Mit knapper Mehrheit beschloss der Wörgler Gemeinderat am 1. Oktober 2025 nach stundenlanger kontroverser Diskussion das endgültige Aus fürs WAVE. Für die Beteiligung der Stadt an den Freimachungskosten gab es 12 Ja- und 9 Gegenstimmen und für die Aufkündigung des Baurechtsvertrages der Stadt betreffend das Wave-Areal 11 Ja-Stimmen bei 9 Gegenstimmen und einer Stimmenthaltung.
Dabei war im Sitzungsverlauf nach diversen Wortmeldungen das Abstimmungsergebnis offen (alles nachzusehen und –hören auf https://www.youtube.com/live/ENhqrOTbQ-k?si=2849n19xbbD4CxQb)
Aus Bürgermeister Riedharts ÖVP-Fraktion scherten nämlich Stadträtin Elisabeth Werlberger und ihr Mann Gemeinderat Hubert Werlberger aus. Hubert Werlberger bezog sich auf das Substanzgutachten von 2022, das den Gebäudewert mit 8 Millionen Euro angibt, und zog seine Schlüsse aus den Rave-Veranstaltungen im Wave: „Wenn die Bude so marode sein sollte, gäbe es keine Genehmigung dafür. Das 3 Hektar große Wave-Gelände hat eine Sonderflächenwidmung. Bis heute liegen keine Verträge oder Vorverträge mit Firmen zur Verwertung vor. Am neuen Grundstück laufen die archäologischen Grabungen – wer weiß wie lange noch. Und es gibt dort keine Widmung für ein Schwimmbad“, so Werlberger. Das Land habe „noch nichts von uns – kein Projekt, keine Kostenaufstellung, und es gibt keine Gemeinderatsbeschlüsse vom Umland zur Kostenbeteiligung“, begründete Werlberger seinen Antrag auf Absetzung des Tagesordnungspunktes betreffend die WAVE-relevanten Tagesordnungspunkte. Er wolle vor einer Widmung fürs neue Schwimmbad nicht über die Verwertung des WAVE reden und auf „ein gescheites Konzept“ warten. Das wollte auch Stadträtin Elisabeth Werlberger, die ein fehlendes Gesamtkonzept ebenso ankreidete wie die Bodenversiegelung durch den Schwimmbad-Neubau auf grüner Wiese.
Liste Hedi-Wechner Gemeinderätin Mag. Gabi Madersbacher bekundete erst ihre Zustimmung zur Freimachung, stimmte dann aber für die Absetzung von der Tagesordnung und als diese nicht durchging, schließlich wieder für die Freimachung des Geländes. Bei Tagesordnungspunkt 5 verließ sie den Sitzungssaal, womit ihre Abwesenheit als Stimmenthaltung gewertet wurde.
- Bei der Gemeinderatsitzung am 1.10.2025 erläuterte der Steuerberater Arno Abler (rechts) die Vorgangsweise beim Ansatz von Bilanzwerten, bei dem die politische Entscheidung für die Schließung des Waves ausschlaggebend war.
- Ersatzgemeinderätinnen am 1.10.2025 – v.l. MFG Birgit Pätzold, Grüne Evelyn Huber und Catarina Becherstorfer. Evelyn Huber lehnte eine Abstimmung „mit dem heutigen Infostand als unverantwortlich ab“.
- Mit fehlender Informationsgrundlage lehnte SPÖ-LA LHW-Stadtrat Christian Kovacevic den Wave-Abriss ab und plädierte für eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile beider Standorte unter Berücksichtigung der nun möglichen Landesförderung, bei es bei WAVE-Schließung noch nicht gab..
- GR Hubert Werlberger (links) beantragte eine Absetzung der WAVE-Anträge von der Tagesordnung, die mit 11:10 Stimmen abgelehnt wurde. Weiters v.l. GR Sebastian Feiersinger, GR Andreas Deutsch, GR Hubert Aufschnaiter und GR Walter Altmann.
- V.l. Bgm. Michael Riedhart, Stadträtin Elisabeth Werlberger und Vizebgm. Roland Ponholzer, der forderte, dass vor einer Entscheidung dem Gemeinderat alle Unterlagen vorgelegt werden sollen und einer Vertagung zustimmte.
- Bürgermeister Michael Riedhart beantragte die Freimachung des WAVE-Geländes, für den Abriss soll im Budget 2026 ein Kostenbeitrag der Stadt von 120.000 Euro plus Umsatzsteuer eingeplant werden.
- Zehn von 21 Mandataren stimmten für die Absetzung des Tagesordnungspunktes 4 betreffend den WAVE-Abriss.
- Knappe Mehrheit von 11 Stimmen für die Auflösung des Baurechtsvertrages, mit dem die Stadtgemeinde das Wave-Areal bis 2050 zu einem jährlichen Baurechtszins von 1 Euro zur Verfügung gestellt hatte.