Iris Kahn ist neue Bezirkssprecherin der Grünen

Die Kufsteiner Grünen luden am 12. Oktober 2018 anlässlich des Wechsels der Spitzenfunktion im Bezirk zu einem Pressegespräch, bei der sich die neue Bezirkssprecherin Iris Kahn aus Wörgl vorstellte.  Gemeinsam mit Bezirkssprecherin Nicole Schreyer und dem Grünen Landtagsabgeordneten Georg Kaltschmid aus Walchsee bezog sie Stellung zu zwei Schwerpunkt-Themen der Grünen in der Kufsteiner  Bezirksarbeit.

Iris Kahn wuchs in Hopfgarten auf, absolvierte das BRG Wörgl und die HAK, bevor sie als Speditions- und Industriekauffrau berufliche Erfahrungen sammelte und 1998 mit ihrem Wirtschaftspädagogik Studium in Göttingen begann, das sie 2004 erfolgreich beendete. Seither ist sie als Lehrkraft tätig, u.a. an der ASET Barcelona, an Tiroler Fachberufsschulen und seit 2013 als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Innsbruck. Seit 2010 arbeitet sie zudem als Schulbuchautorin. Der Einstieg der zweifachen Mutter  in die Politik erfolgte 2015 in der Wörgler Gemeinderatsfraktion der Grünen.

Die neue Grüne Bezirkssprecherin Iris Kahn (Mitte) mit der bisherigen Bezirkssprecherin Nicole Schreyer und LA Georg Kaltschmid. Foto: Sebastian Müller

Die neue Grüne Bezirkssprecherin Iris Kahn (Mitte) mit der bisherigen Bezirkssprecherin Nicole Schreyer und LA Georg Kaltschmid. Foto: Sebastian Müller

Bildungs- und Sozialpolitik

„Durch die berufliche Situation u. a. mit Berufsschüler/innen aus dem Einzelhandelsbereich bin ich in bildungs- und sozialpolitischen Fragen, die in vielen Punkten eng miteinander verzahnt sind, sehr geerdet. Die Einkommensschere ging in den letzten Jahren stark auseinander, und viele bleiben aufgrund eines zu geringen Einkommens in Verbindung mit einem stark steigenden Preisniveau in manchen Bereichen auf der Strecke. Gepaart mit so manch unsozialer Entscheidung auf Bundesregierungs-Ebene, die vor allem eine Diskriminierung von Menschen mit geringem Einkommen oder prekären Familiensituationen zur Folge hat, wird die Situation zusätzlich verschlimmert“, diagnostizierte Kahn bei der Pressekonferenz.

Nicht nur Privatpersonen, auch viele Sozialvereine seien mit massiven Einbußen konfrontiert, da von Türkisblau auch in diesem Bereich Kürzungen vorgenommen worden sind.  „Für uns im Bezirk Kufstein besteht derzeit lediglich die Möglichkeit, die Situation von Betroffenen zu dokumentieren und in der Bevölkerung ein Bewusstsein zu schaffen, dass es nur mit den Grünen einen echten sozialen Gegenpol zu den derzeit regierenden Bundesparteien gibt“, so Kahn.

Die grüne Sozial-Landesrätin Gabi Fischer initiiert derzeit ihr „Impulspaket Soziales“, mit dem sie einige Fehlentscheidungen aus dem Sozialbereich auffangen möchte,  die auch den Bezirk Kufstein betreffen. „Das wird von mir uneingeschränkt unterstützt, da sie Investitionen z. B. in Sozialvereine sowie soziale Beratungsstellen tätigen möchte. Auch Gewaltprävention, betreutes Wohnen sowie Notschlafstellen zählen zu den Reformpunkten, die nicht nur der Bezirk Kufstein gemeinsam mit der Landesebene angehen wird“, so Kahn.

Verkehr

„Derzeit werden verschiedene Möglichkeiten erörtert, wie man erneut auf die unerträgliche Verkehrssituation insbesondere in den Bezirksstädten Kufstein und Wörgl aufmerksam machen kann. Die Belastung darf nicht zur Normalität werden – und hier gilt: Steter Tropfen höhlt den Stein.
Entschieden spreche ich mich auch gegen die geplante Einführung der 140 km/h auf Autobahnen aus – dieser zusätzlichen Luftverschmutzung, einhergehend mit einer höheren Lärm- und Feinstaubbelastung, muss eine entschiedene Absage erteilt werden. Wir werden Maßnahmen diskutieren, wie der Öffi- und Fahrrad-Verkehr zusätzlich attraktiviert werden kann, um uns wertvolle Lebensräume für die Bevölkerung wieder zurückholen zu können – weg von autodominierenden Städten“, so Kahn.

Text: Sebastian Müller/Spielbichler