahnhofstraße sind keine wirksamen, sondern rein populistische Maßnahmen, die keine einzige Gewalttat verhindern werden. Die Wörgler Grünen wünschen sich daher einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema Sicherheit und fordern dazu einen Runden Tisch. Alle relevanten Akteur:innen – von der Stadtpolizei über die Sozialarbeit bis hin zu Vertreter:innen der Zivilgesellschaft – sollten an der Erstellung eines Sicherheitskonzeptes arbeiten, das langfristige Lösungen bietet, anstatt auf kurzfristige Symbolpolitik zu setzen“, heißt es in der Presseaussendung.