Die Wörgler Grünen begrüßen grundsätzlich den Bau eines neuen Kindergartens, lehnen jedoch den geplanten Standort in der Rupert-Hagleitner-Straße entschieden ab. Der letzte intakte Stadtwald in Wörgl würde für dieses Vorhaben geopfert werden, teilen sie in einer Presseaussendung am 13.12.2024 mit und fordern eine Diskussion über ein Alternativ-Grundstück.
„Laut einem Gutachten des Umweltreferats der BH Kufstein handelt es sich bei dieser Fläche um eine ökologisch höchst wertvolle Zone, deren Verlust als äußerst kritisch bewertet wird. Die Rodung des Waldbestandes würde gravierende Nachteile für die Anwohner:innen mit sich bringen. Der Wald dient als natürlicher Schutzschild gegen die ohnehin hohe Lärmbelastung und Luftverschmutzung durch die vielbefahrene Straße, das benachbarte Egger-Werk und den nicht weit entfernten Autobahnknoten. Dieser Verlust des Lebensraumes auch für viele Tiere und über 50 Pflanzenarten wäre dramatisch und steht in keinem Verhältnis zum geplanten Bauvorhaben“, so die Wörgler Grünen.
„Eine vom Bürgermeister im Oktober beantwortete Anfrage ließ noch hoffen, dass der Neubau auf dem von der Stadt angepachteten Scheiber-Grundstück östlich der Federerstraße realisiert werden könne. Über diesen viel sinnvolleren Standort, der bereits erschlossen ist, wurde jedoch leider kein Wort mehr verloren“, so die grüne Fraktionsleiterin Iris Kahn. „Es wurde, wie so oft, vieles im Hinterzimmer entschieden, ohne jemanden zu informieren. Und wie sich zudem herausstellte, waren bereits seit Monaten alle notwendigen Gutachten nur für das Stadtwald-Areal in der Hagleitnerstraße in Auftrag gegeben worden – eine Standortdiskussion war also entgegen den Aussagen des Bürgermeisters nie angedacht“, so Kahn.
„Wir kämpfen bereits seit 2004 für den Erhalt dieses naturbelassenen Gebiets, dem damals schon ein großer Teil für ein Bauvorhaben zum Opfer gefallen ist“, erklärt die Grüne Gemeinderätin Özlem Harmanci und meint: „Gerade in Zeiten massiver Bodenversiegelung muss der Bauwut von Bürgermeistern Einhalt geboten werden. Der letzte Stadtwald darf nicht verloren gehen, wenn es Alternativen gibt. Die Wörgler Grünen appellieren daher an die Verantwortung aller Entscheidungsträger:innen, den Alternativ-Standort ernsthaft in Betracht zu ziehen. Eine Zerstörung wertvoller Naturgebiete inmitten der Stadt kann nicht einfach so hingenommen werden.“