„Soll unsere Wörgler Wasserwelt (WAVE) in Zukunft erhalten bleiben?“ – Mit dieser Fragestellung sammelten Befürworter des Erhaltes des Erlebnisbades in den vergangenen zwei Wochen Unterschriften für eine Unterstützungserklärung zur Durchführung einer Volksbefragung. Am Donnerstag, 18. Februar 2021 vormittags übergab Wörgls ÖVP-Stadtparteiobmann und Gemeinderat Michael Riedhart ausgefüllte Unterschriftenlisten mit 2.605 UnterzeichnerInnen an Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner. Damit dürfte die erforderliche Anzahl zur verpflichtenden Abhaltung einer Volksbefragung erreicht sein.
„Nicht-Wörgler sind da nicht mitgezählt – das waren nochmal rund 800 Unterschriften“, erklärt Riedhart vor dem Termin im Stadtamt. Laut TGO ist ein Sechstel der Wahlberechtigten erforderlich, um eine Volksbefragung abzuhalten – in Wörgl rund 1.600 Stimmen. „Die Stadt hat jetzt zwei Wochen Zeit, die Unterschriften auf ihren Hauptwohnsitz zu prüfen“, so Riedhart. Binnen sieben Wochen sei dann die Volksbefragung durchzuführen.
„Im vergangenen Jahr hat Wörgl 750.000 Euro für das WAVE bewilligt. Davon sind 100.000 Euro für ein Folgegutachten zur Sanierung – auf dieses warten wir bis heute. Mit dem Geld wurde das Wellenbad und die Garderobe saniert“, erklärt Riedhart. Die Bürgermeisterin habe vom Gemeinderat den Auftrag erhalten, Gespräche mit Bürgermeistern und dem Land zu führen. „Die Bürgermeister haben einen Zweizeiler per E-Mail erhalten, ohne Zahlen, Daten und Fakten und damit ohne Entscheidungsgrundlage. Das Land Tirol hat bei Gesprächen im Jänner nochmals auf ein aktuelles Gutachten gedrängt. Stattdessen wurde mit dem Gutachten von 2008 argumentiert“, erklärt Riedhart, der weiterhin auf ein aktuelles Gutachten pocht – das alte Gutachten als Grundlage zu verwenden sei „nicht zu akzeptieren“.
„Wir haben alle Schritte zur Volksbefragung rechtlich geprüft. Bis gestern Abend sammelten wir Unterschriften“, so Riedhart, der sich bei der Bürgerinitiative und ÖVP-Leuten für deren Einsatz beim Unterschriftensammeln an öffentlichen Orten sowie bei vielen Haustürbesuchen bedankt. Und dabei bekam man auch ein Stimmungsbild aus der Bevölkerung mit: „Die Emotionen gehen teilweise hoch. Viele Wörgler haben kein Verständnis fürs Zusperren. Das WAVE ist wichtig für Senioren, Kinder, Vereine und den Tourismus – ohne ginge ein Stück Lebensqualität verloren. Mithilfe der Volksbefragung hoffen wir, die Bürgermeisterin zu einem Umdenken zu bewegen.“
Riedhart erwarte sich ein Offenlegen der tatsächlichen Zahlen. Und dann liege es an der Gemeindeführung, ernsthafte Gespräche über die künftige Finanzierung des Betriebes zu führen.